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Kategorie: Mut zum Experimentieren – Absolventin Olivia Harrer, MAK

Mut zum Experimentieren – Absolventin Olivia Harrer, MAK

Olivia Harrer hat schon drei Jahre in der Presseabteilung des MAK – Museum für angewandte Kunst gearbeitet, bevor sie im Oktober 2013 die Leitung der Abteilung Kommunikation & Marketing sowie das Sponsoring übernommen hat. Dort ist sie für die Kommunikation des MAK nach außen sowie für Veranstaltungen und Kooperationen verantwortlich.

Am Institut für Kulturkonzepte hat sie 2005-2006 die Sommerakademie für Kulturmanagement und im Anschluss den Lehrgang Kulturmanagement (damals noch in Kooperation mit dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft) absolviert. Zum 25-jährigen Kulturkonzepte-Jubiläum haben wir bei ihr nachgefragt, wie ihr aktueller Job im MAK aussieht und welche Dinge sie an ihrer Arbeit liebt.

Wie findest du deinen Job im MAK und was denken deine Eltern darüber?

Ich bekomme sehr regelmäßig Anrufe von meinen Eltern, wenn sie das MAK in den Medien wahrnehmen oder unsere Plakate sehen. Dabei sparen sie auch nicht mit positiver wie negativer Kritik.

Ich habe das Glück im MAK ziemlich abwechslungsreiche Arbeitsfelder inne zu haben, v.a. die Kommunikation unserer sehr vielfältigen Inhalte und Themen bringt dabei immer wieder neue Herausforderungen mit sich. Es ist eine bereichernde Aufgabe, da man sich mit unterschiedlichen Kommunikationsmedien und -kanälen, Strategien und Agenden auseinandersetzen muss. Und jedes Projekt – unabhängig von der Dimension – seine Besonderheiten aufweist.

Welche Aufgaben und Tätigkeiten liebst du dabei besonders?

Mit sehr unterschiedlichen Charakteren zusammenzuarbeiten sowie neue Aspekte im Design, der Gegenwartskunst, der Architektur und unserer historischen Sammlung zu erfahren, aufzunehmen und weitertransportieren zu können. Aber auch die Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Tendenzen in der Museumskommunikation bzw. generell mit der Thematik, wie sich unser Kommunikationsverhalten zukünftig weiterentwickeln wird. Wie wir als Institution Museum darauf reagieren und gestaltend eingreifen können, um in einen direkteren und verständigungsorientierten Dialog mit unseren BesucherInnen bzw. zukünftigen BesucherInnen treten zu können.

Welche Veränderungen der letzten 25 Jahre wirken sich auf dich und deinen Arbeitsalltag aus, zum Beispiel durch die Digitaliserung?

Natürlich spielt hier die Digitalisierung eine bedeutende Rolle im Wandel der Kommunikation mit unseren BesucherInnen. Ich würde sogar behaupten, dass man ohne „digitalen Fußabdruck“ als Institution immer weniger in den Köpfen einer breiteren Öffentlichkeit existiert. Online-Medien haben in den letzten Jahren massiv an Bedeutung gewonnen, aber auch zu einer sehr gefilterten Medienrezeption geführt. Kommunikationsstrukturen haben sich hier natürlich über die Jahre hinweg verändert, transformiert. Deshalb muss man sich schon die Frage stellen, welche Trends, welche Kanäle sind für mich als Museum relevant, um diese auch zielführend bespielen und v.a. auch betreuen zu können.

Olivia Harrer Design Lab
Foto: © MAK, Olivia Harrer mit Kolleginnen im MAK Design Lab bei der Station „automato.farm, OBJECTIVE REALITIES, 2018, Virtual-Reality-Experience” bei der sich die Perspektive aus menschlicher Sicht in die eines Objekts verwandelt – zum Beispiel in die eines Ventilators, Reinigungsroboters oder eines Steckers.

Wie würdest du diesen Satz beenden? Das Institut für Kulturkonzepte ist für mich…

Ein Ort geballter Kulturmanagement-Expertise und für mich auch eine spannende Zeit mit inspirierenden Menschen, an die ich mich sehr gerne zurückerinnere.

Was bedeutet für dich „Kulturmanagement mit Haltung“?

Sich nicht nur an quantitativen Maßstäben zu orientieren und an diesen gemessen zu werden sowie den Mut zum Experimentieren aufzubringen und ein Trial & Error zuzulassen.

 

Noch bis 6. Oktober läuft die VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2019, die das MAK initiiert hat und gemeinsam mit weiteren Institutionen organisiert. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen dabei „mutige Visionen zum Umgang mit künstlicher Intelligenz und neuen Technologien, zur Gestaltung innovativer (städtischer) Arbeitsmodelle, zu neuen Formen des (Zusammen-)Lebens und zu verantwortungsvollem Konsum“.

Das aktuelle Highlight der Biennale ist die Ausstellung Uncanny Values – Künstliche Intelligenz & Du, in der die BesucherInnen ein großzügiger Parcours im Dialog mit Beispielen und Szenarien aus aktuellen Anwendungsgebieten von künstlicher Intelligenz erwartet.

