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Kategorie: Gemeinsam mehr erreichen – 3 Tipps für Führungskräfte von Leo Hemetsberger

Gemeinsam mehr erreichen – 3 Tipps für Führungskräfte von Leo Hemetsberger

Kulturkonzepte Gemeinsam mehr erreichen Seminar

Leo Hemetsberger ist Philosoph, Berater und Kulturmanager und leitet im September ein Führungskräfte-Training am Institut für Kulturkonzepte. Darin zeigt er Wege zur Motivation der eigenen MitarbeiterInnen auf und geht der Frage nach, was eine gute Führungskraft ausmacht. 3 Tipps hat er für Sie schon jetzt parat:

 

1) Motivation

Man kann niemanden motivieren, sondern nur Demotivation vermeiden. Finden Sie heraus, wo der ideale Flow liegt zwischen Boreout und Burnout in ihrer Organisation, und wie Sie dort hinkommen.

2) Ziele

Definieren Sie Ziele und legen Sie Erfolgskriterien fest. Setzen Sie sich bei Erfolg oder Scheitern mit den geplanten Parametern auseinander und besprechen Sie mit Ihrem Team nach, was gut oder schlecht gelaufen ist.

3) Team

Stellen Sie sich die Frage, ob die Größe Ihres Teams optimal ist und dort die richtigen Menschen zusammenarbeiten.

Das Seminar „Gemeinsam mehr erreichen – Eigeninitiative als Motivationsfaktor im Team“ findet von 19.-20. September 2018 am Institut für Kulturkonzepte im Rahmen des Weiterbildungsprogramms für Kulturbetriebe, „Der neue Kulturbetrieb“ statt. Sie leiten Teams innerhalb einer Kulturinstitution und möchten sich für das Seminar anmelden oder mehr zum Programm erfahren? Dann schreiben Sie uns einfach ein Email z.H. Birgit Feike-Kneißl. Wir freuen uns auf Sie!

Leo Hemetsberger Institut für Kulturkonzepte
Foto: jmf

Leo Hemetsberger betreibt eine Philosophische Praxis in Baden, coacht und trainiert Unternehmen und Kulturbetriebe mit dem Schwerpunkt Team- und Führungskräfteentwicklung. Seit mehr als 20 Jahren unterstützt er KünstlerInnen bei Konzepten und auch internationalen Projekten, spricht zu zeitgenössischer bildender und transmedialer Kunst. Er entwarf und unterrichtet Philosophische Praxis im postgradualen Lehrgang an der Universität Wien, Ästhetik an einer FH sowie Ethik im Compliance in Unternehmen und Verwaltung.

Kulturkonzepte Gemeinsam mehr erreichen Seminar
Kategorie: Kunst – von Außen und von Innen. Absolventin Annja Krautgasser

Kunst – von Außen und von Innen. Absolventin Annja Krautgasser

In unserer AbsolventInnen-Reihe stellen wir Ihnen regelmäßig Menschen vor, die Lehrgänge am Institut für Kulturkonzepte absolviert haben. Darin erfahren Sie, wie vielfältig die Berufswelt von KulturmanagerInnen und Kulturvermittlung ist und lernen das Kulturkonzepte-Netzwerk besser kennen.  

Beitrag: Annja Krautgasser

In meiner Familie war ich immer schon die Künstlerin. Ob es das selbständige Arbeiten, der Freigeist, oder einfach das Interesse an gesellschaftlichen Manifestationen war – alles in allem liebte ich es zu beobachten und diese Beobachtungen sichtbar zu machen.

Begonnen hat alles mit einem Architekturstudium an der Universität Innsbruck (und der TU Wien). Das Studium hatte ich auf Grund seiner künstlerischen Ausrichtung gewählt, wobei die analytische Herangehensweise im Architekturstudium nicht unwesentlich auch mein darauffolgendes Kunststudium (Universität für angewandte Kunst) mitgeprägt hat. Am Ende hatte ich also zwei Studien in der Tasche – Architektur und Kunst. Was die Sache aber für mich nicht einfacher machte. Die Doppelgleisigkeit war für mich schwer umsetzbar, und so entschied ich mich, nach längerem hin und her, für die Kunst.

Das Interesse am abstrakten, individuellen aber auch gesellschaftlichen Raum hat mich weiterhin begleitet und ist auch heute noch wichtiger Bestandteil meiner Arbeiten/Filme. Ebenso geblieben ist mir – trotz dem klassischen Bild des eigenbrötlerischen Künstler_innentums – die Begeisterung an der Teamarbeit, an der Fähigkeit zu entwickeln, zu organisieren, zu gestalten und umzusetzen. Idealerweise in einer Gruppe, idealerweise von der ersten Idee an, bis hin zu seiner Vermarktung und Vermittlung.

Annja Krautgasser
Foto: © Manfred Werner, 2018

Ausprobieren konnte ich diese Entwicklungsschritte schon früh durch die Gründung der Filmproduktionsfirma Vidok KEG, oder auch durch Tätigkeiten in Vereinen, die ich zum Teil mitgegründet habe (Lanolin), bzw. bei denen ich Vorstandsfunktionen übernommen habe (Tiroler Künstlerschaft, Secession).

Die Lehrtätigkeiten an der TU Graz, Uni Linz und an der Akademie der bildenden Künste Wien waren für mich spannende Schnittstellen der Kunstproduktion: Der Blick von Innen und der Blick von Außen boten mir ständige Reibeflächen in allen Fragen der Kunstpraxis.

Das verfolgen und zum Teil mitgestalten kulturpolitischer Entscheidungen macht mir bis heute Spaß, bzw. sehe ich es für mich als wesentliche Aufgabe jedes Kunst- und Kulturschaffenden.

Der Lehrgang für Kulturmanagement am Institut für Kulturkonzepte half mir das Know-how, das ich mir über die Jahre angeeignet hatte zu qualifizieren – was mein Selbstbewusstsein in dieser Hinsicht stärkte bzw. der Eigenpositionierung innerhalb der heimischen und internationalen Kunstszene zugute kam.

