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Kategorie: #do_it | Die erste KünstlerInnen-AG Österreichs

#do_it | Die erste KünstlerInnen-AG Österreichs

BARBARA SOMMERER IM GESPRÄCH MIT CHRISTIAN HENNER-FEHR

 

Barbara Sommerer ist Künstlerin. Barbara Sommerer ist aber auch CEO der ersten österreichischen AG aus dem Kunstbereich. Nicht börsennotiert versteht sich, doch wer weiß was die Zukunft bringt. (mehr …)

Kategorie: #try_it | Bettina Leidl im Gespräch mit Karin Wolf

#try_it | Bettina Leidl im Gespräch mit Karin Wolf

#try_it | INNOVATION UND KREATIVITÄT

 

Wie müssen Projekte und Strukturen aufgebaut sein, damit Innovation stattfinden kann? Begriffe wie Kreativität und Design thinking spielen hier eine Rolle, auch die Frage wie aus innovativen Ideen Geschäftskonzepte entstehen können. Letzte Woche hatten wir in einem Rückblick bereits vom Kulturmanagement Forum 2013 berichtet. Bei dieser Veranstaltung zum Thema ›Der innovative Kulturbetrieb‹ diskutierte Karin Wolf, Direktorin des Institut für Kulturkonzepte, mit Bettina Leidl, Geschäftsführerin von departure, wie Kultur- und Wirtschaftsunternehmen das Potential von Kreativen nutzen können und was Kreative anzubieten haben. (mehr …)

Kategorie: Petra Schneidewind: Controlling im Kulturmanagement

Petra Schneidewind: Controlling im Kulturmanagement

REZENSION

Der Kulturbetrieb muss sich in den letzten Jahren an sich rasant ändernde Rahmenbedingungen anpassen. Besonders die Professionalisierung im Management und damit verbunden ein verstärkter Einsatz von geeigneten betriebswirtschaftlichen Instrumenten stellt Kulturakteure vor neue Herausforderungen. (mehr …)

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Kategorie: …wie Ideen zu Projekte werden – das Interview

…wie Ideen zu Projekte werden – das Interview

Letzte Woche launchte eine neue Crowdinvesting-Plattform. Crowdinvesting, Crowdfunding und die Entwicklung von Geschäftsmodellen sind Begriffe, die auch im Kunst- und Kreativbereich immer größere Bedeutung gewinnen. Unsere Mitarbeiterin Daniela Unterholzner traf sich mit den zwei Gründern Paul Pöltner und Stefan Perkmann Berger zum Gespräch:

CONDA ist die neue Crowdinvesting Plattform in Österreich. Sie arbeitet eng mit WhatAVenture zusammen, einem Tool, das Menschen dabei unterstützt ihre Geschäftsideen weiter zu entwickeln. Was genau kann man sich darunter vorstellen?

Paul: CONDA ist die österreichische Crowdinvesting Plattform zur Projekt- und Unternehmensfinanzierung mit regionalem Fokus. Wir bieten innovativen österreichischen Unternehmen und Unternehmen der Kreativindustrie die Möglichkeit einer Kapitalfinanzierung über die ›Crowd‹. Zudem unterstützen wir die Unternehmen, zusammen mit Partnern aus unserem Netzwerk, in den Bereichen Finanz, Recht, Marketing und PR. Wir setzen alles daran, den UnternehmerInnen zum Erfolg zu verhelfen und stellen jedem Projekt einen Mentor zur Seite, der den Aufbau begleitet. Investoren finden bei CONDA transparente Projektinformationen zu jedem Unternehmen. Ab einem Betrag von 100 EUR können sich Investoren an lokalen, qualitativ hochwertigen Unternehmen beteiligen. Somit fördern wir zusammen nicht nur die Österreichische (Kreativ-)Wirtschaft sondern tragen auch einen bedeutenden Teil zur Unterstützung von Startups und innovativen Unternehmen bei.

Stefan: Im Unterschied dazu setzt das virtuelle Tool WhatAVenture in einer früheren Phase an. WhatAVenture ermöglicht UnternehmerInnen aus einer Idee rasch und effizient ein Geschäftskonzept zu entwickeln und stellt die Schnittstelle zu Risikokapitalgebern her. WhatAVenture richtet sich an all jene Personen und Teams mit spannenden Gründungsideen. Sobald das Geschäftskonzept über das Tool vom Team erfolgreich weiterentwickelt wurde, kann das Projekt für Risikokapital eingereicht werden. Um den Company Building Prozess von der Idee bis zur ersten Finanzierung möglichst nahtlos anzubieten, wird zwischen CONDA und WhatAVenture eine intensive Zusammenarbeit angestrebt.

whataventure_logoWas genau ist neuartig an diesen Initiativen?

