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Kategorie: 3 glänzende Gründe für die Erklärung von „DIE VIELEN“

3 glänzende Gründe für die Erklärung von „DIE VIELEN“

Ein Beitrag von Karin Wolf

Seit Mai gibt es auch in Österreich die europaweite Aktion DIE VIELEN, eine gemeinsame Aktion von Kunst- und Kulturschaffenden, sowie Kulturorganisationen. In Deutschland haben sich 2.300 Kunst- und Kulturinstitutionen seit 2017 DEN VIELEN angeschlossen und treten bei zahlreichen Gelegenheiten als sehr sichtbare Stimme aus der Kunst gegen Rechts in Erscheinung.

In ihrer am 14. Mai in Wien veröffentlichen Erklärung heißt es unter anderem: „DIE VIELEN stehen für Vielfalt und Freiheit der Kunst. Wer dagegen polemisiert, die Vielfalt von Strukturen und Organisationen des Kunst- und Kulturbereichs gefährdet, in künstlerische Programme eingreift, durch Androhung von Subventionskürzungen oder durch Streichungen inhaltlichen Druck auszuüben versucht, wer Veranstaltungen stört, gegen Kunst- und Kulturakteur*innen hetzt oder an einer Renationalisierung der Kultur arbeitet, widerspricht dieser gesellschaftlichen Vision und dem demokratischen Grundrecht auf Kunstfreiheit.“

Die Vielen Österreich
Foto: Pressekonferenz am 14.5.2019 (v.l.n.r.): Ruth Brauer-Kvam, Sabine Haupt, Gerald Bast, Kira Kirsch, Matthias Beitl, Susanne Scholl, Heidrun Primas, Gerhard Ruiss, Olga Flor, Yvonne Gimpel, Gerhild Steinbuch, © Barbara Pálffy

Das Institut für Kulturkonzepte gehört zu den über 200 ErstunterzeichnerInnen. Unser Verständnis vom gesellschaftlichen Aufrtag von Kunst und Kultur findet sich in den Anliegen wieder, die DIE VIELEN vertreten. Damit Kunst und Kultur in der Gesellschaft wirken können, braucht es KünstlerInnen und Kunstschaffende, die wie Seismographen aktuelle und zukünftige gesellschaftliche und politische Themen aufzeigen. Damit ihre künstlerischen Ideen, Programme und Projekte auch ihr Publikum finden und öffentlich wahrgenommen werden, braucht es professionelle KulturmanagerInnen und KulturvermittlerInnen, die ihr Handwerk verstehen und untereinander gut vernetzt sind. Drei Punkte charakterisieren für uns die Einstellung, mit der diese Menschen ihren Beruf ausüben:

1. Solidarität üben

Der Kultursektor muss auf allen Ebenen noch mehr zusammenhalten und sich vernetzen. Gegenseitige Unterstützung beginnt im Projektteam und geht eben bis zu einer europaweiten Plattform, wie DIE VIELEN. Dabei wird es immer wichtiger, sowohl über Spartengrenzen hinaus zu denken, als auch Kategorien wie Hochkultur oder Soziokultur nicht als Hinderungsgründe für eine Kooperation zu sehen, sondern vielmehr als Einladung.

2. Gesellschaft gestalten

Der Kultursektor ist kein Nebenschauplatz. DIE VIELEN schreiben: “Unsere Gesellschaft ist eine plurale Versammlung, in der viele unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen. Das Miteinander in einer Demokratie muss täglich neu verhandelt werden.“ Kunst- und Kultur bieten dafür Raum und Gelegenheit. Kulturorganisationen besinnen sich zunehmend auf ihren gesellschaftlichen Auftrag und definieren sich als offene Räume. 