Im Rahmen des Lehrganges konnte ich ein Magazin-Konzept für politische Bildung entwickeln und zur konzeptionellen Ausarbeitung bringen. So bot mir das Institut für dieses gesellschaftspolitische Projekt den passenden Rahmen und war mir eine organisatorische Stütze.

Am 26. September 2018 ist Annja Krautgasser zu Gast beim Infoabend des Instituts für Kulturkonzepte. Melden Sie sich jetzt kostenlos dafür an! 

Annja Krautgasser
Q&A © VIS – Vienna Independent Shorts | Österreichischer Wettbewerb, METRO Kinokulturhaus, A-Wien (v.l.nr.) Julia Fabrick, Annja Krautgasser, Alexandra Valent Foto: © Manfred Werner, 2018
Annja Krautgasser
Foto: © Manfred Werner, 2018
Kategorie: Das Wissen vieler – Veronica Kaup-Hasler über Publikum, Team und die Kunstblase

Das Wissen vieler – Veronica Kaup-Hasler über Publikum, Team und die Kunstblase

Veronica Kaup-Hasler im Institut für Kulturkonzepte
Foto: Corinna Eigner

Ein Beitrag von Martina Brunner

Bei den Themen Personal- und Publikumsentwicklung ist es wichtig, am Puls der Zeit zu bleiben und in die Zukunft zu blicken – zu wissen, was MitarbeiterInnen benötigen, um die dahinterstehende Mission der Institution voranzutreiben. Diese Mission kann nur wirken, wenn die Institution gut und professionell organisiert wird. Gleichzeitig muss die Qualität von Management und Organisation der künstlerischen Qualität entsprechen.

Beim Round Table Personalentwicklung, der am 7. Juni 2018 im Volkskundemuseum Wien stattgefunden hat, hat sich das Institut für Kulturkonzepte gemeinsam mit Führungskräften im Kulturbereich diesen Themen gewidmet. Zu Gast war Veronica Kaup-Hasler, ehemalige Intendantin des steirischen herbstes und aktuell Wiener Kulturstadträtin. Mit ihr haben wir über die Veränderungen und Entwicklungen im Kulturbetrieb aus ihrer persönlichen Sicht gesprochen – und über mögliche Lösungswege, gemeinsam die Kunstblase perforieren zu können. Für Sie haben wir den Abend hier kurz zusammengefasst:

Was sind Modelle und Zugänge für Teamentwicklung? Wie hast du das Team vom steirischen herbst entwickelt?

Veronica Kaup-Hasler: Zu meiner Anfangszeit fand ich ein Team vor, das bereits auf eine bestimmte Art gearbeitet hat. Was ich gemacht habe war, mit jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter zweimal eine Stunde zu reden, um ein MitarbeiterInnen-Mapping zu erstellen. One-to-one eine Gesprächssituation herbeizuführen, um herauszufinden, wer das Gegenüber ist, was bereits geleistet wurde und welche Perspektive diese Person auf das Team und die Organisation hat. Danach war es möglich auszuloten, wo es Schwachstellen, nicht gelebte Wünsche, Entwicklungspotenziale und längst erwartete Veränderungen gibt. Durch das Fragen, das Sprechen, die gemeinsamen Hinweise, hat sich langsam ein neues Team entwickeln und herauskristallisieren können.

Wichtig war für mich, auch Aufgaben an MitarbeiterInnen delegieren zu können. Dafür habe ich ihnen eine Carte blanche ausgestellt, um ihnen maximale Freiheit in ihren Entscheidungen zu ermöglichen. Das hat großen Ehrgeiz und viel Positives für die Organisation bewirkt. Natürlich habe ich den großen Rahmen, die dicken Linien und auch starke inhaltliche Vorgaben gegeben, aber innerhalb dessen waren die MitarbeiterInnen frei.

Veronica Kaup-Hasler im Institut für Kulturkonzepte
Foto: Corinna Eigner

Zum Thema Teamentwicklung und Audience Development – was habt ihr beim steirischen herbst unternommen, um Menschen zu erreichen, die sich nicht als experimentierfreudiges Kunstpublikum sehen? Wie hängt das mit der Haltung des Teams und dessen Entwicklung zusammen?

Veronica Kaup-Hasler: Das Problem ist, dass wir manchmal eine gewisse Arroganz gegenüber einem anderen Publikum haben. Wir glauben, dass zeitgenössische Musik nur jemanden erreicht, bei dem bereits Vorbildung dafür besteht. Der steirische herbst zeigt herausfordernde Kunstformen, die permanent dazu bewegen, neue Strategien zu entwickeln und ein neues Publikum zu erreichen. Ich habe versucht, die Kunstvermittlung und den Handlungsspielraum dafür durch privates Sponsoring zu erweitern. Wir müssen uns in die Bevölkerung hineinversetzen, um Konstellationen zu schaffen, die interessant für die Menschen sind. Das kann nicht nur in Konzertsälen passieren, wo die Schwelle zu groß ist. In diesen Bereichen mit Einnahmen zu rechnen, halte ich für falsch, auch wenn es allgemein anders gehandhabt wird, denn wir haben einen Bildungsauftrag. Leider findet zu wenig Konfrontation statt und wir müssen in Zukunft erfindungsreicher sein, um Menschen abzuholen. Und sie sind abholbar.

Wie hat sich die BesucherInnen-Struktur beim steirischen herbst über die Jahre geändert? Konnte man ermitteln ob es eine Stammkundschaft gibt?

