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Kategorie: Portrait einer Kulturvermittlerin – Alexandra Bröckl, Volkskundemuseum Wien

Portrait einer Kulturvermittlerin – Alexandra Bröckl, Volkskundemuseum Wien

Alexandra Bröckl hat bereits einige Jahre im Kulturbereich hauptsächlich in organisatorischen und administrativen Positionen gearbeitet. Heute ist sie Kulturvermittlerin im Volkskundemuseum Wien mit einem zweiten Standbein in der Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation. Ihre Arbeitswoche teilt sich in Recherche und Textarbeit und die Arbeit mit Menschen. Der rote Faden ist die Forschung und Vermittlung, möglichst nahe am Menschen.

An der Vermittlungstätigkeit im Volkskundemuseum Wien schätzt sie die abwechslungsreichen Tätigkeiten. Von der gemeinsamen Butterproduktion mit Kindergruppen bis zur Entwicklung kritischer Workshops zu Genderthemen. Zur Vorbereitung hat sie 2016 den Lehrgang Kulturvermittlung absolviert.

Alexandra Bröckl
Foto: Alexandra Bröckl

Wie sieht dein beruflicher Werdegang aus?

Nach der Matura in einer HBLA habe ich zunächst Europäische Ethnologie (Volkskunde) an der Universität Innsbruck studiert. Bereits während meines Studiums war ich im Kulturbereich als Assistentin der Geschäftsführung bei der TKI / IG Kultur Tirol tätig. Das hat mir beim Berufseinstieg in den Kulturbereich geholfen, da ich die Strukturen und Gegebenheiten im Kulturbereich schon gekannt habe. Nach meinem Umzug nach Wien habe ich ein Praktikum beim Institut für Kulturkonzepte absolviert. Das hat mir – neben viel fachlichem Input – auch einen guten Überblick über meine beruflichen Möglichkeiten im Kulturbereich in Wien gebracht. Anschließend habe ich – jeweils wiederum als Assistentin der Geschäftsführung – einige Jahre für den Österreichischen Filmpreis und das Festival Wienwoche gearbeitet bevor ich für das Festival Wien Modern in die PR / Öffentlichkeitsarbeit gegangen bin. Heute bin ich in Teilzeit als Kulturvermittlerin im Volkskundemuseum Wien tätig. Zusätzlich arbeite ich für das Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft, wo ich mich mit Arbeitsmarktforschung und Berufsinformation beschäftige.

Was hat dich zum Institut für Kulturkonzepte geführt?

Das Institut habe ich bereits von meinem Praktikum gekannt. Nach meiner jahrelangen Tätigkeit als Assistentin der Geschäftsführung wollte ich eine berufliche Veränderung, die ich zunächst in der PR / Öffentlichkeitsarbeit für das Festival Wien Modern gefunden habe. Es hat mir immer schon Freude bereitet, mich in andere Personen hinein zu denken, und die Vermittlung von Inhalten hat mich immer mehr interessiert. Dank der finanziellen Unterstützung vom waff (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds) konnte ich mir beim Lehrgang Kulturvermittlung alle wichtigen Skills für einen Berufswechsel holen.

Womit hast du dich in deinem Abschlussprojekt im Lehrgang befasst?

In meinem Lehrgangsprojekt habe ich ein Format entwickelt, das die auditive Ebene in die Vermittlung miteinbezieht. Viele KuratorInnen sind ja der Ansicht, dass Kunst bzw. kulturelle Objekte nur für sich selbst stehen sollen. Ich finde, dass eine sinnliche Erfahrung das Erfahren und Erleben von Kunst und Kultur bereichern kann. Bis dato ist mein Projekt noch nicht verwirklicht, 2020 werden aber erste Schritte dazu gesetzt werden können.

Hast du einen Tipp für Personen, die gerne als KulturvermittlerInnen tätig werden möchten?

Finde heraus, welche Art von VermittlerIn du sein möchtest, ob du z. B. lieber klassische Führungen machst oder gerne Raum zur gemeinsamen Diskussion schaffst. Dann suche dir eine Institution, die zu dir passt und in der du deine Interessen an Inhalten und Methoden einbringen und verwirklichen kannst. Diese berufliche Heimat habe ich im Volkskundemuseum Wien gefunden.

Alexandra Bröckl
Foto: Alexandra Bröckl
Am 22. Jänner 2020 wird Alexandra Bröckl beim Infoabend zu den Lehrgängen Kulturvermittlung und Kulturmanagement zu Gast sein. Sie beantwortet Fragen rund um das Berufsbild KulturvermittlerIn und den Lehrgang Kulturvermittlung des Instituts für Kulturkonzepte. Die Teilnahme am Infoabend ist kostenlos – Sie können sich über diesen Link dazu anmelden.
Kommen Sie vorbei und lernen Sie das Team des Instituts sowie die beiden Lehrgangsleiterinnen persönlich kennen!

