Kategorie: KulturmanagerInnen unterwegs – Modern Times
KulturmanagerInnen unterwegs – Modern Times
Am Mittwoch ist es wieder soweit! Die 27 TeilnehmerInnen der ersten Woche der Sommerakademie besuchen zwei Wiener Kulturinstitutionen und sprechen mit ExpertInnen aus der Albertina und dem Brut, sowie der selbstständigen Kunsthistorikerin Gabi Baumgartner.
Hier haben wir einen kleinen Überblick zusammen gestellt.(mehr …)
FotografInnen sind frei. FotokünstlerInnen umso mehr. Sobald die Inspiration wieder leichte Schläge auf den Hinterkopf verteilt, eilen wir – Kamera fest in der Hand – von dannen und kreieren unvergleichliche Kunst. Es ist so einfach. Aber ist es das?
Leider nicht. Als wäre der kreative Prozess alleine nicht schon kompliziert genug, gibt es noch eine weitere Facette in diesem Spiel. Eine notwendige Facette. Eine Management Facette. Und die lässt sich nicht ignorieren. Zumindest nicht, wenn das Ziel größer ist, als winzige Produktionen mit dem eigenen privaten Umfeld.
Dem eigenen künstlerischen Tun eine belastbare Plattform zu bieten ist möglich, auch für den einzelnen. Das ist viel Arbeit, ja, aber es ist ein Thema das man strukturiert angehen kann. Und es hilft sich vor dem nächsten Projekt, auch ein wenig darüber den Kopf zu zerbrechen, was die nicht künstlerischen Erfolgsfaktoren sind.
Wir haben bei unseren ersten Gehversuchen als künstlerisch orientierter Verein (AKIA) einiges gelernt. Vieles davon schmerzhaft. So schmerzhaft, dass wir nach einigem zögern beschlossen haben uns die Grundlagen zum Thema „Kulturmanagement“ anzueignen. Zum Glück gibt es dafür ja passende Möglichkeiten… http://bit.ly/15nc4ki http://bit.ly/16ejPsv
Worum ging’s uns dabei eigentlich? Let me explain:
Der Kunst- und Kultursektor existiert schon länger. Zumindest lange genug um ausgesprochen komplexe Strukturen gebildet zu haben. Abgesehen von Ausbildungsstätten und staatlichen Institutionen tummeln sich zahllose Organisationen in diesem Umfeld. Diese Strukturen zu kennen erleichtert vieles. Wen spreche ich wegen Förderungen an? Wer vergibt Stipendien? Unterstützungen für transnationale Projekte?
Strukturen verstehen bedeutet sich ihrer leichter bedienen zu können. Und schneller zum Ziel zu kommen. Damit das klappt müssen Netzwerke und Beziehungen entsprechend gemanaged werden. Das schöne dabei ist: man lernt jede Menge interessanter Leute kennen!
PROJEKTMANAGEMENT: DER FLUCH DER DEADLINE
Kunstprojekte wirken leider nur von außen frei und ungezügelt. In der Realität läuft es praktisch immer darauf hinaus, dass es unverrückbare Termine gibt: Druckdaten für den Katalog, von Einreichfristen und – ja natürlich – die Eröffnung der eigenen Ausstellung. Damit es nicht zu einfach wird, ist auch oft mehr als nur eine Person beteiligt: KollegInnen, MitarbeiterInnen, GraphikerIn, ..
Damit wird klar, dass Kunstprojekte oft ein veritables Ausmaß erreichen – und ich spreche hier nicht vom eigentlichen Erstellen der Werke! Die organisatorische Seite der Kunst führt zu Projekten die mehrere Monate dauern, eine größere Zahl an KollegInnen, Dienstleistern und Zulieferern orchestrieren und per Definition große Öffentlichkeitswirksamkeit haben. Das, gepaart minimalen Budgets, Unklarheiten in der Weisungsbefugnis und oft räumlich entfernte KollegInnen, führt zu einer herausfordernden Projektsituation. Ich habe bisher teils sehr große Projekte geleitet, deshalb traue ich mich auch zu sagen: das hier sind Voraussetzungen, bei denen gestandene ProjektmanagerInnen üblicherweise schreiend den Raum verlassen…
Und doch klappt die Umsetzung. Meistens. Alles worum es geht ist Planung, Kontrolle und gute Kommunikation. Mit andern Worten: Projektmanagement…
FINANZIERUNG: WEIL AUCH KUNST GELD BRAUCHT
Ausstellungsräume kosten Geld. Kaum eine Ausstellung finanziert sich über den Verkauf von Werken. Selbst wenn dem so wäre: Wie sicher sind die Einnahmen? Wer legt das Geld aus?
