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Kategorie: „Ich will die Menschen mit Geschichten berühren.“ – Absolventin Nicole Gerfertz-Schiefer

„Ich will die Menschen mit Geschichten berühren.“ – Absolventin Nicole Gerfertz-Schiefer

Geschichten faszinieren mich schon mein ganzes Leben lang. Bereits als Kind habe ich Bücher und Theateraufführungen geliebt. Es war somit naheliegend, Schreiben zu meinem Beruf zu machen. Daher habe ich Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert (Abschluss 2001). Mein beruflicher Werdegang hat mich dann auf verschlungenen Pfaden weitergeführt. Ich habe in den Redaktionen von Printmedien, Radiosendern und Fernsehsendern gearbeitet, war als Assistentin der Geschäftsführung, Redakteurin, Projektleiterin und vieles mehr tätig, habe bei Theaterproduktionen in die Bereiche Dramaturgie und Regie hineingeschnuppert und auch erste eigene Bühnenerfahrungen als Darstellerin gesammelt – und fühlte mich im Herbst 2006 für meinen Schritt in die Selbstständigkeit bestens gerüstet.

Seither bin ich tätig als Journalistin (vor allem in den Bereichen Gesundheit, Medizin, Pharmawirtschaft, Marketing), als PR-Beraterin (u.a. Circus Pikard) sowie als Autorin, Dramaturgin und Performerin im Theaterbereich. Diese unterschiedlichen beruflichen Standbeine und diese Vielfalt an künstlerischen Tätigkeiten sind etwas, das mich ausmacht. Ich bewege mich gerne in unterschiedlichen Umfeldern, agiere mit verschiedenen Menschen, probiere mich in wechselnden Gebieten aus und widme mich mit Begeisterung immer wieder neuen Themen.

Über die Projekte mit den mir sehr verbundenen Theatergruppen (vor allem Kulturszene Kottingbrunn, SOG Theater, Nesterval) hinaus ist es mir ein großes Herzensanliegen, meine eigenen Geschichten bzw. meine eigene Sichtweise auf bestehende Geschichten auf die Bühne zu bringen. Daher habe ich 2022 gemeinsam mit meinem Mann Franz Schiefer eine eigene Theatergruppe gegründet und die ersten Projekte geplant. Als Vorbereitung für diesen wichtigen Schritt habe ich 2021 den Lehrgang für Kulturmanagement am Institut für Kulturkonzepte absolviert. Dieser hat mir viele spannende Impulse hinsichtlich Positionierung, Logo-Entwicklung, Projektplanung etc. geliefert.

Und nun darf ich meine eigene Theatergruppe vorstellen: KONTER!

Logo und Icon KONTER_ Gestaltung Design Tiger Wien

KONTER setzt Theaterproduktionen in Niederösterreich um, zudem sind Gastspiele in Wien geplant. KONTER widmet sich dabei durchaus ernsten Themen, bricht diese jedoch mit Humor auf und lässt beim Publikum ein befreiendes Lächeln oder gar Lachen aufkommen. KONTER mischt dabei verschiedene Theaterformen: Durch die Kombination der klassischen Bühnensituation mit interaktiven, partizipativen Begegnungen zwischen Darsteller:innen und Zuschauer:innen werden die Geschichten noch erlebbarer, berührender und vielfältiger. Verschiedene, einander großteils fremde Menschen werden gleichzeitig erreicht, finden sich im gemeinsamen Erleben und in gemeinsamen Erlebnissen wieder und rücken dadurch näher zusammen.

Als erstes Projekt setzen wir im Okt./Nov. 2022 das Theater-Kabarett „Hurra, wir leben noch. Heitere Geschichten von Karl Valentin und Liesl Karlstadt“ um. In dieser ersten KONTER-Produktion werden nicht nur berühmte und weniger berühmte Szenen des Duos gezeigt, sondern auch Ausschnitte aus der Lebens- und Liebesgeschichte der beiden auf die Bühne gebracht. Und, ganz wichtig: Das Leben und die Geschichten von Karl Valentin und Liesl Karlstadt werden in Bezug zu unserem heutigen Leben gesetzt. Pandemie, Krieg, Beziehungsherausforderungen, digitale Revolution – all das und noch mehr wird mit viel Augenzwinkern thematisiert. So kann man über vieles, was uns in den Pandemie-Jahren genervt, belastet oder gereizt hat, endlich einmal herzlich lachen!