Veronica Kaup-Hasler: Generell kann ich sagen, dass für einen Publikumswechsel nie Interesse bestand, weil man alle erreichen und mitnehmen wollte – der Hauptkern war allerdings immer zwischen 25 und 45 Jahren. Das Publikum, das mit der vorherigen Intendanz sehr stark verbunden war, ist kurz weggebrochen. Teile davon sind aber immer wiedergekommen. Besonders schön war es zu merken, dass am Anfang meiner Intendanz, das Publikum sehr jung war und mit mir etwas älter geworden ist. In dieser Hinsicht ist anzunehmen, dass sich tatsächlich eine Stammkundschaft entwickelt hat.

Veronica Kaup-Hasler im Institut für Kulturkonzepte
Foto: Corinna Eigner

Wann ist das Verhältnis zu seinen MitarbeiterInnen in flachen Hierarchien zu nahe? Wieviel von dem, das hinter den Kulissen passiert, gibt man preis, um bei heiklen Situationen das Team nicht zu belasten?

Veronica Kaup-Hasler: Das ist wirklich schwierig. Es ist ein ständiges Ausbalancieren, wann es diese große Nähe braucht und dann auch wieder Abstand. Man justiert permanent. Ich denke, die große Erschöpfung als Führungskraft sollte man auch in harten Zeiten nicht zeigen, denn ansonsten bricht alles auseinander, da die Energie der MitarbeiterInnen so verloren geht. Wichtig ist, schlechte Nachrichten mit Lösungen zu verbinden.

Hat die Weiterentwicklung des Teams „learning on the job“ stattgefunden oder gab es individuelle Personalentwicklungsmaßnahmen?

Veronica Kaup-Hasler: Wir hatten zwei Phasen durch den Wechsel der kaufmännischen Leitung, in denen es notwendig war, mehr Vertrauen zu bekommen. Die frühere und jetzige Leitung hatte unterschiedliche kommunikatorische Fähigkeiten und agierte sehr verschieden. Es gab zwei Situationen, in denen ich eine Mediatorin herangezogen habe, um die Schnittstellenproblematik klar aufzuzeigen. Sehr oft konnte ich selbst Konfliktsituationen innerhalb des Teams lösen. Aber ich erinnere mich an Spannungsmomente, wo es eben nicht Sinnt macht, wenn man sich als Chefin einmischt. Ich habe regelmäßig dazu angeregt, gemeinsam als Team etwas zu unternehmen sowie Teammediationen zu organisieren, wenn ich es für notwendig hielt

Ein herzliches Dankeschön an Veronica Kaup-Hasler und die TeilnehmerInnen vieler Kultureinrichtungen für die inspirierende Gesprächsrunde sowie Matthias Beitl und dem Team des Volkskundemuseums Wien für die Gastfreundschaft. Fotos: Corinna Eigner

 

 

 

Veronica Kaup-Hasler im Institut für Kulturkonzepte
Foto: Corinna Eigner
Kategorie: Fundraising für Kulturbetriebe – 3 professionelle Tipps von Bärbel Holaus-Heintschel

Fundraising für Kulturbetriebe – 3 professionelle Tipps von Bärbel Holaus-Heintschel

Timing
Foto: Jaelynn Castillo | Unsplash

Bärbel Holaus-Heintschel leitet die Abteilung Fundraising im Kunsthistorischen Museum Wien. Vom 27.-28. Juni hält sie das Seminar „Fundraising“ für Personen, die in Kulturbetrieben für Marketing, Sponsoring und Fundraising zuständig sind. 3 Tipps für professionelles Fundraising teilt sie schon jetzt mit uns:

Fundraising für Kulturbetriebe ist eine sehr herausfordernde Aufgabe. Man muss die richtigen Unternehmen mit dem richtigen Projekt zum richtigen Zeitpunkt auf die richtige Weise ansprechen – wie auch Menschen motivieren, sich für eine Sache zu engagieren. In meinen 13 Berufsjahren habe ich viel Erfahrung gesammelt und gelernt. Es geht einerseits um genaue Planung, Recherche und Prioritätensetzung – andererseits aber auch ganz simpel um Glück.

Kompetenz

Wenig dem Zufall überlassen: Eine gute professionelle Vorbereitung zu jedem Termin ist wichtig. Eine umfassende Recherche über das Gegenüber oder das Unternehmen hilft für die Gesprächsführung. Die Präsentationsunterlagen sollten übersichtlich und ansprechend aufbereitet sein. Und der Fundraiser/ die Fundraiserin sollte bis ins kleinste Detail über das Projekt informiert sein. Gutes Auftreten und die Wahl des richtigen Ortes sprechen für sich.

Kontinuität

Es ist gut viel zu hoffen, aber wenig zu erwarten, denn oft ist man im Fundraising mit vielen Rückschlägen konfrontiert. Dennoch ist jeder Kontakt wertvoll und sollte gepflegt werden – vielleicht kommt ja das richtige Projekt zum richtigen Zeitpunkt. Es zahlt sich also aus, sich in Geduld zu üben.

Kreativität

Kreative Konzepte zu entwickeln, zahlt sich aus. Überrascht euer Gegenüber, denn alle sind auf der Suche nach Neuem!

Das Seminar „Fundraising – Menschen motivieren und Mittel lukrieren“ findet am Institut für Kulturkonzepte im Rahmen des Weiterbildungsprogramms für Kulturbetriebe, „Der neue Kulturbetrieb“ statt. Sie arbeiten in einer Kulturinstitution und möchten sich für das Seminar anmelden oder mehr zum Programm erfahren? Dann schreiben Sie uns einfach ein Email z.H. Birgit Feike-Kneißl. Wir freuen uns auf Sie und Ihr Team!

Bärbel Holaus-Heintschel
Foto: Kunsthistorisches Museum Wien

Bärbel Holaus-Heintschel

leitet die Abteilung Fundraising im Kunsthistorischen Museum Wien. Nach ihrem Studium arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Belvedere. Ab 1996 übernahm sie die PR und Marketing Agenden der Wiener Secession und war ab 2001 als PR-Beraterin im Bereich Gesundheit und Medizin tätig. 2005 wechselte sie wieder in den Kulturbereich und baute den Bereich Fundraising für das mumok auf.