Stefan: Es gibt einige Aspekte, die WhatAVenture neuartig machen: Zentral ist, dass das Geschäftskonzept in einem iterativen Prozess entwickelt wird. Die dahinterliegende Beobachtung ist, dass erfolgreiche Startups meist mehrere Schlaufen drehen, bis das Produkt oder die Dienstleistung tatsächlich die Bedürfnisse von Kunden im Markt trifft. So war Flickr zu Beginn ein Multiplayer-Computerspiel und hat sich erst in mehreren Entwicklungsschritten zu der Photosharing Plattform entwickelt, wie wir Flickr heute kennen. Weiteres verfolgt WhatAVenture einen spielerischen Ansatz, der den Entwicklungsprozess fördert und das Startup Team möglichst effektiv durch den Entwicklungsprozess führt.  Wir nehmen die Personen sozusagen an der Hand und weisen sie auf Schwachstellen und|oder Möglichkeiten in ihrem Projekt hin. Alle, die schon selbst Projekte umgesetzt haben, wissen wie wichtig der ständige Blick von Außen ist.

Paul: CONDA steht nicht nur für Crowdinvesting, denn wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz zur Unterstützung der UnternehmerInnen. Dies beginnt bereits in einer sehr frühen Phase, nämlich bei der Entwicklung und Ausreifung der Ideen. Hierfür haben wir mit der Gründerwerkstatt einen Raum auf unserer Plattform geschaffen in dem Ideen einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden können. Mittels eines eigens entwickelten Voting-Tools kann die ›Crowd‹ jede einzelne Idee bewerten, was dem|der IdeengeberIn bzw. UnternehmerIn ein direktes Feedback einbringt. Kommt es in weiterer Folge zu einer Finanzierung mittels CONDA, begleiten wir auch in dieser Phase die Projekte und bieten Ihnen zusätzliche Unterstützung.

CONDA
CONDA

Warum sind diese Plattformen für die Kreativwirtschaft und die Kunst und Kultur relevant?

Stefan: Vor allem in diesen Bereichen lässt sich ein sehr starker Trend in Richtung Unternehmertum beobachten. In der Kreativwirtschaft beobachten wir vor allem in Wien zahlreiche junge Initiativen und Neugründungen (z.B. die Bereiche Mode, Design). Im Kunstbereich sehen wir z.B. KünstlerInnen, die AGs bilden (Beispiel eeza) als einen neuen Ansatz. Zudem ist es vor allem in Zeiten von knappen Budgets wichtig darüber nachzudenken, welche alternativen Finanzierungsmodelle genutzt werden können um Kunst und Kultur möglich zu machen – und unternehmerisches Denken ist für die erfolgreiche Umsetzung von Kulturprojekten schon lange nicht mehr wegzudenken. WhatAVenture setzt genau dort an und führt Gründungsinteressierte auch ohne Vorwissen in State-of-the-Art Ansätze in der Entwicklung von Geschäftskonzepte ein.

Paul: Mit unserem Modell zur Finanzierung sowie auch dem nötigen Know-how und Netzwerk möchten wir gerade auch Kunst- und Kulturbetrieben bei der Realisierung ihrer unternehmerischen Projekte behilflich sein. Wie uns zahlreiche Erfolgsbeispiele unserer Nachbarn in Deutschland zeigen, eignet sich Crowdinvesting besonders zur Umsetzung von Projekten der Kreativwirtschaft (z.B. Front Row Sociecty, Abstimmung zur Produktion von Kollektionen und Entwürfen im Modebereich über einen Community-Ansatz oder Music Logistics, eine reichweitenstarke Direktvermarktung von Musikdownloads).

Sie wollen mehr über diese Initiativen erfahren? Hier die Links zu den Websites:

CONDA

WhatAVenture

CONDA Effekt
CONDA Effekt
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Kategorie: Kunst und Wirtschaft? Bitte auf Augenhöhe!

Kunst und Wirtschaft? Bitte auf Augenhöhe!

Karin Wolf wurde im Oktober von Hammerschmied Hohenegger & Partner zum diesjährigen HHP Steuer- und Finanzkongress für Kulturwirtschaft geladen. Titel der Veranstaltunge ›Wieviel SPONSORING verträgt die KULTUR?‹

Karin Wolf hat Ihre Gedanken zum und Erfahrungen mit diesem Thema in der Begleitbroschüre des Kongresses niedergeschrieben:

KUNST UND WIRTSCHAFT? BITTE AUF AUGENHÖHE!