Das schreit nach einem Budgetplan. Und Controlling. Und nach Finanzierungsmöglichkeiten. Sponsoring vielleicht? Spenden? Förderungen? Wie wär’s mit einem moderaten Eintrittspreis? Gerade bei finanziellen Themen sind Planung, Überwachung und ein gerütteltes Maß an Kreativität unabdingbar. Fehler hier können teuer kommen. Nicht nur sprichwörtlich.
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT: WAS KEINER WEIß MACHT KEINEN HEIß
Mein größter Horror bei Ausstellungen ist. Es kommt niemand. Weil’s niemanden interessiert. Oder keiner davon wusste. Gewusst? Ja, das Publikum will aufmerksam gemacht werden. Das erfordert Pressearbeit, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing. Es ist toll, wenn man sich dafür eine Agentur leisten kann. Nur wer kann das schon, zumindest am Anfang?
Herauszufinden, wie man mit seinem potentiellen Publikum am besten in Kontakt tritt – und diesen Kontakt auch hält – ist der Schlüssel zu vollen Ausstellungsräumen. All das lässt sich planen und gezielt adressieren. Auch wenn die Zusammenarbeit mit Medien nicht immer klappt wie geplant: ohne Plan klappt sie mit Sicherheit nicht.
ZUM ABSCHLUSS: WORDS TO THE WISE…
Sich ein wenig mit dem Thema Management im Kulturbereich zu beschäftigen hilft. Man wird effizienter, die Zusammenhänge werden klarer und die Vorhaben werden deutlich erfolgreicher. Letztendlich ist die Beschäftigung mit der organisatorischen Seite der eigenen Kunst und der Wunsch, diese einer breiten Öffentlichkeit verfügbar zu machen, auch ein Aspekt, der den reinen Hobbyisten von jemandem unterscheidet, der die eigene künstlerische Arbeit ernst nimmt.
Wer kennt sie nicht, die alles entlarvende Frage, auf die man meist selbst keine klare Antwort weiß. Gerne würde man eine klare Antwort geben, um das Bild des Elfenbeinturms, das dem geisteswissenschaftlichen Studiums anhaftet, auszublenden. Interessant soll die spätere Tätigkeit sein. Spaß soll sie machen. Geld soll sie einbringen. Schließlich hat man ja was gelernt während des Studiums, auch wenn Außenstehende das nicht immer sofort wahrnehmen. Ja, und konkret sollte die Tätigkeit sein. Letzteres gestaltet sich oft schwieriger als angenommen, denn nach einem geisteswissenschaftlichen Studium stehen einem viele Türen und Tore offen. Diese Möglichkeiten werden einem im Studium allerdings selten bewusst gemacht, geschweige denn konkretisiert. Nähert man sich dem Ende des Studiums, möchte man gern wissen und auch benennen, wohin man sich weiterentwickeln soll.
›Ich würd gern was mit Kultur machen.‹ Der Kulturbereich bietet unendlich viele Möglichkeiten. Möglichkeiten, die bereits vorhanden sind aber auch Möglichkeiten, die man sich selber schaffen kann, sofern man die konkrete Idee dazu hat.
Man kann in der Wissenschaft bleiben und an der Uni unterrichten. Hierzu bereitet die Uni bestens vor. Doch was ist mit den zahlreichen Kulturinstitutionen? Wie kommt man da hinein und welche gibt es außer den großen bekannten Häusern noch? Es gibt zahlreiche Vereine und Organisationen, die sich den unterschiedlichen Sparten Film, Musik, Literatur, Architektur und bildende Kunst widmen und MitarbeiterInnen aus unterschiedlichsten Backgrounds beschäftigen.