Foto: Flyer Hurra, wir leben noch! (c) Enisa Meindl)

Übrigens war für den Herbst 2022 eigentlich ein anderes Projekt als erste KONTER-Produktion geplant. Aber pandemiemäßig haben wir uns dann umentschieden. Aus mehreren Gründen, aber vor allem weil wir davon überzeugt sind, dass es Zeit wird, all das Schwere der letzten Jahre auf der Bühne anzusprechen und in Leichtigkeit zu verwandeln. Als Gesundheitsjournalistin und Theaterschaffende ist mir das aktuell ein großes Anliegen – und ich freue mich sehr, dieses nun in die Tat umsetzen zu können.

Ich bin davon überzeugt, dass es mehr denn je gefragt ist, sehr spontan auf sich verändernde Gegebenheiten zu reagieren – auch wenn man dafür ein Herzensprojekt verschieben muss. Wenn man ein wenig in sich geht, findet man ja vielleicht ein anderes Projekt, das einem ebenfalls am Herzen liegt und das aktuell besser passt. So ist es mir gegangen. Diesen Ansatz von Vielfalt, Spontanität und „über Ernste Themen lachen“ werde ich persönlich und künstlerisch weiterverfolgen. Ich bin gespannt, wo mich diese Reise noch hinführen wird.

Wer mich dabei ab und zu mal treffen will, kann sich auf www.gerfertz-schiefer.at sowie www.konter.at über aktuelle Projekte informieren.

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Foto: Nicole Gerfertz-Schiefer (C) Thomas Magyar Fotodesign
Kategorie: Quereinsteiger*innentum muss man mögen – Absolventin Lena Steiner

Quereinsteiger*innentum muss man mögen – Absolventin Lena Steiner

Mein erster Schritt in die Kulturszene war ein Ausrutscher.

Nach dem Schulabschluss bin ich nach Wien gezogen, um Theater-, Film- und Medienwissenschaft zu studieren. Ich – als ehemaliges Bühnenkind – versuchte meine bereits erworbenen Skills weiter auszubauen, stellte aber schnell fest: Theater interessiert hier keine S… Niemanden.

Und so fand ich mich am Filmset wieder. Es dauerte nicht lang bis Kunstfilm-Schmankerl der Trashkultur wie Das Krokodakl ist tot von Landkrimis ersetzt wurde, und mein Studienalltag einer 60h-Woche wich. Die Zeit beim Film war extrem lehrreich, non-stop aufregend und ich immer verschwitzt.

Von dort ausgehend trieb es mich als Aufnahmeleiterin in eine Imagefilm-Firma, wo ich erstmals mit einem Bürojob konfrontiert war: Kaffeepausen mit den Kolleg*innen, eine Toilette ohne Räder und ein arbeitsrechtlich vernünftig geregeltes Gehalt – es war so schön.

Zu meinem Erschüttern fiel mir auf, dass ich mein Studium völlig vergessen hatte. Und so verabschiedete ich mich in die Bildungskarenz, um dieses vernünftig abzuschließen. Zwölf Monate im geisteswissenschaftlichen Multiversum später war ich nicht nur zur Amateur-Philosophin mutiert, sondern wusste auch endlich wer Sergej Eisenstein war.

Die geisteswissenschaftliche Brille tragend, suchte ich einen Tapetenwechsel. Nach einem kurzen Aufenthalt in einer Street Art Galerie, landete ich im Direktionssekretariat der Albertina Wien, wo ich unerwarteter Weise meine Gurvi in Sache Organisation und Management fand. Und doch fehlte mir kreatives Schaffen.

