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Kategorie: Kulturmanagement ist kreative Arbeit! Unsere Absolventin Elisabeth Attl über ihre Erfahrungen im Lehrgang

Kulturmanagement ist kreative Arbeit! Unsere Absolventin Elisabeth Attl über ihre Erfahrungen im Lehrgang

Ich heiße Elisabeth Attl und arbeite als Dirigentin und Korrepetitorin. Meine Ausbildung habe ich an der Musikuni Wien und am Mozarteum in Salzburg gemacht und immer als Musikerin gearbeitet. In einer Schaffenskrise war ich dann eine zeitlang für ein Relocation Service tätig, wo ich täglich organisatorische Verantwortung hatte und Probleme lösen musste. Da kam mir die Idee, das Organisieren und die Kunst zusammenzuführen und Kulturmanagement grundlegend zu lernen.

Das Institut für Kulturkonzepte kannte ich schon lange von der Jobbörse und besuchte im Jänner 2020 den Infoabend. Ich habe mich sofort für den Lehrgang Kulturmanagement angemeldet und kurz danach dann auch die WAFF-Förderung bekommen.

Mein Projektentwurf, ein dreitägiges Musikfestival in einem Schlosspark im Südburgenland zu entwickeln, war schnell beschlossen. Erst im Laufe der Seminare wurde mir nach und nach bewusst, wie komplex die Arbeit an einem Projekt ist und wie viel man wissen muss, damit es gelingt. Je besser und genauer die Vorarbeit, desto größer die Chance auf Erfolg. Ich habe irrsinnig viel gelernt, auch im Austausch mit den anderen.

„Schloss.Park.Konzerte“, so heißt mein Musikfestival, das ich für Rotenturm an der Pinka ausgearbeitet habe, hat noch nicht gestartet. Ich möchte erst sehen, wie sich die Situation der Coronapandemie entwickelt und dann loslegen.

Kulturmanagement ist für mich ausgesprochen kreative Arbeit, wenn auch oft gesagt wird, dass KulturmanagerInnen hauptsächlich dafür zuständig sind, dass die Kreativen gut und in Ruhe arbeiten können. Aber von der Idee zu einem Projekt, über das Aussuchen der Location, bis zu den vielen Zusammenhängen, die sich bei den Überlegungen entwickeln, ist das ein langer und intensiver Schöpfungsprozess.

Weil ich als Dirigentin sehr viel international tätig war und hoffentlich auch bald wieder sein werde, hat mich das Seminar „Kulturprojekt über die Grenzen“ besonders interessiert. Ich habe das Gefühl, das ist genau meins!

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Foto: Elisabeth Attl
Kategorie: Wollen, dürfen, sich trauen und gelassen werden – Absolventin Judith Steiner

Wollen, dürfen, sich trauen und gelassen werden – Absolventin Judith Steiner

Mehrmals im Jahr stellen wir hier auf unserem Blog Erfolgsgeschichten von AbsolventInnen unserer Lehrgänge vor. Dabei erzählen sie von ihrem individuellen Weg in den Kulturbereich und wichtigen Stationen dorthin. Im aktuellen Beitrag erzählt Judith Steiner (u.a. Klangspuren Schwaz), Absolventin des Lehrgangs Kulturmanagement, wie sie zu ihren vielfältigen Jobs gekommen ist und spricht gleichzeitig Tipps für angehende KulturmanagerInnen aus.

Ein Beitrag von Judith Steiner

Ich freue mich sehr, einen Beitrag für den Kulturmanagement-Blog der Kulturkonzepte zu schreiben. Schließlich konnte ich am Institut wertvolle Erfahrungen für meine Arbeit sammeln und bin vor allem mit vielen tollen Menschen in Kontakt gekommen. Auch habe ich einen Überblick bekommen, was Kulturarbeit bedeutet. Unter Kunst- und Kulturvermittlung beispielsweise konnte ich mir vor dem Lehrgang nicht wirklich viel vorstellen. Dies sind vorab mitunter die wichtigsten Aspekte, weshalb ich die Ausbildung wieder machen würde.

Foto: © Theresa Pewal Photographie

Mein Name ist Judith Steiner, ich bin 29 Jahre alt, stamme aus Innsbruck und lebe seit vier Jahren in Wien. Nach meinem Architekturstudium in Innsbruck sah ich mich aufgrund der dort nicht vorhandenen Ausbildungssituation im Bereich Kulturmanagement gezwungen, die Stadt zu verlassen. Auch hatte der chorus sine nomine dazu beigetragen, dass mir diese Entscheidung nicht allzu schwergefallen ist. Ein weiterer Grund war auch, dass ich die Aufnahmeprüfung an der Universität für Angewandte Kunst/Abteilung Industrial Design bestanden hatte und mich entschied, noch ein Diplomstudium in einem künstlerischen Fach zu beginnen.