In der Kunst und in der Wirtschaft werden unterschiedliche Sprachen gesprochen und es gelten unterschiedliche Regeln. Die Kunst dient der Unterhaltung und der Erbauung, die Wirtschaft der Warenproduktion und der Gewinnmaximierung. Künstler und Künstlerinnen führen ein Bohemien-Leben und sind im Idealfall zu Lebzeiten arm wie Kirchenmäuse und werden nach ihrem Tod berühmt. Unternehmer sind ausschließlich an Geld interessiert, bereichern sich auf Kosten anderer, haben einen dicken Bauch und eine Zigarre im Mund. Die Liste der Stereotypen ließe sich noch weiter fortsetzen und würde einmal mehr bestätigen, dass es eigentlich keine natürlichen Berührungspunkte zwischen diesen beiden Welten geben kann.

Wirtschaft fördert Kunst

Umso erstaunlicher ist es, dass es dennoch zahlreiche Begegnungen zwischen Kunst und Wirtschaft gibt. Kunstsponsoring ist in Österreich spätestens seit den 80er Jahren aus der Öffentlichkeitsarbeit großer Unternehmen, vornehmlich Banken und Versicherungen, nicht wegzudenken. Von Firmen gestiftete Kunstsammlungen und Kunstpreise werden von den Medien und der interessierten Öffentlichkeit durchaus positiv wahrgenommen.

Die Rollen sind eindeutig verteilt: die Wirtschaft gibt, die Kunst empfängt. Der Nutzen für die Beteiligten liegt ebenfalls auf der Hand: der Sponsor stärkt sein Image, erreicht bestimmte Zielgruppen und positives Medienecho. Der Künstler oder die Kunstinstitution kann ein bestimmtes Projekt mithilfe von Sach- oder Geldleistungen umsetzen. Im Idealfall also ein Geschäft zum beiderseitigen Nutzen: Hier Leistung – da Gegenleistung.

Leider ist der Nutzen nicht immer so klar: die Sponsoren merken, dass nur das Logo auf den Plakaten und das Inserat im Programmheft doch nicht den erwünschten Effekt bringt. Die Künstler nehmen quasi zähneknirschend das Geld entgegen und fühlen sich dabei oft wie Bittsteller.

Sponsoring wird im Kulturbereich oft als notwendiges Übel angesehen, das wegen zunehmender Budgetknappheit in Kauf genommen werden muss. Da werden Sponsoren „gekeilt“ und „Logofriedhöfe“ angelegt. Auch in der Wirtschaft hält sich die Begeisterung über das gesponserte Kulturevent oft in Grenzen – die Mitarbeiter beklagen sich hinter vorgehaltener Hand oder offen über „hinausgeschmissenes Geld“ für unverständliche, ja sogar provokante Kulturveranstaltungen oder Kunstwerke.

Künstlerische Intervention

Warum das so ist, hat meiner Meinung in erster Linie damit zu tun, dass allgemein und abstrakt von der Kunst und der Wirtschaft gesprochen wird, und nicht von den Individuen, die sich hier begegnen. Hinzu kommt, dass in einer Situation, wo einer gibt und der andere dankend empfängt, schwer Gespräche auf Augenhöhe zustande kommen.

Könnte es Sinn machen, die Kommunikation bzw. Kooperation von Unternehmern und Künstlern zu ändern? Und wie könnte das ausschauen? Es lohnt sich ein Blick über die Grenzen, vor allem in den angelsächsischen oder skandinavischen Raum, aber auch nach Deutschland wo sich neben dem Sponsoring bereits eine Tradition, der „arts based intervention“, der künstlerischen Intervention in Unternehmen etabliert hat. Wirtschaftsbetriebe haben erkannt, dass  sich bestimmte künstlerische Fähigkeiten und Methoden sehr gut für die Problemlösung in Bereichen der Unternehmenskultur, der internen Kommunikation oder der Organisationsentwicklung eignen.

