Was machen KulturmanagerInnen und warum sind sie für einen gut funktionierenden Kulturbetrieb so wichtig?
KulturmanagerInnen schaffen die Rahmenbedingungen für die Umsetzung künstlerischer und kultureller Inhalte. Sie sorgen für die Schaffung und Sicherstellung der Ressourcen struktureller, finanzieller, zeitlicher und personeller Art. Sie steuern und koordinieren auch die Maßnahmen für einen erfolgreichen Marketingauftritt und die PR. Sie behalten in allen Situationen den Blick aufs Ganze und schaffen damit Freiraum für künstlerische Prozesse.
Welche Skills kann man sich im Lehrgang Kulturmanagement aneignen?
Warum ist der Lehrgang für die Karriereentwicklung im Bereich Kulturmanagement förderlich?
Die TeilnehmerInnen können sich orientieren und somit selbst besser am Arbeitsmarkt positionieren. Während des Lehrgangs knüpfen sie Kontakte für ihr eigenes Netzwerk. Zahlreiche AbsolventInnen des Lehrgangs Kulturmanagement besetzen mittlerweile – zum Teil leitende – Positionen im Kunst- und Kulturbereich. Und das Netzwerk des Instituts für Kulturkonzepte wächst kontinuierlich weiter – auch davon profitieren unsere AbsolventInnen.
Beamen Sie sich mit mir ein Vierteljahrhundert zurück ins Jahr 1994 und erleben Sie die Gründung des Instituts für Kulturkonzepte mit. Film ab: Drei smarte KreativunternehmerInnen sitzen in einem Hub zusammen und entwerfen einen Businessplan für ihr Start-up: Marktchancen werden evaluiert, Zielgruppen und Produkte mittels Design Thinking ermittelt. Über Crowdfunding werden die ersten Seminare und Broschüren mitfinanziert und die GründerInnen haben sich in Schulungen und Beratungen bestens auf Ihr Unternehmertum vorbereitet. Sie arbeiten nach dem Prinzip des Perpetual Beta – das Institut für Kulturkonzepte ist von der Stunde Null an eine lernende Organisation im wahrsten Sinn des Wortes.
Stopp.
Sie ahnen schon, dass es dieses Mindset und die technischen Möglichkeiten zu der Zeit noch gar nicht gab. Wie war es wirklich? Die beiden DesignerInnen Nina Bernert und Georg Galambfalvy und ich hatten uns beim erfolgreichen Organisieren der Ausstellung SOS Aufbau Wohnen kennen gelernt. Wir hatten als Team so wunderbar funktioniert, dass wir weiter miteinander arbeiten wollten. Es gab drei Alternativen: ein weiteres Projekt zu initiieren, individuell auf Jobsuche zu gehen oder gemeinsam etwas Nachhaltiges zu gestalten, das in die Zukunft gerichtet war und uns den Lebensunterhalt sichern konnte. Wir gründeten das Institut für Kulturkonzepte als Verein und entwarfen, was wir selbst gerne gehabt hätten: kompakte und praxisorientierte Kulturmanagement-Seminare.
Das Kulturkonzepte-Gründungsteam fand sich bei „SOS Aufbau Wohnen“; von links nach rechts: Nina Bernert, Ulli Gießner, Georg Galambfalvy, Karin Wolf, Christian Seethaler, Norbert Tischler, Christian Mascha
Der Erfolg des Instituts zeigt, dass wir wohl nicht ganz falsch lagen. Im Rückblick waren wir umsichtige GründerInnen und haben intuitiv Marktforschung betrieben und agil unsere Projekte entwickelt und gemanagt. Sehr glücklich war die Entscheidung, uns als KulturunternehmerInnen zu verstehen und nicht als FörderwerberInnen. Unabhängig von Subventionen haben wir über die Jahre konsequent ein tragfähiges Netzwerk aus KooperationspartnerInnen, AuftraggeberInnen und AbsolventInnen aufgebaut und gepflegt.
Welche Fragen müssen sich GründerInnen im Kulturbereich heute genauso beantworten können wie damals?
Beruht meine Geschäftsidee auf meiner inneren Überzeugung? Kann ich ein Anliegen formulieren? „Kultur muss professionell organisiert werden, damit sie in der Gesellschaft wirken kann.“
Löst mein Produkt oder meine Dienstleistung ein ganz konkretes Problem, das Menschen und Organisationen haben? „Wie erstelle ich ein Budget, wie schreibe ich einen Pressetext?“
Wer soll Teil meines Netzwerkes sein? Mit wem möchte ich zusammenarbeiten? „Netzwerken ist vor allem eine Haltungssache – die Kulturkonzepte-Community besteht aus Menschen, denen Professionalität und Kooperation in der Kultur ein Anliegen ist.“
Der dritten Frage widme ich im Rahmen unseres Kulturmanagement Tages am 22. März 2019 einen Workshop mit dem Titel „Kennen wir uns schon?“:
Für einige Menschen bedeutet der Begriff Netzwerken öde Smalltalk-Gespräche oder das Jagen und Sammeln von Visitenkarten. Doch es steckt viel mehr dahinter: Das Aufbauen und Pflegen der richtigen Community ist gerade im Kulturbereich Gold wert für die eigene Karriere. In diesem Workshop erfahren Sie, wie Sie sich eigene Netzwerk-Ziele setzen können, die für Sie passenden PartnerInnen finden – und dabei authentisch bleiben.
Karin Wolf ist Gründerin und Direktorin des Instituts für Kulturkonzepte. In ihrer Blogreihe verrät sie uns praktische Tipps rund um den Arbeitsalltag von KulturmanagerInnen.
