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Kategorie: Schreiben über Kunst & Kultur – 3 kreative Tipps von Anna Ladurner

Schreiben über Kunst & Kultur – 3 kreative Tipps von Anna Ladurner

Ob Pressemeldungen, Projektbeschreibungen oder Überzeugungstexte – im Kulturmanagement gehört das Texten zu den essentiellen Skills. Schreib-Profi Anna Ladurner unterrichtet deshalb am Institut für Kulturkonzepte das begehrte Seminar Optimales Texten.

Einen kleinen Einblick in die Inhalte des Seminars gibt sie hier in Form von 3 Tipps:

Über Kunst & Kultur schreiben geht grundsätzlich leicht: wahrnehmen – nachdenken – hinschreiben.

Oft geht es aber gar nicht leicht: wahrnehmen – Wörter suchen – hinschreiben – durchstreichen – neu schreiben – banal finden (oder selbst nicht mehr verstehen) – durchstreichen – nochmal probieren – bleiben lassen.

Kunst kommuniziert abseits der ausgetretenen Sprach-Trampelpfade. Das macht das Schreiben über Kunst so schön. Und so schwierig.

Wenn ich über Kunst schreibe, versuche ich …

… genau hinzuschauen statt nach Worten zu suchen

Wenn ich schreibe, habe ich aufgehört, in meinem inneren Wörterbuch zu blättern und immer neue Formulierungen durchzuprobieren. Stattdessen halte ich inne und schaue (höre, lese, …) nochmals ganz genau. Was ist es, das ich beschreiben möchte? Texte, die die Essenz eines Kunstwerkes treffen, entstehen nicht durch die Suche nach den „richtigen“ Worten sondern durch präzise Wahrnehmung.

… zu assoziieren statt zu interpretieren

Ich sollte das Kunstwerk verstanden haben, wenn ich darüber schreibe, heißt es. Das ist schön und gut, aber wann ist das der Fall? Weil ich das nie weiß, gar nicht wissen kann, habe ich mich von der Idee  verabschiedet, Kunst zu interpretieren. Stattdessen erlaube ich mir, zu assoziieren. Ich spinne ein Netzwerk aus Gedanken, Erinnerungen, Bildern, Gerüchen, Tönen und Geschmäckern, lade alles ein, das mir dazu in den Sinn kommt. Wenn ich über Kunst schreibe, versuche ich, sie für andere Menschen (be-)greifbar zu machen.

… mich kurz zu fassen

Das klingt widersprüchlich. Zuerst bringe alles, das mir zu einem Kunstwerk einfällt zu Papier, lasse alle Assoziationen zu, um sie dann wieder über Bord zu werfen? Genau so ist es. So entstehen starke Texte. Großzügig schreiben. Großzügig streichen. Und am Ende bleibt nur die Essenz stehen. Man muss sich nur trauen.

Schreiben über Kunst & Kultur ist ein Annäherungsversuch. Es ist ein Umwerben. Ein Liebesakt. Patentrezepte gibt es keine. Was hilft, ist Vertrauen in den eigenen Blick, die eigene Sprache und die Magie jedes kommunikativen Aktes.

 

Das Seminar von Anna Ladurner ist immer schnell ausgebucht – sichern Sie sich bei Interesse also rasch IhrenPlatz im Seminar Optimales Texten (der nächste Termin ist vom 15.-16. November 2019!

Anna Ladurner
Foto: Archiv

Anna Ladurner ist langjährige Trainerin für wissenschaftliches, berufliches und autobiographisches Schreiben sowie Trainerin im Bereich Menschenrechte. Bevor sie sich voll und ganz dem Schreiben widmete, arbeitete sie unter anderem beim Österreichischen Roten Kreuz sowie der UNHCR (UN-Flüchtlingsorganisation) mit.

Schreiben über Kunst
Foto: pixabay
Kategorie: „Überzeugen statt Informieren“ – 3 Wording-Tipps von Karin Wolf

„Überzeugen statt Informieren“ – 3 Wording-Tipps von Karin Wolf

Ein Beitrag von Karin Wolf

 

Einer meiner Lieblingssprüche, den ich in allen meinen Seminaren irgendwann sage: „Im Kulturmanagement müssen wir nicht nur sehr gut kommunizieren können, wir müssen auf allen Ebenen überzeugen können!“

Ich sehe, dass die Ansprüche an Führungskräfte in Kulturorganisationen sich mündlich und schriftlich gut auszudrücken, ständig steigen. Vor allem das Texten wird immer schwieriger, denn wir müssen zugleich auf den unterschiedlichsten Kanälen Informationen verbreiten. Neben den Inhalten soll dabei auch das Image der Organisation nachhaltig beim Publikum verankert werden.

Vor einiger Zeit bin ich auf ein Buch gestoßen, das ich allen KulturmanagerInnen, die beruflich Texte verfassen, ans Herz lege: Martin Dunkl zeigt in seinem Buch „Corporate Code“, wie Organisationen ihre DialogpartnerInnen erreichen können und dabei ein sympathisches und überzeugendes Gesamtbild abgeben. Eine unternehmenstypische Sprache ist das Ergebnis eines inhaltlich anspruchsvollen Prozesses, in dem Psychologie, Linguistik und Markenführung zum Tragen kommen. Ein positiver „Nebeneffekt“ ist dabei die intensive Auseinandersetzung mit der Identität und den Wirkungszielen der eigenen Organisation im Team.

Aus Martin Dunkls Buch leite ich mir 3 praktische Tipps für meinen Arbeitsalltag ab:

  • Verben statt Hauptwörter

Nicht: „Die Eröffnung der Ausstellung findet am Montag statt.“
Sondern: „Wir eröffnen die Ausstellung am Montag.“

  • Empfängerperspektive

Erwartet sich die Person, der ich ein persönliches Email schreibe, von mir eine Antwort auf eine Frage? Wiederholen Sie am Beginn Ihrer Nachricht das Anliegen des Gegenübers. „Sie möchten wissen, ob…“. Eine empfängerorientierte Nachricht beginnt nicht mit „ich“ sondern mit „Sie“.

  • Positiv formulieren

Nicht: „Bei unseren Aufführungen ist ein Übersetzen in eine andere Sprache nicht möglich.“
Sondern: „Für den Besuch unserer Aufführungen empfehlen wir Ihnen Grundkenntnisse der Deutschen Sprache.“

Eine Ausdrucksweise zu finden, die der eigenen Organisation entspricht, empfinde ich als eine anspruchsvolle Aufgabe, für die man Zeit reservieren muss. Sie macht aber auch Spaß – vor allem, wenn man im Team daran arbeitet!

 

Karin Wolf
Foto: Marko Mestrovic

Karin Wolf ist Gründerin und Direktorin des Instituts für Kulturkonzepte. In ihrer Blogreihe verrät sie uns praktische Tipps rund um den Arbeitsalltag von KulturmanagerInnen. Melden Sie sich für den Kulturkonzepte-Newsletter an. Darin teilt Karin Wolf 4x im Jahr ihre Gedanken zum aktuellen Diskurs und zum Thema „Kulturmanagement mit Haltung“. Hier geht’s zur Newsletter-Anmeldung. 

Wording-Tipps von Karin Wolf
Foto; rawpixel @ unsplash

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