Das direkte Gespräch mit Menschen aus dem Kulturbereich zu finden ist oft herausfordernd. Fragen wie ›Wie sind Sie in diese Position gekommen?‹, ›Was ist Ihnen wichtig, wenn sich jemand bei Ihnen bewirbt?‹, ›Welche Fähigkeiten und Qualifikationen muss ich haben, wenn mich eine Stelle wie die Ihre interessiert?‹ – Wann haben wir schon die Möglichkeit diese Fragen offen zu stellen?
Um eben dies jungen Studierenden und AkademikerInnen zu ermöglichen organisieren wir den Stand ‚Berufsbilder im Kunst- und Kulturbereich’ auf der UNI-SUCCESS 2013. KulturexperInnen wie z.B. Claudia Ehgartner (Leiterin der Kulturvermittlung im mumok), Matthias Lošek (künstlerischer Leiter von Wien Modern) oder Gerhard Ruiss (Geschäftsführer der IG Autorinnen Autoren) stehen eine Stunde dort für Sie zur Verfügung und ja, sie freuen Sich auf Ihre Fragen. Sie sind interessiert an Ihren Überlegungen und Gedanken. Sie berichten gerne aus Ihrem Arbeitsalltag und geben Ihnen Tipps zu Bewerbungen und den Berufseinstieg. Wir freuen uns, wenn Sie vorbei kommen.
Mehr Infos zum Programm gibt’s auf unserer Website.
Kategorie: Sabrina Handler – Ausstellungsmanagement im MAK
Sabrina Handler – Ausstellungsmanagement im MAK
Sabrina Handler, Leiterin des Ausstellungsmanagement im MAK: Wir haben sie zum Interview getroffen und nachgefragt. Besonders interessiert hat uns, welche Facetten das Ausstellungsmanagement in einer großen Institution wie dem MAK abdeckt.
1) Das MAK verfügt über AusstellungsmanagerInnen, KuratorInnen, SammlungsleiterInnen und KulturvermittlerInnen. Wie arbeiten Sie zusammen und ab welchem Punkt in der Ausstellungskonzeption und –planung kommen die AusstellungsmanagerInnen ins Spiel?
Das Ausstellungsmanagement ist von Anfang an in die Ausstellungsplanung des MAK involviert. Sobald das jährliche Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm feststeht, erfolgen auch die ersten Treffen mit den jeweiligen KuratorInnen und SammlungsleiterInnen. Bei einem internen Kick-Off-Meeting wird das jeweilige Ausstellungsprojekt dann in Folge allen daran beteiligten Abteilungen – darunter selbstverständlich auch der Vermittlungsabteilung – präsentiert und weitere Vorgehensweisen in regelmäßigen Meetings besprochen und diskutiert.
2) Was genau sind die Aufgaben der Ausstellungsorganisation?
Diese Frage in einem Absatz genau zu beantworten gestaltet sich als relativ schwierig, da die Ausstellungsorganisation als zentrale Schnittstelle und „Kommunikator“ zwischen allen an der Ausstellung beteiligten Personen – MAK-intern sowie extern – fungiert und somit wesentlich am Zustandekommen der Ausstellungen beteiligt ist.
Dies beginnt – wie bereits eingangs erwähnt – mit der jährlichen Ausstellungsplanung gemeinsam mit der Geschäftsführung, der Ausarbeitung von Zeitplänen für die einzelnen Ausstellungsprojekte, der Erstellung von Ausstellungsbudgets (und in Zusammenhang damit deren Kostencontrolling), dem Einholen von Anboten für Grafik, Drucksorten, Ausstellungsgestaltung etc., sämtlichen Kostenvergleichen, Preisverhandlungen und Rechnungsprüfungen, und reicht über der Korrespondenz mit privaten und institutionellen LeihgeberInnen, dem Erstellen von Objektlisten (für Leihverträge, Transport- und Versicherungszwecke), der Koordination und Betreuung von Ausstellungsauf- und -abbauten, der Kontaktaufnahme und Terminkoordination mit externen Firmen bis hin zur Vorbereitung und Organisation der jährlich stattfindenden Jury-Sitzung des MAK-Schindler-Stipendiatenprogramms, der Reiseplanung für KünstlerInnen, Vortragende etc., und schlussendlich zur Einschulung und Betreuung von VolontärInnen.