 

 

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Kategorie: Innovation im Kulturbetrieb – 2 ExpertInnen im Interview

Innovation im Kulturbetrieb – 2 ExpertInnen im Interview

KLIMT’S MAGIC GARDEN
Foto: KLIMT’S MAGIC GARDEN: A Virtual Reality Experience by Frederick Baker © MAK/Mona Heiß

Ein Artikel von Sandra Rindler, Institut für Kulturkonzepte

Wie können uns Kunst und Kultur heutzutage spürbar erreichen und motivieren? Wie verändern neue Technologien unser Kunst- und Kulturverständnis? Welche Chancen und Herausforderungen bringen sie mit sich? Diese Fragen beantworten uns Georg Steker (MUSIKTHEATERTAGE WIEN) und Janina Falkner (MAK) und stellen uns Best Practice Projekte vor.

 

Wie entsteht Innovation im Kulturbereich aus deiner persönlichen Perspektive?

Georg: Es braucht strukturelle Rahmenbedingungen, um das notwendige künstlerische Risiko eingehen zu können, innovativ zu sein. Diese „Freiheit zu Scheitern“ ist notwendig, um Neues zu finden – und die Kenntnis über die künstlerischen Traditionen, um sich aus diesen heraus, auf die Suche nach Neuem zu begeben. Was Kunstschaffende dabei antreibt sind die Veränderungen in gesellschaftlichen Dynamiken und die daraus resultierenden neuen Fragestellungen.

Warum ist deiner Meinung nach Innovation im Kulturbetrieb so wichtig?

Janina: Veränderung passiert nicht einfach: Wir sind es, die auf Entwicklungen reagieren, die verändern und erneuern. Eine Kernaufgabe von Bildungs- und Kulturinstitutionen ist es, Prozesse nicht nur zu reflektieren, sondern sie mitzugestalten – besonders, wenn man Kunst und Design als treibenden Motor von Innovation und positiver Veränderung positionieren will. Das MAK steht für die Verbindung von Vergangenheit und Zukunft.

Mit der SMARTOPER habt ihr bei den MUSIKTHEATERTAGEN ein interessantes Konzept entwickelt, mit dem ihr erfolgreich die Brücke zwischen Tradition und Innovation schlagt. Wie funktioniert es?

Georg: Die SMARTOPER ist ein Konzept meines Kollegen Thomas Desi, das Smartphones ins Theaterschaffen einbezieht. Die ZuseherInnen erhalten darüber in realtime Anweisungen und werden so zu den GestalterInnen der Oper. Das Smartphone wird zum Vermittler, zum Gestaltungstool. Es ist ein spielerischer Versuch, die unterschiedlichen Dynamiken zweier Kommunikations-Welten übereinander zu schieben.

SMARTOPER
Foto: TABU KOLLECZIO, Eröffnungsprogramm des Musiktheatertage Festivals 2018, All rights reserved Marton KOVACS

Welche Herausforderungen und Chancen bringen neue Technologien für die Kunstvermittlung mit sich?

Janina: Neue Technologien bringen eine Vielfalt an Möglichkeiten. Die zentrale Frage ist, wie und wann wir sie einsetzen. Es können vielschichtige Ebenen von Erzählungen, Verknüpfungen und Informationen kombiniert werden. Dabei soll der Moment der Gegenwartserfahrung, die Aura von Kunst und Raum, nicht verloren gehen. Unser Projekt KLIMT’S MAGIC GARDEN war zum Beispiel eine Möglichkeit, auf eine ganz neue Art in ein Bild ein- und wieder auszusteigen, von einer künstlerischen Inszenierung vollkommen vereinnahmt zu werden und gleichzeitig einen filmischen Weg zu gehen – eine künstlerische Auseinandersetzung mit einem Meisterwerk und neueste Technologie zugleich.

Du möchtest selbst mit KulturmanagerInnen sprechen und mehr über ihren Job erfahren? Dann komm am 5. Juni zum Kulturkonzepte-Messestand zur unisuccess in die Kultur-Sprechstunde. Dazu laden wir ExpertInnen aus dem Kulturbereich ein, die sich auf deine Fragen freuen! Hier ist der Timetable zur Kultur-Sprechstunde:

11.00 – 12.00 Uhr: Michael Marth, Kunsthistorisches Museum WienKUNST FÜR UNS
12.00 – 13.00 Uhr: Sabine Branner, Musikverein Wien
13.00 – 14.00 Uhr: Nicole Eichinger, Albertina Museum 
14.00 – 15.00 Uhr: Norman Shetler, Gartenbaukino

Georg Steker könnt ihr am 4. Juni beim Vorfeld-Vortrag im Rahmen der unisuccess Lern jetzt was G’scheits – Dein Weg zum Kulturjob kennenlernen, der euch gemeinsam mit Corinna Eigner vom Institut für Kulturkonzepte die Sommerakademie für Kulturmanagement vorstellen wird.

MO 4. Juni 2018, 17:00 – 19:00 Uhr, Vortrag von Corinna Eigner & Georg Steker im Kleinen Festsaal (1. Stock) Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien


DI 5. Juni 2018, 09:30 – 16:30 Uhr, Messestand 47 „Berufsbilder im Kunst- und Kulturbereich“ des Instituts für Kulturkonzepte, Hauptgebäude der Universität Wien.

KLIMT’S MAGIC GARDEN
Foto: KLIMT’S MAGIC GARDEN: A Virtual Reality Experience by Frederick Baker © MAK/Mona Heiß

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