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Kategorie: Quereinsteiger*innentum muss man mögen – Absolventin Lena Steiner

Quereinsteiger*innentum muss man mögen – Absolventin Lena Steiner

Mein erster Schritt in die Kulturszene war ein Ausrutscher.

Nach dem Schulabschluss bin ich nach Wien gezogen, um Theater-, Film- und Medienwissenschaft zu studieren. Ich – als ehemaliges Bühnenkind – versuchte meine bereits erworbenen Skills weiter auszubauen, stellte aber schnell fest: Theater interessiert hier keine S… Niemanden.

Und so fand ich mich am Filmset wieder. Es dauerte nicht lang bis Kunstfilm-Schmankerl der Trashkultur wie Das Krokodakl ist tot von Landkrimis ersetzt wurde, und mein Studienalltag einer 60h-Woche wich. Die Zeit beim Film war extrem lehrreich, non-stop aufregend und ich immer verschwitzt.

Von dort ausgehend trieb es mich als Aufnahmeleiterin in eine Imagefilm-Firma, wo ich erstmals mit einem Bürojob konfrontiert war: Kaffeepausen mit den Kolleg*innen, eine Toilette ohne Räder und ein arbeitsrechtlich vernünftig geregeltes Gehalt – es war so schön.

Zu meinem Erschüttern fiel mir auf, dass ich mein Studium völlig vergessen hatte. Und so verabschiedete ich mich in die Bildungskarenz, um dieses vernünftig abzuschließen. Zwölf Monate im geisteswissenschaftlichen Multiversum später war ich nicht nur zur Amateur-Philosophin mutiert, sondern wusste auch endlich wer Sergej Eisenstein war.

Die geisteswissenschaftliche Brille tragend, suchte ich einen Tapetenwechsel. Nach einem kurzen Aufenthalt in einer Street Art Galerie, landete ich im Direktionssekretariat der Albertina Wien, wo ich unerwarteter Weise meine Gurvi in Sache Organisation und Management fand. Und doch fehlte mir kreatives Schaffen.

In der Hoffnung also, diesen selbst gemachten Fleckerlteppich an Fähigkeiten und Einblicken zu vervollständigen und sinnvoll zu vereinen, absolvierte ich den Lehrgang Kulturmanagement am Institut für Kulturkonzepte und könnte heute nicht gespannter darauf sein, wie es weiter gehen wird.

Gemeinsam mit Romana Jakovcic, die ich irgendwo zwischen Projektfinanzierung und Online-Marketing kennen und lieben gelernt habe, ist heute der Verein Hüsn und Champagner in the making, mit dem wir unsere mittlerweile gemeinsamen Pläne umsetzen wollen.

Aus der Idee ARTLANTIC, einer Unterwasser Kunstausstellung, mit der ich den Lehrgang gestartet habe, ist ein ausgereifter Plan geworden, der mit anderen Projekten in der Pipeline wartet.

Quereinster*innentum muss man mögen. Der Lehrgang Kulturmanagement macht das einfacher, in dem er einen Safe-Space schafft, aus dem man gewappnet heraustritt und selbstsicher in eine neue Richtung gehen kann.

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Foto: (c) Lena Steiner
Kategorie: Portrait einer Kulturvermittlerin – Alexandra Bröckl, Volkskundemuseum Wien

Portrait einer Kulturvermittlerin – Alexandra Bröckl, Volkskundemuseum Wien

Alexandra Bröckl hat bereits einige Jahre im Kulturbereich hauptsächlich in organisatorischen und administrativen Positionen gearbeitet. Heute ist sie Kulturvermittlerin im Volkskundemuseum Wien mit einem zweiten Standbein in der Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation. Ihre Arbeitswoche teilt sich in Recherche und Textarbeit und die Arbeit mit Menschen. Der rote Faden ist die Forschung und Vermittlung, möglichst nahe am Menschen.