 

Timing
Foto: Jaelynn Castillo | Unsplash
Kategorie: Vermittlung auf Augenhöhe – Absolventin Carmen Löw

Vermittlung auf Augenhöhe – Absolventin Carmen Löw

Carmen Mörsch
Foto: ANWORA

Wissen ist eine Macht, die wächst, wenn man sie teilt.

Carmen Löw ist Absolventin des Zertifikatlehrgangs Kulturvermittlung am Institut für Kulturkonzepte. In diesem Beitrag schildert sie uns ihren Werdegang und ihre aktuelle Tätigkeit und verrät uns, warum Vermittlung auf Augenhöhe für sie essentiell ist:

Dass ich einmal im Bereich Kunst und Kultur arbeiten würde, war mir nicht wirklich in die Wiege gelegt. Bei uns zu Hause standen die Natur, das Selbermachen und das Handwerkliche im Vordergrund. Archäologie zu studieren war für mich ein ungewöhnlicher Schritt, den ich mehr aus einem Bauchgefühl heraus gefasst hatte und der mich letzten Endes aus dem kleinen Saarland (D) in die große Stadt Wien verschlagen würde.

Ich arbeite hier für das Kuratorium Pfahlbauten. Die kleine Organisation managt den österreichischen Teil des seriellen und transnationalen UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“, an dem sechs alpine Länder Anteil haben. Zu diesen gehören neben Italien und Slowenien noch Frankreich, Deutschland und die Schweiz. Mit den drei letztgenannten Ländern ist meine Biografie intensiv verflochten. In der Schweiz habe ich eine Weile gelebt und als Saarländerin bin ich nicht nur gleich neben, sondern auch sehr stark mit Frankreich aufgewachsen. Für eine Weile war ich dort jedes Jahr für mehrere Wochen auf Ausgrabungen und meine erste Anstellung hatte ich in  einem deutsch-französischen Archäologiepark.

Ausstellungen des Kuratoriums Pfahlbauten
Foto: Kuratorium Pfahlbauten; Ausstellungen des Kuratoriums Pfahlbauten im Strandbad von Weyregg

Das war vor rund 10 Jahren. Ich war dort als Museumsdidaktin tätig. Meine Qualifikation bestand da aus nichts anderem als meinem abgeschlossenen Archäologiestudium, was ich heute recht bedenklich finde. Wenn ich mir allerdings anschaue, was ich damals alles gemacht habe, bin ich damit trotzdem überraschend zufrieden. Ich habe im Park schon versucht, den Menschen eine ehrliche Teilhabe zu ermöglichen. Das ist mir nach wie vor wichtig, weil finde, dass Vermittlung auf Augenhöhe einfach besser funktioniert.

Im Unterschied zu früher weiß ich heute allerdings auch, warum das so ist. Das wichtigste, das ich neben der Vermittlungsarbeit im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim mitgenommen habe, war vor allem der Einblick in den Austausch zwischen Marketing und Archäologie. Ich war entsetzt, als ich merkte, wie viel Information zwischen diesen beiden Arbeitsbereichen verloren geht – einfach, weil der eine nicht weiß, was der andere hat oder braucht.

Als ich 2010 aus privaten Gründen nach Österreich ging und beruflich neu startete, wollte ich genau da ansetzen. Ich bildete mich weiter in Public Relations, später auch Krisenkommunikation, in Marketing & Sales und in Fundraising. Mein neu gewonnenes Wissen wendete ich erstmals für die Hallstatt-Forschung des Naturhistorischen Museums Wien an, indem ich in deren Auftrag gemeinsam mit den beteiligten WissenschaftlerInnen einen Wikipedia-Artikel verfasste. Gerade Hallstatt war für mich natürlich ein spannender Ort, nachdem es dort 2011 eine echte Kommunikationskrise im Denkmalschutz gegeben hatte. Die Krise hatte einen derart lehrbuchartigen Charakter, dass ich heute noch oft auf sie zurückgreife, wenn es mir darum geht, das Verhältnis von Archäologie und Öffentlichkeit zu erklären. Diesem Verhältnis kommt bei unserer Arbeit im Kuratorium eine besondere Bedeutung zu. Wir haben dazu inzwischen einen eigenen Forschungsbereich eingerichtet, die Studies on Community Heritage Involvement and Communication, in dem ich mich gemeinsam mit Cyril Dworsky austoben kann.

Unterwasser-Ausgrabung
Foto: Kuratorium Pfahlbauten; Livestream von der Unterwasser-Ausgrabung des Kuratoriums Pfahlbauten im Attersee.

Im Institut für Kulturkonzepte habe ich meine bislang letzte große Weiterbildung gemacht, nämlich jene zur Kulturvermittlerin. Mir war dieses Fachwissen wichtig, weil Vermittlung natürlich ein ganz wichtiger Hebel ist, um eine Bindung der Menschen an ihr Kulturerbe zu fördern. Eine solche Bindung bedeutet nicht nur einen besseren Schutz für die sensiblen archäologischen Reste, sondern ist auch Teil der Umsetzung des UNESCO-Auftrags. In der Welterbekonvention, die Österreich ratifiziert hat, wird nämlich ausdrücklich verlangt, dass die Denkmäler in den Alltag der Menschen zu integrieren sind. Das geht bei den von uns betreuten fünf Siedlungen, die alle unter Wasser verborgen sind, fast ausschließlich durch Vermittlungsarbeit. Auch sehe ich nicht, wie archäologische Denkmäler überhaupt ohne Vermittlungsarbeit ihrer Funktion gerecht werden könnten. Solche Denkmäler sind weder bewusst platziert noch konzipiert. Sie sind – und zwar genau da, wo sie immer schon waren. Wenn sie uns in unserem heutigen Leben bereichern sollen, wenn sie etwas bewirken oder verändern sollen, dann geht das nur mit Vermittlung.