3. Haltung zeigen

Professionelles Kulturmanagement und Kulturvermittlung organisieren/agieren nicht im luftleeren Raum, sondern beziehen kultur- und gesellschaftspolitisch Stellung. Mit ihrer Arbeit setzen sie im Sinne DER VIELEN „wirkungsvolle Signale für eine offene Gesellschaft und der Fortentwicklung ihrer demokratischen Gestaltung in Respekt, Vielfalt und Toleranz.“

Haben Sie schon unterschrieben? Ziegen Sie auch Haltung und tun Sie es!  www.dievielen.at

#haltungzeigen #kulturzumleben

Karin Wolf Kulturkonzepte
Foto: Verena Schmid

Karin Wolf ist Gründerin und Direktorin des Instituts für Kulturkonzepte. In ihrer Blogreihe verrät sie uns praktische Tipps rund um den Arbeitsalltag von KulturmanagerInnen. Melden Sie sich für den Kulturkonzepte-Newsletter an. Darin teilt Karin Wolf 4x im Jahr ihre Gedanken zum aktuellen Diskurs und zum Thema „Kulturmanagement mit Haltung“. Hier geht’s zur Newsletter-Anmeldung. 

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Foto: DIE VIELEN
Kategorie: 25 Jahre Kulturkonzepte – Ein Jubiläums-Spaziergang mit Eugene Quinn

25 Jahre Kulturkonzepte – Ein Jubiläums-Spaziergang mit Eugene Quinn

Ein Beitrag von Verena Schmid

Zum diesjährigen 25. Jubiläum des Instituts für Kulturkonzepte gab es letzten Freitag ein ganz besonderes Event: den Jane’s Walk: „Gmpdfr – A Storytelling Walk along the Wiener Scene„, konzipiert von Eugene Quinn von space and place gemeinsam mit dem Institut für Kulturkonzepte.

Laut Eugene, studierter Stadtplaner und Walk Leader des Spaziergangs, ist die Gumpendorfer Straße in Wien Mariahilf die „kreativste Straße“ Österreichs. Sie zeichnet sich durch die Abwesenheit großer Konzerne und die hohe Dichte an innovativen, gut vernetzten Geschäften, Lokalen und Initiativen aus. Um die Buntheit, Kreativität und die Kooperationslust im Grätzl und das Kulturkonzepte-Jubiäum zu feiern waren alle eingeladen diese Straße gemeinsam zu entdecken und zu genießen! Fun fact: Jane’s Walk Vienna feierte mit diesem Spaziergang den 100. Jane’s Walk in Wien – und hat zu diesem Anlass leckeren Kuchen mitgebracht.

(v.l.n.r.) Eugene Quinn (space and place), Andreas Lindinger (Jane’s Walk Vienna), Corinna Eigner und Karin Wolf (Institut für Kulturkonzepte), Foto: Verena Schmid

Station 1: Institut für Kultukonzepte

Nach dem ersten Get-together beim Treffpunkt am Eingang der TU Wien (Gumpendorfer Straße 1a) machen sich die ca. 80 TeilnehmerInnen auf den Weg zum ersten Stopp: dem Institut für Kulturkonzepte auf Türnummer 9.

Foto: Verena Schmid

Hier erwartet Martina Brunner, Gründerin der Plattform N8BM Wien, die große Walk-Gruppe. Sie spricht über Besonderheiten und Herausforderungen des Wiener Nachtlebens und die Notwendigkeit von NachtbürgermeisterInnen in der Stadt.

Station 2: TUtheSky

Gleich danach geht es wieder retour zur Technischen Universität, um den unglaublichen Ausblick vom 11. Stock „TUtheSky“ zu genießen.

Foto: Verena Schmid

Gemeinsam mit Lisa Reimitz-Wachberger von Raumpioniere spricht Eugene über stadtplanerische Eigenheiten Wiens und zeigt uns besondere Merkmale der Stadt, die ausschließlich von hoch oben zu erkennen sind.