Warum macht es Sinn, Künstler einzuladen, sich mit internen Problemen eines Unternehmens auseinanderzusetzen und einen Beitrag zu leisten? Ich schließe mich hier der Meinung von Danica Purg, Präsidentin der IEDC-Bled School of Management in Slovenien und der Central and East European Management Development Association (CEEMAN), an, die  auf die Frage, was Führungskräfte von der Kunst und von Künstlerinnen und Künstlern lernen können, folgendes antwortete: „Kunst und Künstler inspirieren uns mehr zu sehen, mehr zu hören und mehr zu fühlen was mit uns und um uns herum vorgeht. Ein Künstler kann uns ermutigen unsere Fähigkeiten, unser Verhaltensrepertoire und unsere Reaktionsfähigkeit zu erweitern. Am wichtigsten ist jedoch, dass uns die Kunst unser eigenes schöpferisches Ich erschließt.“

Ganz konkret läuft eine Zusammenarbeit von einem Künstler und einem Unternehmen in folgenden Schritten ab: 1. Das Unternehmen identifiziert eine Problemstellung im Unternehmen, wie zum Beispiel sinkende Mitarbeitermotivation. 2. Anstelle einer klassischen Unternehmensberatung wird die Zusammenarbeit mit einem Künstler angestrebt 3. Die Auswahl des Künstlers erfolgt entweder auf Basis eigener Kontakte oder durch Vermittlung einer sogenannten „intermediären Organisation“, wie dem Institut für Kunst und Wirtschaft. 4. In einem Briefing wird dem Künstler das Problem dargelegt 5. Der Künstler konzipiert eine maßgeschneiderte Intervention zB in Form eines Workshops mit den MitarbeiterInnen oder eines gemeinsamen künstlerischen Projekts 6. Die Intervention wird durchgeführt, dokumentiert und gemeinsam mit der intermediären Organisation evaluiert.

Ergebnisse, die durch diese Art der Zusammenarbeit von Künstlern und Unternehmen erzielt werden können sind z.B. verbesserte Unternehmenskultur, dialogische Diskussionskultur, mehr Selbstreflexion im Team,  Hinterfragen von Routinen, geschärfte Wahrnehmung. Menschen, die künstlerische Interventionen in Unternehmen selbst erlebt haben, berichten, dass sie Selbstvertrauen und Freude an der Arbeit gewonnen haben und dadurch mit anderen offener und positiver gestimmt zusammenarbeiten.

Kunst fördert Wirtschaft

Diese neue Art der Begegnung von Wirtschaft und Kunst unterscheidet sich vom Modell Sponsoring vor allem durch eine Auflösung der Stereotypen. Künstler sind Partner auf Augenhöhe. Anstatt, dass sie von einem Unternehmen unterstützt werden, leisten sie einen essentiellen und professionellen Beitrag zur Lösung von unternehmensinternen Problemen.

Nun könnte man fragen, warum einen Künstler und nicht einen klassischen Unternehmensberater?

Der Einsatz von Kunst und künstlerischen Mitteln eröffnet allen Beteiligten neue Wahrnehmungs- und Gestaltungsräume. Künstler setzen sich permanent mit ihrer Umgebung und damit auch mit aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen auseinander. Sie reagieren darauf, sie greifen Themen auf und transformieren diese in ihren künstlerischen Arbeiten und Projekten. Genuines Anliegen der Kunst ist es,„Neues in die Welt zu bringen“, Künstler schaffen Räume für Neugierde, Kommunikation und Kreativität.

Die Idee der künstlerischen Intervention in Unternehmen bedeutet auch, die Kunst aus den „heiligen Hallen“ der Museen und Theater mitten in die Gesellschaft zu holen. Die Mitarbeiter eines Unternehmens kommen unmittelbar mit Kunst in Berührung und können sich so neue Kompetenzen und Erfahrungen aneignen, die zu einer unmittelbaren Steigerung ihrer Lebensqualität führt. Die Künstler wiederum befinden sich nicht im Elfenbeinturm, sondern stellen ihre Fähigkeiten auch für nichtkünstlerische Fragestellungen zur Verfügung, was längerfristig zu einer stärkeren Anerkennung und Honorierung der künstlerischen Leistung führt.

Meine Empfehlung für innovative und zukunftsorientierte Menschen aus der Wirtschaft: holt Künstler und Künstlerinnen ins Unternehmen!

TERMIN:
2. Oktober 2012

Podiumsdiskussion: ›Neue Grenzen und Möglichkeiten im Kultursponsoring‹
– Univ.Prof. Dr. Wolfgang Brandstetter, Institutsleiter WU Wien
– Mag. Karel Drgac, Intendant Opernfestspiele Gars am Kamp
– Dr. Sabine Haag, Generaldirektorin Kunsthistorisches Museum
– Mag. Gerhard Starsich, Generaldirektor Münze Österreich AG
– Sebastian Wieser, Künstlerischer Koordinator AUDI AG
– Mag. Karin Wolf, Institut für Kunst und Wirtschaft
– Moderation: Mag. Tarek Leitner

www.hhp.eu

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