Genau dafür habe ich mir im Lehrgang Kulturvermittlung einen theoretischen Hintergrund aneignen können, auf den ich jetzt bei der Entwicklung unserer Programme immer wieder zurückgreife. Aber auch der Input aus unterschiedlichen Richtungen der Kunst- und Kulturszene hat mit gut getan und ich habe viele Denkanstöße mitgenommen, die mir beim Querdenken helfen. Last but not least bin ich in das große Netzwerk des Instituts hineingewachsen. Dafür bin ich ehrlich dankbar, denn hier fand sich bislang für jedes Problem nicht nur ein offenes Ohr, sondern auch immer guter Rat.

Carmen Mörsch
Foto: ANWORA
Kategorie: Crossmediales Storytelling – 3 grundlegende Tipps von Tanja Paar

Crossmediales Storytelling – 3 grundlegende Tipps von Tanja Paar

Crossmediales Storytelling
Foto: Callistus | Unsplash

Tanja Paar ist Autorin und Medienprofi und weiß, worauf es beim medienübergreifenden Geschichtenerzählen ankommt. Vom 13.-14. Juni 2018 gibt sie MitarbeiterInnen in Kulturbetrieben ihre Expertise im Seminar „Crossmediales Storytelling“ am Institut für Kulturkonzepte weiter. 3 grundlegende Tipps zu diesem Thema hat sie schon vorab hier für Sie zusammengefasst:

Crossmediales Storytelling – Interesse wecken und in Erinnerung bleiben 

Die Anstrengung vergessen und weitergehen: An den ewig langen, verhassten Schulwandertagen habe ich oft und gerne die anderen mit meinen Geschichten unterhalten. Aber was macht eine gute Geschichte aus? Damit beschäftige ich mich seit 20 Jahren auch beruflich. Storytelling ist ein Werkzeug, das uns dabei hilft. Crossmedial funktioniert es noch einfacher:

Tipp 1: Das Auge Gottes – Das Wichtige zuerst

Gerade beim akademischen Arbeiten sind wir es gewöhnt, unsere Argumente zu entwickeln, um dann, abschließend, zum Punkt zu kommen. Beim Storytelling stellen wir diese Angewohnheit auf den Kopf: Das Wichtige kommt wie ein Paukenschlag zuerst.

Tipp 2: Bildhafte Sprache – konkret, nicht abstrakt

Wir suchen Sprachbilder, die einleuchten und aufleuchten. Wir sprechen konkret, nicht abstrakt. Wir appellieren dabei an alle Sinne, auch ans Hören, Fühlen und Riechen.

Tipp 3: Der emotionale Anker

So schaffen wir einen emotionalen Anker zu den Inhalten, die wir vermitteln wollen. Das gelungene Beispiel weist über sich selbst hinaus ins Allgemeine. Wir haben dabei immer unser Zielpublikum vor Augen: Wen wollen wir erreichen?

Das Seminar „Crossmediales Storytelling“ richtet sich an EntscheidungsträgerInnen in Marketing-, PR- und HR-Abteilungen von Kulturbetrieben, Social Media-Beauftragte und Community-ManagerInnen. Bei Interesse melden Sie sich noch rasch an – es sind nur noch wenige Plätze frei! Schreiben Sie uns dafür bitte einfach ein Email z.H. Birgit Feike-Kneißl. Erfahren Sie mehr zu unserem ganzjährigen Weiterbildungsprogramm für Kulturbetriebe!

Tanja Paar
Foto: Archiv

Tanja Paar

ist Autorin, Moderatorin und Medienberaterin. Sie kommt aus dem klassischen Printjournalismus (Falter, Profil) und war 15 Jahre lang Redakteurin beim StandardIn ihrer Bildungskarenz 2012 studierte sie Informatik, 2015 beendete sie ihren Master im Internationalen Medien Innovations Management. Sie arbeitet seit vielen Jahren crossmedial. (Blogs: „Mama geht studieren“, „Braindrain“). 2011 wurde sie als „Journalistin des Jahres“, 2015 als „Medienlöwin“ ausgezeichnet. Sie tanzt gerne Tango. tanjapaar.at

 

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Foto: Callistus | Unsplash
Kategorie: „Die Welt ist noch zu retten!“ – 3 inspirierende Buchtipps von Karin Wolf

„Die Welt ist noch zu retten!“ – 3 inspirierende Buchtipps von Karin Wolf

Büchertunnel
Foto: _HealthyMond | Unsplash

Karin Wolf, Gründerin und Direktorin des Instituts für Kulturkonzepte, hat für unseren Kooperationspartner Kulturmanagement Network gelesen. Ihre 3 Buchtipps sind im letzten KM Magazin zum Thema „Erbe und Zukunft – Das Buch“ zu lesen – und jetzt auch hier auf unserem Blog:

 

1. Arts/Cultural Management in International Contexts
Birgit Mandel, Olms-Weidmann Verlag 2017

Mich verblüfft am Kulturmanagement immer wieder, dass die Techniken und Methoden weltweit mehr oder weniger identisch sind. Ein Projektstrukturplan, ein Veranstaltungsablauf oder Marketingkonzept kommen doch rund um den Globus zum
Einsatz? Birgit Mandel zeigt deutlich, wie sehr die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen den Auftrag der KulturmanagerInnen prägen. Zwischen einem „Fundraiser“ und einem „Agent for change“ liegen dann vielleicht doch Welten? Und die große Herausforderung ist es, voneinander zu lernen!

In unserem Blogartikel Birgit Mandel – Diversity or uniformation in cultural management due to Globalization? vom Oktober 2017 fasst Birgit Mandel ihre Erkenntnisse der Studie, die Grundlage ihres Buches ist, zusammen.

