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Mein Name ist Sofie Wünsch, ich bin 25 Jahre jung und komme aus Wien. Ich arbeite seit über drei Jahren in der Albertina als Kunstvermittlerin – und dies mit großer Leidenschaft. Egal ob alt, jung, groß, klein, unvoreingenommen, „alleswissend“, aufgeschlossen, still, enthusiastisch oder mürrisch (die Vielfalt lässt sich unendlich lang fortsetzen): Täglich mit unterschiedlichen Menschen zu arbeiten ist immer wieder eine Herausforderung. Aber eine, die unglaublich reizt und Spaß macht. Spätestens dann, wenn man weiß, dass man dem Gegenüber ein Aha-Erlebnis oder zumindest eine schöne Zeit im Museum bereitet hat.
Im Zeitraum Herbst 2014 bis Herbst 2015 war ich zusätzlich als Lehrgangsbegleitung für den Zertifikatslehrgang „Kunst- und Kulturvermittlung“ am Institut für Kulturkonzepte tätig. Als Sprachrohr zwischen TeilnehmerInnen und DozentInnen habe ich vieles über Organisation und Kommunikation gelernt, durfte jedoch auch selbst mein Vermittlungsprojekt im Zuge des Lehrgangs auf die Beine stellen. Die verschiedenen Module und unterschiedlichen Lebenswege und beruflichen Schwerpunkte sowohl von TeilnehmerInnen als auch DozentInnen haben mich schwer beeindruckt und mir neue Sichtweisen auf Vermittlungsarbeit im Kunst- und Kulturbereich ermöglicht. Sichtweisen und Blickwinkel, die zur Vorbereitung und Durchführung meines Projektes beigetragen haben.
„Das Offene Atelier“ ist quasi eine Weiterführung eines Projektes meiner Kollegin Eve aus dem Frühjahr 2015. Seit Herbst letzten Jahres arbeiten wir gemeinsam daran, es so groß und schön wie möglich zu machen: Vorrangig wollen wir Jugendliche und junge Erwachsene erreichen, die sich erst seit kurzem in Wien befinden, die bis jetzt kaum oder nie Museen besucht haben und denen bisher der Zugang zu Kunst verwehrt wurde – egal, aus welchen Gründen. Wir wollen Möglichkeiten bieten, an Kultur teilzuhaben und ein wenig dazu beitragen, Angst vor der „großen Institution Museum“ zu verringern und Barrieren abzuschaffen, um den TeilnehmerInnen des Offenen Ateliers Kunst als Teil des Alltags schmackhaft zu machen. Das Museum soll als integrativer „safe place“ empfunden werden und als wertfreier Ort, an dem man sich frei bewegen und wohl fühlen kann.
Wir haben mit diversen Sozialeinrichtungen Wiens zusammengearbeitet, welche im November und Dezember 2015 mit zahlreichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu uns gekommen sind. Dabei handelte es sich größtenteils um junge Leute, die bis vor kurzem noch aus Kriegsgebieten aller Welt nach Österreich gekommen sind, um Schutz zu finden. Mit ihnen haben wir das Museum und dessen Ausstellungen erkundet und uns in diversen künstlerischen Techniken ausprobiert. Das Schönste an der Sache war zu sehen, dass die Teilnehmenden unglaublich aufgeschlossen, neugierig und motiviert waren und uns jedes Mal das Gefühl gaben, nichts als pure Freude am Arbeiten im Atelier zu haben.
Mittlerweile ist uns davon eine größere Gruppe an wunderbaren Menschen geblieben, die uns nun regelmäßig, selbstständig und freiwillig in unserem Atelier besuchen. Jetzt, ab Januar 2016, wollen wir uns an große, komplexe künstlerische Arbeiten wagen, die vielleicht – hoffentlich – bald einen eigenen Ausstellungsplatz bekommen und somit stolz als eigene Kunstwerke in der Albertina präsentiert werden können.