In der Hoffnung also, diesen selbst gemachten Fleckerlteppich an Fähigkeiten und Einblicken zu vervollständigen und sinnvoll zu vereinen, absolvierte ich den Lehrgang Kulturmanagement am Institut für Kulturkonzepte und könnte heute nicht gespannter darauf sein, wie es weiter gehen wird.

Gemeinsam mit Romana Jakovcic, die ich irgendwo zwischen Projektfinanzierung und Online-Marketing kennen und lieben gelernt habe, ist heute der Verein Hüsn und Champagner in the making, mit dem wir unsere mittlerweile gemeinsamen Pläne umsetzen wollen.

Aus der Idee ARTLANTIC, einer Unterwasser Kunstausstellung, mit der ich den Lehrgang gestartet habe, ist ein ausgereifter Plan geworden, der mit anderen Projekten in der Pipeline wartet.

Quereinster*innentum muss man mögen. Der Lehrgang Kulturmanagement macht das einfacher, in dem er einen Safe-Space schafft, aus dem man gewappnet heraustritt und selbstsicher in eine neue Richtung gehen kann.

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Foto: (c) Lena Steiner
Kategorie: Aus Liebe zum Theater – Saskia Schlichting, WUK KinderKultur

Aus Liebe zum Theater – Saskia Schlichting, WUK KinderKultur

Saskia Schlichtings berufliche Heimat ist seit über 20 Jahren das WUK, Werkstätten und Kulturhaus in Alsergrund. Als europaweit einzigartiges Biotop von Initiativen und Aktivitäten unterschiedlichster Prägung sind die künstlerischen Programme im WUK sehr vielseitig und das Haus als soziokulturelles Zentrum von großer Strahlkraft. Sie betreute dort über 15 Jahre die PR- und Marketingagenden des Kulturveranstaltungsbereichs und leitet seit 2011 die künstlerische Intendanz von WUK KinderKultur.

In diesem Beitrag beantwortet Saskia Schlichting uns 5 Fragen – sie erzählt  von ihrem Werdegang und ihrer Liebe zum Kinder- und Jugendtheater.

Dein Job in einfachen Worten: Wie hast du deinen Eltern erklärt, worin deine Arbeit besteht?

In diesem einzigartigen Kulturzentrum gestalte ich mit einem relativ bescheidenen Budget ein abwechslungsreiches Jahresprogramm für Familien und Kinder. Darin enthalten sind Theatergastspiele, national und international, Produktionen der freien Szene, Workshops, Clubformate u.a. Ich liebe einfach meinen Job, und ich bin wahnsinnig gerne im WUK beschäftigt, und das schon seit 23 Jahren. Kuratieren ist „wie eine Liebeserklärung: An die Künstlerinnen und an das Publikum“ (Zitat Esther Holland-Merten, Künstlerische Leitung, WUK performing arts).

Welche Aufgaben und Tätigkeiten liebst du dabei besonders?

Theater für junges Publikum sehe ich als besondere Herausforderung. Dieser Kunstsparte sollte grundsätzlich und viel stärker Beachtung und Anerkennung gezollt werden. Daher zählt Wertschätzung zu einer meinen wichtigsten Aufgaben. Ich freue mich immer sehr darauf, den Schauspieler_innen dieses Feedback zu geben. Nach jeder Premiere sitzen wir in der kleinen Teeküche zusammen und reflektieren über die Arbeit, was auch unmittelbar auf die nachfolgenden Vorstellungen Auswirkungen hat. Und jede Vorstellung ist eben anders. Dass bei mir zunehmend auch Kinder und Jugendliche in Produktionen mitspielen und mitentscheiden können, empfinde ich persönlich als sehr bereichernd. Ich fühle mich oft sehr beschenkt.

Welche Veränderungen der letzten 25 Jahre wirken sich auf dich und deinen Arbeitsalltag aus, wie zum Beispiel die Digitalisierung?

