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Ein Beitrag von Christian Henner-Fehr
Pinterest ist in meinen Augen eines der interessantesten Social Networks, aber den großen Sprung nach vorne hat es vor allem bei uns bis heute nicht geschafft. Seine Stärke liegt darin, Bilder mithilfe von Pinnwänden zu sammeln und Bilder zu teilen. Das müssen gar nicht immer Fotos sein, Sie können auf Pinterest auch mit Infografiken, Videos oder Audiofiles arbeiten.
Die Möglichkeit, ohne großen Aufwand Bilder von anderen auf eine eigene Pinnwand zu kopieren, ist eine der großen Stärken von Pinterest. Bilder können auch von anderen Plattformen und Websites „gesammelt“ werden, allerdings sollten Sie dabei Urheber- und Nutzungsrecht beachten. Das gilt natürlich nur für fremde Inhalte, mit Ihrem eigenen Content können Sie machen, was Sie wollen.
Vor allem die eigenen Inhalte lassen sich nicht nur sammeln, sondern dienen auch als Bindeglied zu den eigenen Webpräsenzen. Ob Website, Onlineshop oder YouTube-Channel, hinter jedem Pin liegt ein Link, der angeklickt werden kann. Auf diese Weise können Sie den Traffic dorthin lenken, wo Sie ihn haben wollen.
Dafür brauchen Sie aber eine entsprechende Reichweite. Die erreichen Sie wie auf allen Netzwerken und Plattformen mithilfe guter Inhalte und einem hohen Aktivitätslevel. Danach beginnt die Feinarbeit, denn es gibt natürlich noch weitere Möglichkeiten, auf sich aufmerksam zu machen. Brit McGinnis liefert in ihrem Beitrag „How to Improve Your Pinterest Reach: 4 Tips“ auf dem Social Media Examiner-Blog ein paar Ideen.
Pins verlinken auf die eigene Website
Gut gefällt mir ihr Vorschlag, sogenannte How-to-Pinnwände zu nutzen. Darin befinden sich Pins, die etwas erklären beziehungsweise auf Content verlinken, der dann die weiterführenden Informationen enthält. Als Beispiel führt sie das Endless Bliss Blog an, das seinen Leser*innen Tipps für Reisen auf die verschiedenen Kontinente gibt. Besucht man den Pinterest-Account, findet man dort unter anderem eine Pinnwand, die Tipps für Reisen nach Australien gibt.
Auf den einzelnen Bildern dieser Pinnwand finden Sie Fragen oder konkrete Tipps für die Reise nach Australien. Da gibt es zum Beispiel ein Bild, auf dem zu lesen ist: „How to plan your first trip to Australia.“ Nach dem Klick auf das Bild erscheinen eine kurze Erklärung und ein Link, der auf den gleichnamigen Blogbeitrag führt. Ich habe zwar leider kein Beispiel aus dem Kulturbereich gefunden, aber das lässt sich ja ändern. Theater können zum Beispiel ein Szenenfoto auf Pinterest stellen und es mit der Stückbeschreibung auf ihrer Website verbinden. Wenn Sie dort die Möglichkeit zum Ticketkauf anbieten, haben Sie schon einen kleinen Sales Funnel geschaffen.
Auf diese Weise lassen sich aber auch Informationen über das Theater, die Schauspieler*innen oder das Thema des Stücks auf Pinterest platzieren. Ausgangspunkt ist aber in jedem Fall ein aussagekräftiges Bild.
Auf Pinterest lassen sich eigene und fremde Inhalte sammeln
Mit User-Generated-Content (UGC) zu arbeiten, wie es McGinnis empfiehlt, ist ein weiterer guter Tipp. Aber oft ist es für die Besucher*innen schwer, eigene Inhalte produzieren. In einem Museum ist das vorstellbar, in einem Opernhaus eher nicht. Dort wo es möglich ist, liefert UGC wertvolle Hinweise, welche Angebote beim Publikum beziehungsweise den Besucher*innen gut ankommen. Kultureinrichtungen können darauf reagieren und entsprechende Angebote entwickeln.
