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In diesem letzten Interview zur Reihe „Transnistrien. Auf der linken Seite des Flusses“ möchten wir einen sehr persönlichen Zugang wählen.
WELCHES BILD AUS DER 16-TEILIGEN SERIE LIEGT DIR BESONDERS AM HERZEN UND WARUM?
Fabian Weiss:
Mir liegt besonders das Bild von Daniel (15) und Nastia (15) im Café 7Fridays am Herzen. Im Gespräch erzählte mir Daniel, dass er ein Schauspieler in Odessa werden möchte, Nastias Traum ist es als Rechtsanwältin in St. Petersburg tätig zu sein.
Warum mir dieses Bild so am Herzen liegt? Zum einen liegt das an Nastia’s Ausdruck, der tief in ihre Seele blicken lässt. Es ist ein durchbohrender Blick mit einer unklaren Mischung aus Neugier und Unsicherheit ähnlich dem Portrait der Mona Lisa, der den Betrachter selbst tief trifft und eine gewisse Unsicherheit auslöst. Was weiß das Mädchen über mich? Was kann es sehen?
Aber auch durch die Entstehungsgeschichte liegt das Bild mir am Herzen: Ich empfand eine große Dankbarkeit gegenüber den Jugendlichen, die sich auf mich eingelassen haben und mich sogar mit nach Hause nahmen, ohne dass sie mich kannten oder ich wirklich mit ihnen kommunizieren konnte. Der meiste Austausch fand nonverbal statt, eine gemeinsame Sprache gab es nicht.
PLANST DU NOCHMALS NACH TRANSNISTRIEN ZU REISEN?
Nach Transnistrien verschlägt es mich vermutlich erst einmal nicht mehr so schnell – es verändert sich doch recht wenig und die Arbeitsbedingungen für Fotografen sind schwierig. Der Geheimdienst KGB lauert überall und Personen fürchten sich oft vor Kontakt mit Ausländern wegen zu befürchtender Repressionen.
ARBEITEST DU AKTUELL AN EINEM PROJEKT?
Zurzeit arbeite ich unter anderem an einem Projekt mit dem Arbeitstitel *Dreamland*, dass sich auch mit dem Abgleich von Wünschen an der Realität beschäftigt. Im speziellen geht es um Wunschvorstellungen von OsteuropäerInnen, die auf der Suche nach einem besseren Leben in Westeuropa sind, sei es durch Arbeit, Studium oder Partnerschaft.
Ab dem 12.5.2016 zeigt Fabian Weiss in Tiflis (Georgien) während des Kolga Tbilisi Fotofestivals in der Soloausstellung „HERE TO STAY“ seine Arbeiten zum Thema Jugend.