Ich denke, das fasst das Aufgabengebiet der MAK-Ausstellungsorganisation „im Wesentlichen“ zusammen…
3) Das MAK zeigt noch bis 23.6.2013 die Stufe 1 der Neupräsentation der MAK-Schausammlung „Wien 1900“ (die permanente Präsentation wird im Herbst eröffnet). Wie bewältigt man als Ausstellungsmanagerin ein Projekt mit einer derartigen Fülle an Objekten?
WIEN 1900 war für mich ein ganz besonderes Projekt, nicht nur aufgrund der Vielzahl der präsentierten Objekte, sondern aufgrund der Tatsache, dass ich erstmals mit beinahe allen MAK-SammlungleiterInnen gleichzeitig an einer Neupräsentation der Schausammlung zusammengearbeitet habe. Ein Projekt von solcher Dimension konnte allem voran aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit und Koordination zwischen dem Kurator Christian Witt-Dörring, den einzelnen MAK-KustodInnen und dem Ausstellungsgestalter Michael Embacher und seinem Team gelingen. Die einzelnen Aufbauphasen wurden minutiös von und mit allen Beteiligten geplant, anfangs erschien alles wie ein Puzzle mit hunderten Einzelteilen, die sich allmählich zu einem gelungenen Gesamtbild fügten.
4) Was sind die Herausforderungen in Ihrer Tätigkeit als Ausstellungsmanagerin? Welche Qualifikationen müssen Menschen, die in diesem Bereich Fuß fassen wollen, mitbringen?
Als Ausstellungsmanagerin ist man – aufgrund eines umfangreichen Ausstellungsprogramms und der Komplexität mancher Projekte – immer wieder hohen Beanspruchungen ausgesetzt. In derartigen Situationen, die teilweise auch mit extremem Zeitdruck verbunden sind, ist es besonders wichtig, den Überblick und vor allem einen „kühlen Kopf“ bei der Organisation und Realisierung von Ausstellungen und damit einhergehenden Veranstaltungen zu bewahren. Dabei sind auch äußerste Sorgfalt und Genauigkeit geboten. Neben Eigenschaften wie Flexibilität, sehr hoher Team- und Kommunikationsfähigkeit, spielt – speziell im Fall des MAK – selbstverständlich die Begeisterung für angewandte Kunst, Architektur und Design eine ganz wesentliche Rolle!
Kategorie: Wilhelm Prainsack – Theater ›völlig aus der Fassung‹
Wilhelm Prainsack – Theater ›völlig aus der Fassung‹
Wilhelm Prainsack absolviert eine Schauspielausbildung in Klagenfurt und Wien. Neben der künstlerischen Arbeit auf den Bühnen blickt er immer gerne in die vielschichtige Organisation von Theaterbetrieben. Dabei macht er etliche Erfahrungen, wie Häuser konzeptioniert und organisiert sind, warum Produktionen sehr gut, oder eben auch nicht so gut funktionieren bzw. umgesetzt werden.
Erste Erfahrungen mit Eigenproduktionen macht der gebürtige Klagenfurter 2005 mit der Komödie ›Die Liebe ist ein seltsames Spiel‹, die in der Freien Bühne Wieden uraufgeführt wurde. Zahlreiche Gastspiele in den österreichischen Bundesländern sowie in Stuttgart folgen.
Gemeinsam mit Robert Saringer gründete der passionierte Kletterer 2009 den THEATER SOMMER KLAGENFURT, dessen Geschicke die beiden nach wie vor lenken. Neben ungewöhnlichen Neuinterpretationen bekannter dramatischer Werke erregt das Sommertheater inmitten der Klagenfurter Altstadt auch durch Aktionen wie dem „Bittwoch“ große Aufmerksamkeit.
Um sein Know-How in der Konzeption, Durchführung und Leitung von Kulturprojekten zu vertiefen absolvierte Wilhelm Prainsack den Postgraduate-Lehrgang ›Kultur & Organisation‹ am Institut für Kulturkonzepte | Universität Wien, welchen er 2012 mit Auszeichnung abgeschlossen hat. Die im Lehrgang gewonnenen Erkenntnisse lassen Wilhelm Prainsack und Robert Saringer, der sich ebenfalls am Institut für Kulturkonzepte weitergebildet hat, in die Konzeption, Organisation und Projektdurchführung des THEATER SOMMER KLAGENFURT einfließen!