Ein anderer Tipp McGinnis ist in meinen Augen wichtig, auch wenn diese Vorgehensweise vielen Kulturschaffenden, Künstler*innen und Kultureinrichtungen schwerfällt. Teilen Sie fremde Inhalte und betrachten Sie die Anderen nicht als Konkurrenz. Eigene und fremde Inhalte in einen gemeinsamen Kontext zu stellen, bedeutet, Sie kuratieren Inhalte und schaffen so einen zusätzlichen Mehrwert. Und wenn es in diesem Fall „nur“ um eine Pinnwand geht, auf der auch fremde Inhalte zu finden sind.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Inhalte bei den User*innen gut ankommen, dann hilft Ihnen vielleicht der Statistikbereich auf Pinterest weiter. Allerdings müssen Sie dafür auf den – kostenlosen – Business-Account wechseln. Dort finden Sie unter „Audience Insights“ Informationen über die Interessen der Besucher*innen Ihrer Pinnwände.
In der linken Spalte befinden sich erstens die auf Pinterest beliebtesten Kategorien. Zweitens können Sie ablesen, wie weit Ihre Zielgruppe bezüglich Interessen von der Gesamtheit der Pinterest-Nutzer*innen abweicht. Bei mir sehen Sie, dass die Besucher*innen meiner Pinnwände eine hohe Affinität zum Thema Kunst haben. Wenn Sie die Kategorie Kunst anklicken, wird diese in der rechten Spalte aufgeschlüsselt. Aber ganz ehrlich, mir hilft diese Auflistung nur bedingt weiter, aber vielleicht können Sie ja mehr damit anfangen.
Neue Features machen Pinterest für das Marketing interessant
Sehr hilfreich ist auch die neue Möglichkeit, die einzelnen Pins innerhalb einer Pinnwand zu verschieben. Auf diese Weise können Sie Ihre Pins in der für Sie richtigen Reihenfolge anordnen. Dafür müssen Sie nur auf den Button „Organisieren“ in der jeweiligen Pinnwand klicken.
Auf diese Weise können Sie gezielt einzelne Events oder Angebote bewerben und sich dabei zum Beispiel an der Customer Journey orientieren. Oft kommt es vor, dass man die eigenen Pinnwände mit Pins nachträglich ergänzen oder aktualisieren möchte. Mit der Organisier-Funktion bringen Sie ganz leicht Ordnung in Ihre Pinnwand.
Um zu verhindern, dass auf Ihren Pinnwänden unzählige Events aus der Vergangenheit zu finden sind, haben Sie seit kurzem die Möglichkeit, die Pinnwand mit einem Enddatum zu versehen.
Pins, die zum Beispiel auf ein Weihnachtskonzert hinweisen, machen sich im Frühjahr nicht mehr besonders gut. Der Screenshot zeigt, dass ich für diese Pinnwand das Enddatum 20.12.20 eingestellt habe. Ab diesem Tag ist die Pinnwand nicht mehr zu sehen und Sie müssen sich nicht mehr mit Ihren Weihnachtspins herumschlagen.
Sie sehen, Sie können sehr viel mehr tun als gute Inhalte zu posten und auf Pinterest aktiv zu sein. Vor allem für das Marketing sind diese Neuerungen auf Pinterest sehr hilfreich. Probieren Sie sie doch einfach mal aus. Es muss ja nicht immer nur Instagram sein.
Christian Henner-Fehr lebt und arbeitet als Kulturberater in Wien. Er betreibt das Kulturmanagement Blog und beschäftigt sich aktuell mit den Themen Content Marketing, Social Media und der digitalen Transformation von Organisationen in den Bereichen Kultur und Tourismus. Außerdem entwickelt er Digitalisierungskonzepte für Städte und Regionen.
Am Institut für Kulturkonzepte unterrichtet er unter anderem das Seminar Projektplanung. Der nächste Termin dieses Seminars ist von 5.-7. November 2020 und findet online statt. Hier können Sie sich dafür anmelden!