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Kategorie: Ein Blick auf die Europäische Kulturarbeit – Sylvia Amann berichtet

Ein Blick auf die Europäische Kulturarbeit – Sylvia Amann berichtet

Sylvia Amann ist EU-Kulturexpertin und Beraterin für strategische Kultur(Politik)Entwicklung. Sie ist u. a. Mitglied des Auswahlgremiums für die Europäischen Kulturhauptstädte und der EU-Expertengruppe Kreativwirtschaft. Ihr Büro inforelais hat sie im Jahr 2000 gegründet.

Warum sollen sich Kulturschaffende für Europäische Zusammenarbeit engagieren?

Ich beschäftige mich seit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union mit Europäischer Kulturzusammenarbeit. 1995 war das ein logischer Schritt. Als neues EU-Mitglied wollten wir besser verstehen, wie innerhalb der Europäischen Union im Kulturbereich zusammengearbeitet wird. Über die Europäischen Kulturnetzwerke konnten wir zu der Zeit schon auf beträchtliches Wissen und Erfahrung der Kollegen zurückgreifen. Networken und Erfahrungsaustausch mit Kollegen aus Europa (und international) gehören seit damals zu meinen Kernaktivitäten und stellen einen Mehrwert für jede Kulturarbeit dar.

Wie bettet sich die Europäische Kulturhauptstadt in die EU Kulturzusammenarbeit ein?

Die Initiative der Europäischen Kulturhauptstädte gibt es seit mehr als 30 Jahren. Sie haben sich in diesem Zeitraum massiv weiterentwickelt – von einem einjährigen Kulturfestival zu nun einem mehrjährigen Transformationsprozess einer Stadt (und meist umliegenden Region) mit den Mitteln der Kunst und Kultur. Die EU Kulturhauptstädte sind auch eine der weltweit sichtbarsten Kulturinitiativen Europas und ermöglichen das Bild Europas in der Welt zu diskutieren. 2024 ist Bad Ischl Europäische Kulturhauptstadt – die Vorbereitungsarbeiten sind diesbezüglich bereits intensiv im Gang.

Was hat die EU in den nächsten Jahren im Bereich der Kulturentwicklung geplant?

Die Kulturpolitikentwicklung war in den letzten Jahren auf EU-Ebene sehr dynamisch. Beispielhaft könnte man hier den Bereich der Kreativwirtschaft erwähnen. Die Kultur- und Kreativwirtschaft tragen erheblich zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum sozialen Zusammenhalt in Europa bei. Übrigens: Im Gegensatz zu vielen Mitgliedsstaaten verwendet die EU-Ebene einen sehr weiten Begriff der Kreativwirtschaft, damit das volle Potenzial der Kultur- und Kreativsektoren bestmöglich genützt werden kann. Soziale Innovation beispielsweise soll in Zukunft wichtiger werden.

Wie können Kulturschaffende von EU Förderungen profitieren?

Diesbezüglich gibt es ganz viele Möglichkeiten, je nachdem welche inhaltlichen und geographischen Schwerpunkte in der Kulturarbeit gesetzt werden. Im Seminar Kulturprojekte über die Grenzen arbeite ich mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ganz konkret an Projektideen, am Aufbau einer Projektstruktur, wie sie für EU-Antragstellungen notwendig ist als auch an inhaltlichen Details. Nach Ende des zweitägigen Seminars sind mehrere Projekte in ihren Grundzügen ausgearbeitet und in der Regel jeweils rund 2-3 passende EU-Förderschienen identifiziert.

Was plant Sylvia Amann im EU-Bereich in den nächsten Jahren?

Ich feiere mit meinem Büro inforelais heuer 20-jähriges Jubiläum. Seit vielen Jahren arbeite ich regelmäßig strategische Schwerpunkte aus, um meine Firma wirtschaftlich und inhaltlich fit zu halten und neue wichtige Zukunftsfragen aufzugreifen. Für die nächsten Jahre steht eine weitere Internationalisierung an – über Europa hinaus arbeite ich bereits besonders mit Partnern aus Afrika und aus Südkorea zusammen. Die Verbindungen und den Austausch zwischen diesen Kontinenten und Europa möchte ich intensivieren. Europa braucht diese Öffnung dringend.