An der Vermittlungstätigkeit im Volkskundemuseum Wien schätzt sie die abwechslungsreichen Tätigkeiten. Von der gemeinsamen Butterproduktion mit Kindergruppen bis zur Entwicklung kritischer Workshops zu Genderthemen. Zur Vorbereitung hat sie 2016 den Lehrgang Kulturvermittlung absolviert.

Alexandra Bröckl
Foto: Alexandra Bröckl

Wie sieht dein beruflicher Werdegang aus?

Nach der Matura in einer HBLA habe ich zunächst Europäische Ethnologie (Volkskunde) an der Universität Innsbruck studiert. Bereits während meines Studiums war ich im Kulturbereich als Assistentin der Geschäftsführung bei der TKI / IG Kultur Tirol tätig. Das hat mir beim Berufseinstieg in den Kulturbereich geholfen, da ich die Strukturen und Gegebenheiten im Kulturbereich schon gekannt habe. Nach meinem Umzug nach Wien habe ich ein Praktikum beim Institut für Kulturkonzepte absolviert. Das hat mir – neben viel fachlichem Input – auch einen guten Überblick über meine beruflichen Möglichkeiten im Kulturbereich in Wien gebracht. Anschließend habe ich – jeweils wiederum als Assistentin der Geschäftsführung – einige Jahre für den Österreichischen Filmpreis und das Festival Wienwoche gearbeitet bevor ich für das Festival Wien Modern in die PR / Öffentlichkeitsarbeit gegangen bin. Heute bin ich in Teilzeit als Kulturvermittlerin im Volkskundemuseum Wien tätig. Zusätzlich arbeite ich für das Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft, wo ich mich mit Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation beschäftige.

Was hat dich zum Institut für Kulturkonzepte geführt?

Das Institut habe ich bereits von meinem Praktikum gekannt. Nach meiner jahrelangen Tätigkeit als Assistentin der Geschäftsführung wollte ich eine berufliche Veränderung, die ich zunächst in der PR / Öffentlichkeitsarbeit für das Festival Wien Modern gefunden habe. Es hat mir immer schon Freude bereitet, mich in andere Personen hinein zu denken, und die Vermittlung von Inhalten hat mich immer mehr interessiert. Dank der finanziellen Unterstützung vom waff (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds) konnte ich mir beim Lehrgang Kulturvermittlung alle wichtigen Skills für einen Berufswechsel holen.

Womit hast du dich in deinem Abschlussprojekt im Lehrgang befasst?

In meinem Lehrgangsprojekt habe ich ein Format entwickelt, das die auditive Ebene in die Vermittlung miteinbezieht. Viele KuratorInnen sind ja der Ansicht, dass Kunst bzw. kulturelle Objekte nur für sich selbst stehen sollen. Ich finde, dass eine sinnliche Erfahrung das Erfahren und Erleben von Kunst und Kultur bereichern kann. Bis dato ist mein Projekt noch nicht verwirklicht, 2020 werden aber erste Schritte dazu gesetzt werden können.

Hast du einen Tipp für Personen, die gerne als KulturvermittlerInnen tätig werden möchten?

Finde heraus, welche Art von VermittlerIn du sein möchtest, ob du z. B. lieber klassische Führungen machst oder gerne Raum zur gemeinsamen Diskussion schaffst. Dann suche dir eine Institution, die zu dir passt und in der du deine Interessen an Inhalten und Methoden einbringen und verwirklichen kannst. Diese berufliche Heimat habe ich im Volkskundemuseum Wien gefunden.

Alexandra Bröckl
Foto: Alexandra Bröckl
Am 22. Jänner 2020 wird Alexandra Bröckl beim Infoabend zu den Lehrgängen Kulturvermittlung und Kulturmanagement zu Gast sein. Sie beantwortet Fragen rund um das Berufsbild KulturvermittlerIn und den Lehrgang Kulturvermittlung des Instituts für Kulturkonzepte. Die Teilnahme am Infoabend ist kostenlos – Sie können sich über diesen Link dazu anmelden.
Kommen Sie vorbei und lernen Sie das Team des Instituts sowie die beiden Lehrgangsleiterinnen persönlich kennen!

 

 

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