Fotocredit: XY
Kategorie: Google+ wird abgeschaltet – So exportieren Sie Ihre Daten
Google+ wird abgeschaltet – So exportieren Sie Ihre Daten
Nicht zum ersten Mal ist Google mit seinem Versuch gescheitert, ein Social Network aufzubauen. Vielleicht erinnern Sie sich noch an Orkut, das vor allem in Südamerika erfolgreich war, aber dennoch 2014 abgeschaltet wurde. Oder an Google Buzz, das schon 2011 das Zeitliche segnete – nach nicht einmal zwei Jahren Laufzeit.
Nun trifft es also Google +, das Netzwerk, mit dem der Konzern Facebook Konkurrenz machen wollte. Vordergründig wird ein Datenleck als Grund für das Ende genannt. Die Daten von rund 500.000 Nutzerinnen und Nutzern seien öffentlich abrufbar gewesen sein, heißt es in einem am 8. Oktober auf dem Google-Blog erschienenen Beitrag. Warum man diese Panne so lange verschwiegen hat, geht aus dem Beitrag nicht hervor. Zwar habe sich niemand unberechtigterweise der Daten bemächtigt, heißt es darin, aber es ist von „signifikanten Herausforderungen“ die Rede, die das Unternehmen nun dazu veranlassen, das Netzwerk bis August 2019 abzuschalten.
Auf Google + ist mittlerweile nichts mehr los.
Würde das Netzwerk wunderbar funktionieren, wäre man sicher anders vorgegangen. Aber los ist dort schon lange nichts. Der Trick, dass jeder Google-Useraccount automatisch auch ein Google +-Profil erhält, hat zwar daraus das weltweit zweitgrößte Netzwerk werden lassen, aber rund 90 Prozent dieser Profile haben nicht ein einziges Posting veröffentlicht; die durchschnittliche Verweildauer liegt mittlerweile bei unter 5 Sekunden.
Ich selbst habe Google + vor allem anfangs sehr gerne und regelmäßig genutzt. Speziell die Idee, die eigenen Netzwerke mit Hilfe von Kreisen zu bilden, fand ich originell. Aber gerade die Kreise sorgten auch für Unsicherheit, viele wussten nicht, wie sichtbar ihre Postings nun wirklich waren. Auch die Verbindung mit Google Hangouts war spannend und sorgte dafür, dass man sich schnell für Onlinebesprechungen zusammenfinden konnte.
Aber irgendwie wurde das Netzwerk trotzdem nicht wirklich angenommen, auch wenn es darin sehr aktive Gruppen von beachtlicher Größe gab und vermutlich auch heute noch gibt. Ich muss gestehen, ich gehöre zu denen, die in solchen Netzwerken ganz gerne in die Vergangenheit „zurückgehen“ und sich alte Postings durchlesen. Deshalb hätte ich es bedauert, wenn all diese Postings spätestens im nächsten August sang- und klanglos verschwinden würden.
Wie Sie Ihre Daten aus Google + exportieren und archivieren können.
Zum Glück gibt es aber die Möglichkeit, die Daten zu exportieren, zu archivieren und bei Bedarf einzusehen. Im Search Engine Journal ist als Reaktion auf die Google-Entscheidung eine Anleitung veröffentlicht worden, wie Sie Ihre Daten sichern können.
Google bietet Ihnen über die Seite https://takeout.google.com die Möglichkeit, alle Ihre Daten der Tools, die Sie bei Google verwenden, herunterzuladen. Bei mir sieht diese Seite oben so aus:
Ausgewählt habe ich folgende Datensets:
Google +1
Google + Communities
Google + Kreise
Hangouts
Hangouts on Air
Stream in Google +
Bevor Sie auf << weiter >> klicken, können Sie bei manchen Datensets das gewünschte Format einstellen, in dem die Daten abgespeichert werden sollen. Wenn Sie links neben dem On/Off-Button auf den kleinen Pfeil klicken, öffnet sich das Untermenü.Bei den Kontaktdaten der Google + Kreise hängt die Auswahl davon ab, ob und in welcher Form Sie die Daten weiterverarbeiten wollen.
Anschließend klicken Sie auf << weiter >> und wählen
das Dateiformat (die Voreinstellung ZIP passt für mich) und die Größe des Archivs aus. Ich habe mich für die Minimalvariante 1GB entschieden, weil das Suchen leichter fällt, wenn die Datei nicht so groß ist. Hoffe ich zumindest.
Bleibt noch die Frage, wie Sie zu ihren Daten kommen und wo sie abgespeichert werden sollen.Ich lasse mir den Downloadlink zuschicken und lade das Archiv in meine eigene Speicherlösung.
Zu guter Letzt klicken Sie auf << Archiv erstellen >> und der Archivierungsprozess ist abgeschlossen.
Christian Henner-Fehr lebt und arbeitet als Kulturberater in Wien. Er betreibt das Kulturmanagement Blog und beschäftigt sich aktuell mit den Themen Content Marketing, Social Media und der digitalen Transformation von Organisationen in den Bereichen Kultur und Tourismus. Außerdem entwickelt er Digitalisierungskonzepte für Städte und Regionen. Am Institut für Kulturkonzepte unterrichtet er unter anderem in zwei Seminaren zum Thema Onlinemarketing – im Seminar Social Media für KulturmanagerInnen und im Seminar Online Marketing im Kulturbereich.
Foto: Samuel Zeller | Unsplash
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