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Kategorie: AbsolventInnen Kunstvermittlung und Künstlerische Intervention 19.11.2013

EIN PORTRAIT VON KAREN OLDENBURG

WELCHER BERUFLICHEN TÄTIGKEIT GEHST DU DERZEIT NACH?

Ich bin im Bereich Kunstvermittlung und künstlerischer Intervention tätig. Das ist ein sehr großer Bereich und umfasst sowohl die personale Vermittlung in Museen als auch performative Kunstvermittlung bis hin zu künstlerischen Projekten mit SchülerInnen sowie freien künstlerischen Interventionen.

 

WIE KANN MAN SICH DAS VORSTELLEN, WIE KOMMEN DIE PROJEKTE ZU DIR?

Ich bin einerseits Teil eines Kunstvermittlungsteams (Arnulf-Rainer-Museum, Bank Austria Kunstforum), wo ich zum Bespiel experimentellere Vermittlungsformate gestalte, die aus der Performance kommen. Dann gibt es zur Zeit Projekte mit Neuen Medien, die ich an Schulen herantrage. Dort lade ich Kinder und Jugendliche ein, mit mir ein künstlerisches Projekt gemeinsam zu machen. Die letzten Projekte waren Stoptrickfilme mit VolksschülerInnen. Eines davon hat vor wenigen Tagen den diesjährigen media literacy award für Medienbildung erhalten.

Alle meine Tätigkeiten werden unter einem künstlerischen Label im Hintergrund zusammengehalten (Die Bibliothekare), das den Rahmen für diese Projekte bildet – sowohl inhaltlich als auch operativ. 

 

Karen Oldenburg

 

MIT WELCHEN BERUFLICHEN ODER PROJEKT-BEZOGENEN HERAUSFORDERUNGEN WARST DU KONFRONTIERT, BEVOR DU DEN ZERTIFIKATSKURS KUNST- UND KULTURVERMITTLUNG AM GEMACHT HAST?

Natürlich immer mit dem Spagat, das Eigene machen zu wollen, aber den Auftrag einer Institution oder Unternehmen bedienen zu müssen. 

Auf dem Gebiet der Kunstvermittlung ist beides möglich. Dort gibt es Freiräume – und auch genug Diskurse darüber – wie man sich diese aneignen kann – sowohl für sich als VermittlerIn als auch auch für die BesucherInnen natürlich.

 

WELCHEN BILDUNGSWEG HAST DU BIS JETZT ZURÜCKGELEGT?

Zurückgelegt ist gut, es ist wirklich schon ein kleiner Streckenlauf.. Ich habe mit Kunstgeschichte begonnen. Irgendwann hat mir das nicht mehr gereicht, nur in der Bibliothek zu sitzen. Das war mir zu passiv und macht nur Sinn, wenn es wirklich um wissenschaftliche Arbeit geht. Mich hat aber immer interessiert, was man mit Kunst verbinden kann, nämlich die Möglichkeit, sich seine Welt auf seine Weise anzueignen. Für mich persönlich führt Kunstbetrachtung immer auch zu sich selbst und der eigenen Verortung. Für den Laien ist es oft auch so.  Ich habe dann Neue Medien mit Schwerpunkt Medienkunst, u.a. bei Valie Export, studiert. 

Nachdem ich also die Theorie und die Geschichte der Kunst, dann das künstlerische Selbstverständnis hatte, hat mir noch etwas Drittes gefehlt – und damit hat sich der Kreis geschlossen: die interpersonelle Erfahrung und Auseinandersetzung mit Kunst. Das kann ein Workshop sein, eine Vermittlungsaktion oder auch ein Projekt mit Jugendlichen.

Und das habe ich mittels der Kunstvermittlung für mich als Handlungsfeld entdeckt. Das Schöne ist, dass nun alle drei Bereiche in einem zusammentreffen.

 

Karen_Oldenburg_02_kl

 

WIE HAST DU DICH WÄHREND DIESER WEITERBILDUNG WEITERENTWICKELT?

Ich habe gelernt, dass ich schon ganz viele Ideen in Richtung Kunstvermittlung in der Schublade hatte, ohne es mit diesem Berufsfeld verknüpft zu haben. In der Konsequenz weiß ich sie heute besser zu platzieren, vor allem auch, wenn es um Förderungen und Netzwerke geht.

Darüberhinaus bekommt man in der Weiterbildung natürlich ein gewisses Gefühl für das Berufsfeld, lernt, wie ›die‹ so ticken.. 🙂


WAS MAGST DU BESONDERS AN DEINER JETZIGEN BERUFLICHEN SITUATION? 

Ich bin selbständig, kann mir meine Zeit einteilen und selbst Schwerpunkte setzen. Ich mag die vielen Kontakte und Begegnungen. Man trifft auf viel positive Energie. Es ist ein idealistischer Beruf, ähnlich wie Kunst machen.  

 

WAS MUSS MAN ALS KUNSTVERMITLLER_IN KÖNNEN UND|ODER MÖGEN?

Man sollte eine gewisse Eloquenz und Persönlichkeit mitbringen. Man muss permanent auf Menschen reagieren, eine gewisse Empathie ist wichtig. Man sollte ein Lernfreak sein. Und man sollte auch nicht gleich aufgeben, wenn man keinen Fixjob bekommt. Das Berufsfeld lebt sehr stark von Projekten. Die können aber ja auch einen Einstieg darstellen.

 

WO KANN MAN DICH ALS KUNSTVERMITTLERIN ANTREFFEN ODER ETWAS VON DEINEN PROJEKTEN SEHEN?

Es gibt laufend Vermittlungsaktionen in den genannten Ausstellungshäusern. Paula du Rhône und Lucy Electric freuen sich dort auf neue Komplizen! Und in Kürze wird etwas auf www.die-bibliothekare.at zu sehen sein.

 

VIELEN DANK!

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Fotocredit:

Foto 1: Nicole Heiling

Foto 2: Die Biblothekare

Foto 3: Nicole Heiling

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