Diese Website verwendet Cookies, damit wir Ihnen die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in Ihrem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von Ihnen, wenn Sie auf unsere Website zurückkehren und hilft uns zu verstehen, welche Abschnitte der Website für Sie am interessantesten und nützlichsten sind. Nähere Informationen dazu können Sie in unserer Datenschutzerklärung nachlesen.
Das Thema Geld ist einer der wenigen Inhalte,
…der immer aktuell,
…nie langweilig,
…und immer heiß diskutiert ist.
So war es auch bei der 8. Jahrestagung, die der Fachverband Kulturmanagement vom 16. bis 18. Januar 2014 an der FH Kufstein veranstaltete.
Ein breites Spektrum an Inhalten zum Thema Kulturfinanzierung wurde den zahlreichen TeilnehmerInnen geboten: Vom Förderprogramm Creative Europe über konzeptbasierte Kulturförderung (Dr. Gernot Wolfram MHMK Berlin), bis hin zu Crowdfunding (Prof. Dr. Martin Lücke, MHMK Berlin) und Governance in der Finanzierung (Anke Schad, EDUCULT).
Das Thema ›Dispositive der Kulturfinanzierung‹ wurde in großer Runde bei der Podiumsdiskussion am ersten Abend der Tagung eingeleitet. Es diskutierten Prof. Verena Teissl (FH Kufstein), Dr. Monika Mokre (Österreichische Akademie der Wissenschaften), Prof. Dr. Oliver Scheytt (Kulturpolitische Gesellschaft e.V.) und Dr. Michael Wimmer (EDUCULT).
Michael Wimmer weiß auf das Selbstbild des Kulturbetriebes hin und die darauf basierende Forderung nach Finanzierung. Besonders die Verschärfung sozialer Differenzen, so Wimmer, täte dem Kulturbetrieb besonders weh, da der gesellschaftliche Anspruch nach Gleichheit und Gerechtigkeit besonders stark kulturell verankert sei. In seiner Publikation ›Kultur und Demokratie‹ hatte Michael Wimmer 2011 die Konzeptlosigkeit in der Kulturpolitik betont. Darin hatte er die Entstehungsgeschichte der Kulturbetriebes im 19. Jahrhundert verortet, der sich also in erster Linie vordemokratischen Repräsentationsbedürfnissen verpflichtet fühlten.
Die Frage, warum Kultur überhaupt gefördert werden soll, stellte Dr. Monika Mokre provokant in den Raum. In Diktaturen oder vordemokratischen Zeiten komme Kunst und Kultur eine klare Repräsentationsaufgabe für die herrschenden AkteurInnen zu. Aber wie sieht dies in der Demokratie aus? In einer Regierung des Volkes durch das Volk und für das Volk? Sprechen wir von Gemeinwohl, Schaffung von Identität, Zusammenhalt und Vertrauen, müssen wir uns die Frage stellen, wer das Volk denn genau ist, wo sich das Volk bewegt, wie Kulturangebote aussehen müssen, damit sie das Volk – v.a. im Anbetracht des demografischen Wandels – widerspiegeln.
Die ›digital revolution‹, also die Entwicklungen der digitalen Medien, sei eine der entscheidenden Herausforderungen der nächsten Jahre. Darin war sich das Podium einig. Geänderte Produktionsverhältnisse und NutzerInnen-Verhalten sind für den Kunst- und Kulturbetrieb – wie auch für viele weitere Bereiche – noch nicht absehbar. Michael Wimmer hatte diese Perspektiven in Verbindung mit den Salzburger Festspielen bereits auf dem EDUCULT-Blog diskutiert.
Diese erst anfängliche Bewusstwerdung spiegelte sich auch bei manchen VertreterInnen des Fachverband selbst und der Tagung wieder. Die doch zahlreichen twitter-NutzerInnen vereinbarten online kurzerhand den wohl zu kommunizieren vergessenen Hashtag #kuf14 und diskutierten die Tagungsbeiträge.