Parallel zu meinem Architektur-Studium konnte ich in den Sommermonaten bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik bereits erste Arbeitserfahrungen im Kulturbereich sammeln. Diese insgesamt fünf Festival-Saisonen haben mich geprägt und ich war danach bereit, größeres zu wagen. Mitarbeit vor allem im Künstlerischen Betriebsbüro der Salzburger Festspiele, beim Lucerne Festival, bei der Company of Music und zuletzt bei den Klangspuren Schwaz haben mich immer wieder in meiner Entscheidung, im Kulturbetrieb zu arbeiten, bestärkt.

Derzeit bin ich in der Endphase meines Design-Studiums, arbeite im Marketing & Verkauf der Jeunesse und als Produktionsleiterin beim Festival Wellenklaenge. Ab 2019 werde ich wieder in der Produktion der Klangspuren Schwaz tätig sein.

„Man tut, was man muss oder kann oder nicht lassen kann … und manchmal auch, was man will, weil man das darf, wenn man sich traut … – und wenn man gelassen wird.“ © Ulrich Wiegand-Laster (*1960), Künstler und Kulturmanager

Das schätze ich sehr an meinen KollegInnen, das “gelassen werden” und die Chance zu bekommen, eigene Fähigkeiten und Interessen in den Berufsalltag einfließen lassen zu können.

Wenn mich Leute fragen, wie ich zu meinen Jobs gekommen bin, antworte ich eigentlich immer dasselbe: Ich habe mich für eine Institution interessiert, habe mich beworben und habe fast immer eine positive Rückmeldung bekommen. Folgende Gründe sehe ich für mein “Glück”: Ich war immer früh dran (meine Mutter hat mir schon als Jugendliche geraten: “Wenn du einen guten Sommerjob finden willst, musst du dich bis spätestens vor den Weihnachtsfeiertagen bewerben”). Meiner Erfahrung nach bewähren sich Initiativ-Bewerbungen und werden von potentiellen ArbeitgeberInnen sehr geschätzt.

An meinem Beruf mag ich besonders die Teamarbeit, aber auch das Selbständig-Sein. Ich habe Freude daran, an unterschiedlichen Themenbereichen parallel zu arbeiten.

Wenn ich auf das kommende Jahr 2019 blicke, freue ich mich besonders auf meine Arbeit bei den Welleklaengen in Lunz am See. Dieses Festival möchte ich allen wärmstens ans Herz legen:

www.wellenklaenge.at

Theresa Pewal, wellenklaenge
wellenklaenge, 28.07.2018
Abschlusskonzert
Herbert Pixner Projekt (IT & AT)
Foto: Theresa Pewal

Zu meinen Aus- und Weiterbildungen zählen ein Bachelorstudium an der Technischen Universität Innsbruck, aktuell das Diplomstudium in Industrial Design an der Universität für Angewandte Kunst Wien, der Lehrgang für Kulturmanagement am Institut für Kulturkonzepte, Seminare am ikm – Institut für Kulturmanagement an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien und Seminare & Workshops bei Weis raum bzw. dem Designforum Wien.

Im Rahmen meiner Abschlussarbeit habe ich ein Marketingkonzept für das Vokalensemble Company of Music entwickelt. Teile daraus konnte ich verwirklichen. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dieses Thema gefunden und es vor allem schon vor Beginn des Lehrgangs ausgewählt zu haben. So konnte ich bereits während der Seminare das Erlernte in die Praxis umsetzen.

Meine Tipps für angehende KulturmanagerInnen: Kommt mit Leuten unterschiedlicher Kunstformen in Kontakt und erzählt von eurer Arbeit! Seid neugierig, was um euch herum passiert. Schaut, was im Ausland passiert – arbeitet auch mal eine Saison dort und bringt neue Ideen ins Land!

Auch ich habe noch lange nicht alles gesehen was mich interessiert, und führe eine Liste an Festivals, Firmen & Institutionen, bei welchen ich noch einmal arbeiten möchte – im In- und im Ausland. Der Gedanke daran, noch viel zu erleben und mitgestalten zu können macht mich glücklich.