2. Die freundliche Revolution: Wie wir gemeinsam die Demokratie retten
Philippe Narval, Molden Verlag 2018

Druckfrisch und absolut empfehlenswert für alle, die nicht mehr den Kopf schütteln und sich über den Zustand der Welt wundern möchten. Philippe Narval, Leiter des Europäischen Forums Alpbach, macht uns darauf aufmerksam, dass die Zivilgesellschaft abseits des Mainstreams tolle Projekte zum Empowerment und Dialog hervorbringt. Er hat sich in Europa auf die Suche nach vorbildlichen Beispielen gemacht und Erstaunliches gefunden: einen Kindergarten, in dem die Kleinen selbst Methoden erfinden, um den Turnsaal gerecht zu nutzen oder 21.000 BürgerInnen, die gemeinsam an Gesetzen schreiben. Don´t dream it – do it!

Philippe Narval hat sein Buch im März 2018 im Rahmen unseres Round Tables Personalentwicklung vorgestellt.

3. Ein Satz sagt mehr als tausend Worte
Peter Breuer, edition lehnen 2012

Und wenn ich genug vom Planen und Machen habe, dann mache ich es mir gemütlich und greife zu Peter Breuers Buch. Am liebsten schlage ich es irgendwo auf und bin gleich von den aberwitzigen und grenzgenialen Assoziationen und Wortspiele gefangen. Die
alphabetische Reihenfolge der Begriffe gaukelt eine Art von Ordnung vor, doch bereits nach kurzem Lesen steht das Gehirn fröhlich Kopf. Zitat: „Genügsamkeit – Sich am allermeisten zu wünschen, nichts zu wollen, ist ein handfester Interessenskonflikt.“ Funktioniert als Stimmungsaufheller und Inspirationskick für zwischendurch oder als Lektüre, bei der man vollkommen die Zeit vergisst und sich im eigenen Kopfkino verliert.

Karin Wolf
Foto: Marko Mestrovic

 

Karin Wolf ist Gründerin und Direktorin des Instituts für Kulturkonzepte. In ihrer Blogreihe verrät sie uns praktische Tipps rund um den Arbeitsalltag von KulturmanagerInnen.

Melden Sie sich auch für den Kulturkonzepte-Newsletter an. Darin teilt Karin Wolf 4x im Jahr ihre Gedanken zum aktuellen Diskurs und zum Thema „Kulturmanagement mit Haltung“. Hier geht’s zur Newsletter-Anmeldung. 

Büchertunnel
Kategorie: Der richtige Umgang mit Excel – 3 zeitsparende Tipps von Markus Enzinger

Der richtige Umgang mit Excel – 3 zeitsparende Tipps von Markus Enzinger

Infografik
Foto: Rawpixel | Unsplash

Markus Enzinger arbeitet als kaufmännischer Leiter im zweitgrößten Museum Österreichs, dem Universalmuseum Joanneum in Graz. Mit MS Excel hat er fast täglich zu tun, vor allem wenn es darum geht, Auswertungen übersichtlich zu gestalten. Der ausgebildete Betriebswirt und Kunsthistoriker leitet vom 23.-24. Mai 2018 das Seminar „Excel für Kulturbetriebe“ am Institut für Kulturkonzepte. Hier verrät er uns grundlegende Tipps für den Einsatz dieses Programmes.

Der richtige Umgang mit Excel kann viel Freude bereiten und Zeit sparen! Hier sind 3 wertvolle Tipps von Markus Enzinger:

1. Mit einer Kontrollsumme auf Nummer sicher gehen

Bevor Sie eine Kalkulation abschließen, versuchen Sie immer eine Kontrollsumme zu bilden, um Formelfehler rechtzeitig aufzuspüren. Stellen Sie Einnahmen immer mit positivem Vorzeichen und Ausgaben mit negativem Vorzeichen dar. Dadurch können Sie Einnahmen und Ausgaben einfach summieren und brauchen sich über die richtige Formel keine Gedanken mehr zu machen.

2. Excel-Auswertungen dürfen auch schön sein

Formatieren Sie Ihre Auswertungen so, dass Sie selber und andere diese gerne anschauen. Nutzen Sie die Funktion „Bedingte Formatierung“, um im Soll-Ist-Vergleich positive und negative Abweichungen farblich hervorzuheben.

3. Bei Grafiken ist weniger mehr

Fokussieren Sie sich bei grafischen Auswertungen auf das Wesentliche. Lassen Sie allen Schnickschnack weg, der nicht notwendig ist, z. B. Hilfslinien, Achsenbeschriftungen und Legenden. Vermeiden Sie 3D-Grafiken, da diese immer Verzerrungen mit sich bringen. Geben Sie jeder Grafik eine Überschrift, die klar verdeutlicht, worum es geht und was angezeigt wird.

Erfahren Sie mehr zum Seminar „Excel für Kulturbetriebe“ im Mai und zu unserem ganzjährigen Weiterbildungsprogramm für Kulturbetriebe!

Markus Enzinger
Foto: Archiv

Markus Enzinger

hat Betriebswirtschaft und Kunstgeschichte studiert. Seit dem Jahr 2003 arbeitet er als Controlling-Leiter und Prokurist beim Universalmuseum Joanneum in Graz, dem zweitgrößten Museum Österreichs. Daneben unterrichtet er an der Universität Graz und der Fachhochschule der Wirtschaft CAMPUS 02 zu den Themen Controlling, Planung und Budgetierung.

www.museum-joanneum.at

 

Infografik
Foto: Rawpixel | Unsplash
Kategorie: Ein vielfältiges Leben mit Musik – Absolvent Markus Baumann

Ein vielfältiges Leben mit Musik – Absolvent Markus Baumann

Markus Baumann
Foto: Jeschofnig/Wien

Regelmäßig stellen wir auf unserem Blog Absolventinnen und Absolventen unserer Zertifikatslehrgänge vor. Erfahren Sie hier mehr zu ihren beruflichen Stationen, ihrem Joballtag und ihren aktuellen Projekten. Diesmal erzählt Absolvent Markus Baumann, wie er als Direktor der Regionalmusikschule Amstetten ein Musikfestival organisiert, das im Sommer 2018 erstmals stattfinden wird.