Sylvia Amann
Foto: Biberauer

Sylvia Amann

Seit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union beschäftigt sie sich mit EU-Kulturentwicklung. Seit 2015 ist Sylvia im Auswahlpanel für die Europäischen Kulturhauptstädte. Im Jahr 2000 hat sie ihr eigenes Beratungsunternehmen inforelais gegründet, mit dem sie europaweit und international tätig ist. Inzwischen bietet inforelais ein umfassendes Angebot von der Begleitung von Einzelprojektträgern bis zur strategischen Konzept-, Politik- und Förderprogrammentwicklung.

Am Institut für Kulturkonzepte leitet Sylvia Amann das zweitägige Seminar Kulturprojekte über die Grenzen. Von 28.-29.2.2020 findet dieses Seminar das nächste Mal statt.

 

 

eu Kulturarbeit
Foto: The Andras Barta, pixabay
Kategorie: Internationale Kulturprojekte – 3 grenzüberschreitende Tipps von Sylvia Amann

Internationale Kulturprojekte – 3 grenzüberschreitende Tipps von Sylvia Amann

Sylvia Amann ist internationale Beraterin im Bereich Kultur- und Kreativwirtschaft. Am Institut für Kulturkonzepte hält sie von 28.-29. Juni 2019 ein Seminar über transnationales Arbeiten, EU-Kulturpolitik und Kulturnetzwerken auf europäischer Ebene. Hier sind ihre 3 Tipps zum Thema Kulturprojekte über die Grenzen:

Kulturarbeit international umzusetzen ist ein bereichernder und vielseitiger Ansatz. Gerade in Zeiten, in denen viele globale Fragestellungen bewältigt werden müssen, kann kulturelle Zusammenarbeit eine wichtige Rolle zur nachhaltigen Kooperation leisten. Für diejenigen, die sich neu auf den internationalen Weg machen, stellen sich dadurch auch neue Fragen für die Vorbereitung und Umsetzung von transnationalen Kulturprojekten.

Tipp 1: Kleine Schritte führen oft besser zum Erfolg

Als erstes bietet sich ein grenzüberschreitendes Kulturprojekt mit den Nachbarländern an. Österreich liegt geographisch günstig, da viele Kultur- und Sprachräume in unmittelbarer Umgebung die eine Kooperation erleichtern.

Tipp 2: Hilfe in Anspruch nehmen

Neue Herausforderungen stellen sich mit grenzüberschreitenden Projekten. Als Kulturschaffende/r ist man aber nicht allein damit – Es gibt zahlreiche Informations- und Anlaufstellen, die konkrete Informationen zur Verfügung stellen.

Tipp 3: EU-Förderung zuerst als Partner nützen

Für EU-Anträge fehlen in kleinen Kulturorganisationen häufig das Know-how und die zeitlichen Ressourcen. In einem ersten Schritt ist es deshalb oft besser, sich als Projektpartner an einem EU-geförderten Vorhaben zu beteiligen.

 

Sie arbeiten gerade an einer EU-Einreichung oder planen ein EU-Projekt und brauchen Unterstützung? Dann sichern Sie sich gleich Ihren Platz im Seminar Kulturprojekte über die Grenzen (nächster Termin: 28.-29.6.2019)!

Sylvia Amann
Foto: Biberauer

Sylvia Amann

Seit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union beschäftigt sie sich mit EU-Kulturentwicklung. Seit 2015 ist Sylvia im Auswahlpanel für die Europäischen Kulturhauptstädte. Im Jahr 2000 hat sie ihr eigenes Beratungsunternehmen inforelais gegründet, mit dem sie europaweit und international tätig ist. Inzwischen bietet inforelais ein umfassendes Angebot von der Begleitung von Einzelprojektträgern bis zur strategischen Konzept-, Politik- und Förderprogrammentwicklung.

EU-Projekte
Foto: Tom Grimbert | Unsplash

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