 

Hier geht es zu allen bisherigen Porträts unserer Absolventinnen und Absolventen

Olivia Harrer MAK
Foto: MAX
Kategorie: Innovation im Kulturbetrieb – 2 ExpertInnen im Interview

Innovation im Kulturbetrieb – 2 ExpertInnen im Interview

KLIMT’S MAGIC GARDEN
Foto: KLIMT’S MAGIC GARDEN: A Virtual Reality Experience by Frederick Baker © MAK/Mona Heiß

Ein Artikel von Sandra Rindler, Institut für Kulturkonzepte

Wie können uns Kunst und Kultur heutzutage spürbar erreichen und motivieren? Wie verändern neue Technologien unser Kunst- und Kulturverständnis? Welche Chancen und Herausforderungen bringen sie mit sich? Diese Fragen beantworten uns Georg Steker (MUSIKTHEATERTAGE WIEN) und Janina Falkner (MAK) und stellen uns Best Practice Projekte vor.

 

Wie entsteht Innovation im Kulturbereich aus deiner persönlichen Perspektive?

Georg: Es braucht strukturelle Rahmenbedingungen, um das notwendige künstlerische Risiko eingehen zu können, innovativ zu sein. Diese „Freiheit zu Scheitern“ ist notwendig, um Neues zu finden – und die Kenntnis über die künstlerischen Traditionen, um sich aus diesen heraus, auf die Suche nach Neuem zu begeben. Was Kunstschaffende dabei antreibt sind die Veränderungen in gesellschaftlichen Dynamiken und die daraus resultierenden neuen Fragestellungen.

Warum ist deiner Meinung nach Innovation im Kulturbetrieb so wichtig?

Janina: Veränderung passiert nicht einfach: Wir sind es, die auf Entwicklungen reagieren, die verändern und erneuern. Eine Kernaufgabe von Bildungs- und Kulturinstitutionen ist es, Prozesse nicht nur zu reflektieren, sondern sie mitzugestalten – besonders, wenn man Kunst und Design als treibenden Motor von Innovation und positiver Veränderung positionieren will. Das MAK steht für die Verbindung von Vergangenheit und Zukunft.

Mit der SMARTOPER habt ihr bei den MUSIKTHEATERTAGEN ein interessantes Konzept entwickelt, mit dem ihr erfolgreich die Brücke zwischen Tradition und Innovation schlagt. Wie funktioniert es?

Georg: Die SMARTOPER ist ein Konzept meines Kollegen Thomas Desi, das Smartphones ins Theaterschaffen einbezieht. Die ZuseherInnen erhalten darüber in realtime Anweisungen und werden so zu den GestalterInnen der Oper. Das Smartphone wird zum Vermittler, zum Gestaltungstool. Es ist ein spielerischer Versuch, die unterschiedlichen Dynamiken zweier Kommunikations-Welten übereinander zu schieben.

SMARTOPER
Foto: TABU KOLLECZIO, Eröffnungsprogramm des Musiktheatertage Festivals 2018, All rights reserved Marton KOVACS

Welche Herausforderungen und Chancen bringen neue Technologien für die Kunstvermittlung mit sich?

Janina: Neue Technologien bringen eine Vielfalt an Möglichkeiten. Die zentrale Frage ist, wie und wann wir sie einsetzen. Es können vielschichtige Ebenen von Erzählungen, Verknüpfungen und Informationen kombiniert werden. Dabei soll der Moment der Gegenwartserfahrung, die Aura von Kunst und Raum, nicht verloren gehen. Unser Projekt KLIMT’S MAGIC GARDEN war zum Beispiel eine Möglichkeit, auf eine ganz neue Art in ein Bild ein- und wieder auszusteigen, von einer künstlerischen Inszenierung vollkommen vereinnahmt zu werden und gleichzeitig einen filmischen Weg zu gehen – eine künstlerische Auseinandersetzung mit einem Meisterwerk und neueste Technologie zugleich.

Du möchtest selbst mit KulturmanagerInnen sprechen und mehr über ihren Job erfahren? Dann komm am 5. Juni zum Kulturkonzepte-Messestand zur unisuccess in die Kultur-Sprechstunde. Dazu laden wir ExpertInnen aus dem Kulturbereich ein, die sich auf deine Fragen freuen! Hier ist der Timetable zur Kultur-Sprechstunde:

11.00 – 12.00 Uhr: Michael Marth, Kunsthistorisches Museum WienKUNST FÜR UNS
12.00 – 13.00 Uhr: Sabine Branner, Musikverein Wien
13.00 – 14.00 Uhr: Nicole Eichinger, Albertina Museum 
14.00 – 15.00 Uhr: Norman Shetler, Gartenbaukino

Georg Steker könnt ihr am 4. Juni beim Vorfeld-Vortrag im Rahmen der unisuccess Lern jetzt was G’scheits – Dein Weg zum Kulturjob kennenlernen, der euch gemeinsam mit Corinna Eigner vom Institut für Kulturkonzepte die Sommerakademie für Kulturmanagement vorstellen wird.

MO 4. Juni 2018, 17:00 – 19:00 Uhr, Vortrag von Corinna Eigner & Georg Steker im Kleinen Festsaal (1. Stock) Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien


DI 5. Juni 2018, 09:30 – 16:30 Uhr, Messestand 47 „Berufsbilder im Kunst- und Kulturbereich“ des Instituts für Kulturkonzepte, Hauptgebäude der Universität Wien.

KLIMT’S MAGIC GARDEN
Foto: KLIMT’S MAGIC GARDEN: A Virtual Reality Experience by Frederick Baker © MAK/Mona Heiß

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