 

Man sagt mir nach, dass ich bereits als dreijähriger Knirps im Duett mit meiner Cousine rein singen konnte. Seither hat mich die Musik nicht mehr losgelassen.

Vor einem Jahr wurde ich einstimmig zum Direktor der Regionalmusikschule Amstetten bestellt und leite diese Schule künstlerisch, pädagogisch und organisatorisch. Bei uns arbeiten 34 hochqualifizierte und erfahrene MusiklehrerInnen mit über 760 Schülerinnen und Schülern.

In Tirol aufgewachsen, hat es mich nach meiner Gymnasialzeit mit Musikschule nach Wien verschlagen. Der Grund dafür war, dass ich Konzertfach Violine u.a. beim Jahrhundertgeiger Wolfgang Schneiderhan an der Musikuniversität Wien studieren durfte. Damals war es mein Ziel, Orchestermusiker zu werden. Bald entdeckte ich aber ein breiteres Spektrum meiner Interessen. So begann ich, Violine auch pädagogisch und Musikwissenschaft sowie Europäische Ethnologie zu studieren. Während des Studiums ergab sich die Gelegenheit, Violine an der Musikschule Amstetten zu unterrichten und das Schulorchester zu leiten. Von Studienbeginn an bis heute habe ich viele wertvolle Erfahrungen sammeln können: als Geiger, Lehrer, Orchesterleiter und Komponist.

Markus Baumann und Schülerinnen am prima la musica Landeswettbewerb
Foto: Vadim Desjatkin. Beim Landeswettbewerb „prima la musica“ im Festspielhaus St. Pölten erreichten 2018 meine Violinschülerinnen, die Schwestern Elisabeth (links) und Anna Desjatkin (rechts) einen 1. Preis.

An der Amstettner Musikschule habe ich auch begonnen, die Vorspielabende meiner Violinklasse und einzelne Konzerte der Stadtgemeinde eigenständig zu organisieren. Vor drei Jahren hat mein Vorgänger sein Vorhaben angekündigt, in den Ruhestand zu gehen. Gute Teamwork-Erfahrungen und die Herausforderung, eine Musikschule zu fördern und zu leiten bewegten mich dazu, am Zertifikatslehrgang Kulturmanagement des Instituts für Kulturkonzepte in Wien teilzunehmen.

Die Ausbildung am Institut habe ich sehr genossen: spannende Seminare, hochkompetente DozentInnen, exzellentes Coaching. Ich konnte viele Impulse für Musikschulleitung mitnehmen – auch meine Stärken und Schwächen betreffend. Sehr bereichernd fand ich auch den unterschiedlichen Hintergrund der TeilnehmerInnen, eine Mischung aus Fotografie, Malerei, Musik, Tanz und Management.

Meine Abschlussarbeit im Lehrgang habe ich aufgrund des neuen Jobs als Leiter ein Jahr verschoben. Das Event „Sommer-Musikakademie Amstetten 2018“ findet vom 09. bis 14. Juli statt. Hierbei handelt es sich um speziell auf die Region Amstetten abgestimmte Musikkurse – verbunden mit einem Konzert.

Die Tätigkeit als Leiter finde ich sehr abwechslungsreich. Es freut mich sehr, meine MitarbeiterInnen zu coachen, in der Amstettner Bevölkerung Verständnis für den Wert kultureller Arbeit zu wecken – und natürlich, weiterhin musikalisch und pädagogisch tätig zu sein!

Mein Beruf ist anspruchsvoll und zeitintensiv. Gefragt sind: Visionen, viel Energie, Konsequenz sowie die Fähigkeit, auch „abschalten“ zu können.

Mehr Infos:

Zur Sommer-Musikakademie Amstetten 2018

Kontakt zu Markus Baumann

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Foto: Jeschofnig/Wien
Kategorie: „So spricht eine Königin!“ – 3 royale Tricks für ein starkes Auftreten von Hans Ruchti

„So spricht eine Königin!“ – 3 royale Tricks für ein starkes Auftreten von Hans Ruchti

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Foto: Cristina Gottardi | Unsplash

Hans Ruchti ist Schauspieler und Synchronsprecher sowie Stimm- und Sprechtrainer in Zürich. Vom 25.-26. April 2018 gastiert er am Institut für Kulturkonzepte mit seinem Seminar „The Queen’s Speech – So spricht eine Königin“ in Wien. Für diesen Beitrag haben wir ihm schon vorab 3 Tricks für ein starkes Auftreten bei Vorträgen oder in Meetings entlockt – die sich vor allem an Frauen richten.

Das Seminar „The Queen’s Speech“ hast du speziell für Frauen entwickelt. Warum? Und was haben Stimm- und Sprechtraining mit der Königin zu tun?

Oft kommt mir zu Ohren, dass Frauen in Meetings oder bei Präsentationen tendenziell leise und zurückhaltend sprechen. Das beobachte ich auch selbst häufig. Ich bin der Meinung, dass Frauen vermehrt, vor allem im Hinblick auf die aktuelle #metoo-Debatte, ihre Stimme erheben müssen.

Zu meinem Seminartitel haben mich zwei Dinge inspiriert: Einerseits tatsächlich der Film „The King’s Speech“ und andererseits das Stück „Das Glas Wasser“ am Schauspielhaus Zürich. Darin geht es um eine Königin, die nicht befehlen kann. Am Ende des Stücks hat sie es aber geschafft, auf eine gute Weise – authentisch und klar – Befehle zu erteilen.