Ich selbst habe vor 25 Jahren mit Pressearbeit begonnen und alle Redaktionen noch mit dem Faxgerät beschickt oder den Hermes-Fahrradboten mit Fotoabzügen beauftragt. Das hat sich natürlich radikal verändert. Der Trend zur Flexibilisierung von Arbeit durch die Digitalisierung von Arbeitsprozessen wird sich weiter verschärfen. Per Mausklick wird jeder Service ermöglicht, aber das birgt auch wieder Probleme. Die Gleichzeitigkeit, mit der etwas passieren muss, strapaziert die persönlichen Ressourcen. Damit sollte man vorsichtiger umgehen. Auch was die Verführbarkeit betrifft.

Saskia Schlichting
Foto: Ulrike Wieser

Das Institut für Kulturkonzepte ist für mich … 

… der Start in mein wirkliches Berufsleben gewesen.

Ich absolvierte nach dem Studium der Theaterwissenschaften und Geschichte 1994/95 ein Akademiker-Training im Institut für Kulturkonzepte und kam gleich darauffolgend ins WUK. Durch die zahllosen Weiterbildungsangebote und Seminare wurde mir auch der Blick auf die Vielfalt von Kunst und Kultur erst so richtiggehend bewusst. Das war schon sehr spannend für mich. Ich kam eigentlich vom Theater und war auf der Suche nach Alternativen innerhalb der Kulturwirtschaft, die sich als riesengroß entpuppte. Berufsbegleitend besuchte ich immer wieder Seminare, die mir neuen Input gaben. Das schätze ich sehr. Ich gratuliere Karin Wolf für ihr unermüdliches Engagement, Kulturarbeit zu professionalisieren und alltagstaugliches Rüstzeug anzubieten.

Was können Kunst und Kultur in deinen Augen in der heutigen Gesellschaft bewirken?

Kunst und Kultur sind unverzichtbar und besitzen eine herausragende Bedeutung für die Gesellschaft und deren Entwicklung. Für jeden Menschen, ob klein oder groß, sind Kunst, Kultur und kulturelle Bildung essentiell. Sie öffnen Welten.

WUK KinderKultur bietet ein vielfältiges Programm für Kinder und Jugendliche, und natürlich auch für Familien. Schaut doch mal vorbei

Saskia Schlichting
Foto: Ulrike Wieser
Kategorie: Simon Hajós – Kulturproduktion & Kommunikationsberatung

Simon Hajós – Kulturproduktion & Kommunikationsberatung

Foto: © Carmen Messerer

Ich bin seit 2007 als Kulturmanager und Kommunikationsberater tätig. In der Zeit davor habe ich in Kommunikationsagenturen gearbeitet. Zuerst in der PR-Agentur Trimedia (heute Grayling), dann in der Marketingagentur Welldone. 2010 habe ich am Institut für Kulturkonzepte den Postgraduate Lehrgang für Kultur und Organisation absolviert und 2012 den Diplomlehrgang systemischer Coach für Sozial- und Wirtschaftskompetenz. (mehr …)

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Kategorie: Patrizia Büchele und das TAG

Patrizia Büchele und das TAG

Mein Name ist Patrizia Büchele, ursprünglich komme ich aus Vorarlberg, habe in meiner Jugend zwei Jahre in Uganda gelebt und bin dann über den kurzen Umweg Italien nach Wien übersiedelt. Nach vier Semestern an der BOKU habe ich an die Uni Wien gewechselt um Theater-, Film und Medienwissenschaft zu studieren. Ausschlaggebend dafür war, dass meines Erachtens das selbstständige Denken und eine eigene Meinungsbildung bei den Naturwissenschaften zu kurz kommen. Hinzu kam, dass ich bereits vor meinem Studium als Regieassistentin am Theater KOSMOS in Bregenz tätig war, was mich sehr inspiriert hat. Während des Studiums habe ich die Produktionsleitung für eine Produktion des Stuthe.Studierende-Theater übernommen und war bei den Bregenzer Festspielen tätig. Nach meinem Abschluss arbeitete ich als Regieassistentin bei den Festspielen Reichenau. (mehr …)

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© Alexander Wagner

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