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Foto: Hadija Saidi | Unsplash
Kategorie: Kulturmanagement Pro+ Wie komme ich dazu?! 11.11.2021

Wie komme ich dazu?!

3 Empfehlungen von Karin Wolf, wie Sie sich in schwierigen Gesprächen behaupten können.

Wenn Sie im Kulturbereich arbeiten, kommunizieren Sie wahrscheinlich sehr viel und immer wieder in ganz unterschiedlichen Situationen. Manche Gespräche und Besprechungen fallen Ihnen vermutlich leicht oder machen sogar Freude, weil Sie motivierende Impulse und Bestätigung erhalten. Oder weil Sie notwendige Informationen so kompakt und verständlich bekommen, dass Sie motiviert sind und gut weiter arbeiten können. Und doch gibt es immer wieder Kommunikationsprobleme, die dazu führen, dass Sie sich unbehaglich, ausgebremst oder ungerecht behandelt fühlen. Zu drei schwierigen Situationen, denen ich in Beratungen und Seminaren immer wieder begegne, habe ich mir Tipps überlegt, die Ihnen das Leben leichter machen sollen.

  1. Der „Überfall“ zwischen Tür und Angel

Kennen Sie das? Am Weg zum Kopierer, in die Teeküche oder im Lift spricht Sie eine Kollegin an und muss ganz dringend und schnell was mit Ihnen klären. Sie selbst sind nicht aufs Thema vorbereitet und mit Ihren Gedanken auch woanders. Weil Sie höflich sein wollen, lassen Sie sich drauf ein, machen eine Zusage oder treffen eine Entscheidung, damit Sie die andere Person nicht enttäuschen. Eine Viertelstunde später sitzen Sie an Ihrem Tisch und sind gar nicht zufrieden mit der Aufgabe, die Sie gerade angenommen haben oder merken, dass Sie gerne in Ruhe Pro und Contra Ihrer Entscheidung abgewogen hätten.

Meine Empfehlung: sagen Sie das nächste Mal: „Ich verstehe, dass das ein wichtiges Thema ist, lass uns das nicht zwischen Tür und Angel besprechen. Setzen wir uns in einer Stunde zusammen, dann hab ich einen Kopf dafür und kann mich drauf konzentrieren.“ Damit nehmen Sie Ihr Gegenüber ernst und „wimmeln“ das Anliegen nicht ab. Sie haben Zeit sich gedanklich darauf vorzubereiten.

  1. Ich sage Ja, obwohl ich Nein sagen möchte

Die Texte im Programmheft müssen bis morgen Korrektur gelesen werden, der zuständige Kollege ist krank und die Projektleiterin fragt Sie, ob Sie das übernehmen könnten. Sie wissen gerade nicht, wo Ihnen der Kopf steht und sind mit Ihren eigenen Aufgaben im Verzug, aber trotzdem sagen Sie zu. Sie möchten hilfsbereit sein und Engagement zeigen und dem Projekt Gutes tun. Sie stellen Ihre eigenen Bedürfnisse hinten an und das führt dann aber dazu, dass Sie überlastet sind und Ihnen die Energie ausgeht.

Meine Empfehlung: falls Ihnen das öfter passiert, finden Sie heraus, ob es da ein Muster gibt, das Sie verändern können. Was ist Ihre Motivation Ja zu sagen? Möchten Sie höflich sein oder andern beweisen, dass Sie der Aufgabe gewachsen sind? Befürchten Sie Konsequenzen, wenn Sie ablehnen oder ist Ihnen die Bestätigung wichtig, dass man Sie braucht? Diese Selbsterkenntnis kann Ihnen helfen das nächste Mal ganz freundlich, aber bestimmt und ohne sich zu entschuldigen,  zu sagen: „Nein, ich hab keine Zeitressourcen dafür.“

  1. Ich komme einfach nicht zu Wort

Im wöchentlichen Jour Fixe wird wild durcheinander geredet und von einem Thema zum nächsten gesprungen. Einige nehmen (wie immer) viel Redezeit in Anspruch und kommen nicht zum Punkt. Obwohl Ihnen das Thema Überstunden am Herzen liegt und Sie zweimal einen Anlauf genommen haben, es in die Diskussion einzubringen, wird es nicht beachtet. Sie ärgern sich oder sind enttäuscht und fragen sich, was Sie in Zukunft anders machen können.

Meine Empfehlungen: wenn der Jour Fixe moderiert wird, ersuchen Sie die verantwortliche Person schon im Vorfeld um Unterstützung. Sie erreichen leichter Aufmerksamkeit für Ihr Anliegen, wenn Sie eine schriftliche Unterlage vorbereiten, die Sie gleichzeitig mit Ihrer Wortmeldung reihum austeilen. Beobachten Sie die herrschende Gesprächskultur, vielleicht ist es ja ok, jemanden mal zu unterbrechen und nicht mit aufgezeigter Hand abzuwarten, ob Sie aufgerufen werden.

Möchten Sie sich mehr Impulse zum Thema Gesprächsführung holen? Am 17.11.  halte ich von 15:00-18:00 Uhr  das Online-Seminar „Schwierige Themen klar kommunizieren“ Dort lernen Sie praktische Methoden kennen und können Erfahrungen mit KollegInnen aus allen Sparten austauschen.

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