Hier sind 3 Tricks, mit denen Sie Ihre innere Königin wecken und bei Vorträgen & Besprechungen glänzen:

  1. Körperbewusstsein & Haltung

Eine Königin (und alle anderen, die gehört und verstanden werden wollen) steht niemals wie ein Nussbeugerl in der Gegend, sondern aufgerichtet! Es ist also Zeit für die Krone. Diese sollte nicht zu schwer und nicht zu leicht sein. Befindet sich die Krone umständlicherweise derzeit in der Schatzkammer, so eignet sich auch ein Reclam-Heft (vorzugsweise „Das Glas Wasser“ von Eugene Scribe), ein Jongliersackerl oder ein Glasuntersetzer aus Karton. Nachdem die Krone (durch die Hofdame) aufgesetzt wurde, nimmt die Königin das feine Gewicht auf dem royalen Haupt wahr und reckt sich ihm entgegen, indem sie Nacken und Wirbelsäule aufrichtet. Dabei achtet sie darauf, dass die Füße etwa hüftbreit auseinander sind und Fußsohlen einen guten Bodenkontakt haben. Des Weiteren sind die Knie nicht durchgestreckt, sondern locker (leicht angewinkelt) genauso wie die royale Hüfte locker und beweglich ist. Schließlich sind Schultern und Arme schwer und hängen am Körper. Nun kann die Königin ein paar Schritte im Raum gehen im barocken Kleid, in vollem Ornat oder nur mit der Vorstellung dessen. Eine Königin richtet den Blick stets geradeaus ohne etwas zu fixieren.

  1. Atmung

Eine Königin ist niemals hochatmig, sondern atmet in den Bauch. Nachdem die Handschuhe (durch die Hofdame) ausgezogen wurden, reibt die Königin im Stehen oder Liegen die königlichen Hände schnell aneinander bis sie angenehm warm sind. Nun legt sie sie auf den Bauch und genießt einmal nur die wohlige Wärme der Hände dort. Dann nimmt sie die Wölbung und Senkung unter ihren Händen wahr und lässt diese zu. Möglicherweise lockert an dieser Stelle die Hofdame die königliche Korsage und es löst sich gar ein Seufzer. „Es“ atmet die Königin nun in den Bauch. Sie braucht den Atem nur zu entlassen; er kehrt nach einer Pause ganz von selber wieder.

  1. Stimme, Artikulation & Intention

Eine Königin spricht niemals leise und unbestimmt, sondern befiehlt! Die Königin reibt sich im Stehen noch einmal die königlichen Hände schnell aneinander bis sie wieder angenehm warm sind (energetisierend). Diesmal legt sie sie aber auf das Gesicht. Dabei achtet sie darauf, dass der Kiefer gelöst ist, der Mund also im besten Fall leicht geöffnet. Nun fängt sie an, mit den Fingerspitzen das ganze Gesicht abzuklopfen, gleich einem angenehm tropisch warmen Regen. Sie streicht die Kiefermuskulatur nach unten (der königliche Kiefer geht dabei leicht mit) und massiert mit den beiden Daumen den Zungengrund. Darauf wechselt sie (sehr zur Verwirrung der Hofdame) ein paarmal zwischen Kussmund und breitestem Lächeln (mit geschlossenen Lippen) hin und her. Dann lässt sie die Lippen flattern und die Stimme von unten nach oben und umgekehrt klingen. Schließlich gibt sie ein paar Befehle indem sie auf einzelne Untertanen zeigt und dann bspw. befiehlt: „Raus!“ „Komm!“ „Nein!“ „Doch!“ „Geh!“ Dabei achtet sie auf höchsten Genuss und Freude.

Hans, was macht dir an deiner Arbeit als Stimm- und Sprechtrainer am meisten Spaß?

Dass man die Arbeit an Atmung, Stimme und Sprechen nicht begreifen kann, sondern erleben muss. Tipps zum besseren Sprechen und Auftreten kann man in einem Satz schreiben, sodass es in der Theorie verstanden wird. Das Interessante an der Atem-, Stimm- und Sprecharbeit aber ist, dass man den Kopf dabei „an der Garderobe abgibt“ und einfach ins Tun kommt. Meine Arbeit beinhaltet sehr viele spielerische Elemente und man muss sich trauen, sich zum Affen zu machen – was mir selbst sehr viel Spaß macht. Am meisten beeindrucken mich die unmittelbaren Resultate bei meinen TeilnehmerInnen. Regelmäßig bin ich beeindruckt und gerührt, wenn sie mir erzählen, dass sie nach dem Training tolle Projekte bewilligt bekommen haben oder sich nun trauen, ihre Stimme zu erheben.

Worauf können sich deine Seminarteilnehmerinnen im April freuen?

Auf eine sehr schöne Atmosphäre, in der „frau“ sich selbst gut ausprobieren kann. Die Teilnehmerinnen nehmen die Seminare spielerisch mit und haben schnell Resultate, die sie gleich anwenden können. Das Seminar macht einfach Spaß!

Erfahren Sie mehr zum Seminar „The Queen’s Speech – So spricht eine Königin“ im April und zu unserem ganzjährigen Weiterbildungsprogramm für Kulturbetriebe!

Hans Ruchti
Foto: © Mirjam Knickriem

Hans Ruchti

Zwanzig Jahre Berufserfahrung als Schauspieler und Sprecher in der Schweiz und im deutschsprachigen Ausland sowie ein akademischer Fachausweis als geprüfter Stimm- und Sprechtrainer in atemrhythmisch angepasster Phonation AAP® sowie der eidgenössische Fachausweis als Ausbilder zeichnen Hans Ruchti aus. Zu seinen Referenzen gehören unter anderem die Schweizer Hochschule für Logopädie Rorschach SHLR, das Präsidialdepartement der Stadt Zürich, die Hochschule Luzern Design und Kunst sowie das mumok und der Erste Financial Life Park (FLiP) in Wien. Er spielt immer wieder gerne den Lockvogel bei „Verstehen Sie Spaß?“. www.hansimnetz.ch

Queen
Foto: Radu Florin | Unsplash

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