Station 3: Semper Depot

Nachdem alle wieder im Hof angekommen sind, bewegt sich die Wandertruppe weiter zum Semperdepot, das sowohl von außen als auch von innen genau in Augenschein genommen wird.

Foto: Verena Schmid

Die einzigartige Architektur, die laut Eugene „ein wenig Shakespeare nach Wien“ bringt, lässt uns alle staunen.

Bevor wir zur nächsten Station kommen zeigt uns Eugene noch eines seiner Lieblingscafés: das Phil. Dieses Lokal überzeugt nicht nur durch köstlichen Kaffee, sondern bietet seinen Gästen auch eine große Auswahl an Büchern zum Schmökern und Erwerben. Auch viele Veranstaltungen der jungen Wiener Literaturszene finden hier statt.

Station 4: Saint Charles Apotheke

Die Gumpendorfer Straße ist nicht nur Refugium für Kreative – auch für das gesundheitliche Wohl ist gesorgt.

Foto: Verena Schmid

In der Saint Charles Apotheke kann man neben Medikamenten aber auch den „Duft Wiens“ erwerben – Kaffee, Citrus und noch so manche Geheimzutat machen diesen laut Alexander Ehrmann aus, der direkt gegenüber der Apotheke auch noch die Saint Charles Cosmothecary betreibt. Nebenan, in der Gumpendorfer Straße 33, hat Florian Horvath das „Institut Horwath Leder –  Kammer zur Erdung essentieller Gegenstände“ eingerichtet.

Station 5: Streetart in der Stiegengasse

Entlang der „kreativsten Straße Österreichs“ darf Street Art natürlich nicht fehlen – und das tut sie auch nicht. Viele Artists haben sich an und in unmittelbarer Umgebung der Gumpendorfer Straße verewigt.

Street Art „Highest Buildings in the World“ von Aldo Giannotti 2017, Foto: Verena Schmid

Dieses und noch viele weitere Kunstwerke sind im Street Art Guide Vienna von Vienna Murals gesammelt und durch die beigefügten Straßenkarten einfach zu erkunden.

Station 6: Flakturm

Noch ein kleines Stück weiter westwärts wird einer der sechs Flaktürme Wiens als Haus des Meeres genutzt. Doch nicht nur der Aqua Terra Zoo ist hier untergebracht.

Foto: Verena Schmid

An der Fassade sind Kletterrouten angebracht und bis vor dem Umbau erinnerte die Aufschrift „Smashed to Pieces .. In the Still of the Night „von Lawrence Weiner an die Schrecken des Zweiten Weltkrieges. Für Eugene der passende Ort, um an die lange multikulturelle Tradition Wiens zu erinnern. Das auch die TeilnehmerInnen des Walks bunt zusammengewürfelt sind, beweist die spontane Umfrage.

Station 7: Café Jelinek

Nach diesen vielen tollen Impressionen geht’s noch zum Ausklang auf ein Gläschen ins kultige Café Jelinek. Nicht direkt an der Gumpendorfer Straße gelegen gehört es nichtsdestoweniger zu den Highlights des Grätzls.

Foto: Verena Schmid

Alle freuen sich die Füße auszurasten und endlich einen feinen Wiener Kaffee oder ein gutes Achterl zu sich zu nehmen. Das haben wir uns jetzt verdient!

Wir möchten uns herzlich bei space and place und Eugene Quinn sowie bei Jane’s Walk Vienna für diesen vergnüglichen und gleichermaßen informativen Spaziergang entlang unserer geliebten Gumpendorfer Straße bedanken! Natürlich auch ein großes Dankeschön an alle, die mit uns gewandert sind, um diese lebendige, kulturreiche Straße zu erkunden und das besondere Flair zu genießen. Es hat uns sehr gefreut!

Die besten Fotos zum Kulturkonzepte-Jubiläumswalk gibt es hier von Verena Schmid und im Story-Highlight auf dem Kulturkonzepte-Instagram.

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Foto: Verena Schmid

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