Hier geht’s zu weiteren AbsolventInnen-Porträts

Absolventin Judith Steiner
Foto: © Theresa Pewal Photographie
Absolventin Judith Steiner
Foto: © Theresa Pewal Photographie
Kategorie: Ein vielfältiges Leben mit Musik – Absolvent Markus Baumann

Ein vielfältiges Leben mit Musik – Absolvent Markus Baumann

Markus Baumann
Foto: Jeschofnig/Wien

Regelmäßig stellen wir auf unserem Blog Absolventinnen und Absolventen unserer Zertifikatslehrgänge vor. Erfahren Sie hier mehr zu ihren beruflichen Stationen, ihrem Joballtag und ihren aktuellen Projekten. Diesmal erzählt Absolvent Markus Baumann, wie er als Direktor der Regionalmusikschule Amstetten ein Musikfestival organisiert, das im Sommer 2018 erstmals stattfinden wird.

 

Man sagt mir nach, dass ich bereits als dreijähriger Knirps im Duett mit meiner Cousine rein singen konnte. Seither hat mich die Musik nicht mehr losgelassen.

Vor einem Jahr wurde ich einstimmig zum Direktor der Regionalmusikschule Amstetten bestellt und leite diese Schule künstlerisch, pädagogisch und organisatorisch. Bei uns arbeiten 34 hochqualifizierte und erfahrene MusiklehrerInnen mit über 760 Schülerinnen und Schülern.

In Tirol aufgewachsen, hat es mich nach meiner Gymnasialzeit mit Musikschule nach Wien verschlagen. Der Grund dafür war, dass ich Konzertfach Violine u.a. beim Jahrhundertgeiger Wolfgang Schneiderhan an der Musikuniversität Wien studieren durfte. Damals war es mein Ziel, Orchestermusiker zu werden. Bald entdeckte ich aber ein breiteres Spektrum meiner Interessen. So begann ich, Violine auch pädagogisch und Musikwissenschaft sowie Europäische Ethnologie zu studieren. Während des Studiums ergab sich die Gelegenheit, Violine an der Musikschule Amstetten zu unterrichten und das Schulorchester zu leiten. Von Studienbeginn an bis heute habe ich viele wertvolle Erfahrungen sammeln können: als Geiger, Lehrer, Orchesterleiter und Komponist.

Markus Baumann und Schülerinnen am prima la musica Landeswettbewerb
Foto: Vadim Desjatkin. Beim Landeswettbewerb „prima la musica“ im Festspielhaus St. Pölten erreichten 2018 meine Violinschülerinnen, die Schwestern Elisabeth (links) und Anna Desjatkin (rechts) einen 1. Preis.

An der Amstettner Musikschule habe ich auch begonnen, die Vorspielabende meiner Violinklasse und einzelne Konzerte der Stadtgemeinde eigenständig zu organisieren. Vor drei Jahren hat mein Vorgänger sein Vorhaben angekündigt, in den Ruhestand zu gehen. Gute Teamwork-Erfahrungen und die Herausforderung, eine Musikschule zu fördern und zu leiten bewegten mich dazu, am Zertifikatslehrgang Kulturmanagement des Instituts für Kulturkonzepte in Wien teilzunehmen.

Die Ausbildung am Institut habe ich sehr genossen: spannende Seminare, hochkompetente DozentInnen, exzellentes Coaching. Ich konnte viele Impulse für Musikschulleitung mitnehmen – auch meine Stärken und Schwächen betreffend. Sehr bereichernd fand ich auch den unterschiedlichen Hintergrund der TeilnehmerInnen, eine Mischung aus Fotografie, Malerei, Musik, Tanz und Management.

Meine Abschlussarbeit im Lehrgang habe ich aufgrund des neuen Jobs als Leiter ein Jahr verschoben. Das Event „Sommer-Musikakademie Amstetten 2018“ findet vom 09. bis 14. Juli statt. Hierbei handelt es sich um speziell auf die Region Amstetten abgestimmte Musikkurse – verbunden mit einem Konzert.

Die Tätigkeit als Leiter finde ich sehr abwechslungsreich. Es freut mich sehr, meine MitarbeiterInnen zu coachen, in der Amstettner Bevölkerung Verständnis für den Wert kultureller Arbeit zu wecken – und natürlich, weiterhin musikalisch und pädagogisch tätig zu sein!

Mein Beruf ist anspruchsvoll und zeitintensiv. Gefragt sind: Visionen, viel Energie, Konsequenz sowie die Fähigkeit, auch „abschalten“ zu können.

Mehr Infos:

Zur Sommer-Musikakademie Amstetten 2018

& CDs mit Eigenkompositionen: Altes und Neues und Mehr als eine Vielfalt für Violine

Kontakt zu Markus Baumann

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Foto: Jeschofnig/Wien

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