Der akademische Kulturmanager, Schauspieler und Sprecher ist verheiratet, Vater zweier Söhne und lebt in Wien.
THEATER SOMMER KLAGENFURT 2013
›KANNIBALE & DIEBE – Eine bissige Sommerkomödie‹ von Isabella Feimer frei nach Nestroy und Shakespeare
In dieser Welt-Uraufführung prallen mit Nestroy und Shakespeare zwei Großmeister der Weltliteratur aufeinander. Neu bearbeitet und ›völlig aus der Fassung‹ gebracht, werden erstmals die beiden Inselkomödien ›Häuptling Abendwind‹ und ›Der Sturm‹ zusammengeführt und an den Wörthersee versetzt:
Mit einem fulminanten Fest wollen sich die zwei abgebrannten Schickeria-Häuptlinge vom Wörthersee versöhnen und hoffen, sich so gegenseitig sanieren zu können. Doch die Konten und Vorratskammern sind leer und lange kann die dekadente Fassade nicht aufrechterhalten werden. Um Schein und Ansehen zu wahren sind den beiden wirklich alle Mittel recht! Zu allem Überfluss entdecken die Kinder beider Häuptlinge erste Liebesgefühle und zwielichtige Gestalten mischen sich unters Party-Volk…
Vom 20. Juni bis 20. Juli 2013 im Stadthaus Klagenfurt. Karten unter +43 (0)680|31 11 005
Kategorie: Junge Kulturmanager|Innen unterwegs – Teil II
Junge Kulturmanager|Innen unterwegs – Teil II
Am 18. Februar 2013 startet die zweite Woche der Winterakademie für Kulturmanagement. In der Woche ›Jungle Fever‹ vermitteln DozentInnen das Selbstbewusstsein und –verständnis erfolgreicher Projektorganisation. Neben Grundzügen kultureller Projektarbeit werden außerdem prägnante Phasen eines Projekts, die Bedeutung des Teams und effektive Planungs-Instrumente behandelt.
Der Praxisbezug soll dabei nicht zu kurz kommen! Wir besuchen wieder drei Wiener Kulturinstitutionen und werden dabei mit Kulturschaffenden die Erfahrungen und Anforderungen des Berufsfeldes diskutieren.
Wir sind schon sehr gespannt, in der zweiten Woche folgende drei Kulturinstitutionen besuchen zu dürfen:
Das Architekturzentrum Wien, das österreichische Architekturmuseum, wurde 1993 eröffnet und ist somit die ›älteste‹ Kulturinstitution, die kontinuierlich im MuseumsQuartier Programm bietet. Das Architekturzentrum Wien ist das Zentrum für Architektur und Baukultur: Ausstellungsplattform, Wissens- sowie Forschungszentrum und Infostelle für alle, die sich für Architektur und Baukunst interessieren.
Mit seinem vielfältigen Programm genießt das Architekturzentrum Wien national wie international eine hohe Reputation und zeigt seinen BesucherInnen mit der Dauerausstellung ›a_schau. Österreichische Architektur im 20. und 21. Jahrhundert‹, jährlich mehreren Wechselausstellungen und einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm die spannendsten Seiten der modernen Architektur.
Eine Vielzahl von begleitenden, kulturellen Dienstleistungen werden zusätzlich vom Az W angeboten: Dazu zählen die Fach-Präsenzbibliothek im historischen Oktogon mit freiem Eintritt, die online-Baudatenbank sowie das online-Architektenlexikon, die auf der Az W-Homepage www.azw.at zu finden sind.
Das Az W ist aber auch gleichermaßen Wissens- sowie Forschungszentrum und beherbergt eine umfassende Architektursammlung des 20. Jahrhunderts. Das Archiv des Az W – ein intern wie extern gern genutzter Wissenspool – besteht aus dem Achleitner Archiv, historisch relevanten Vor-|Nachlässen von ArchitektInnen und einer Sammlung von Einzelprojekten.
Wir unterhalten uns mit der Geschäftsführerin Karin Lux.
INOPERAbLE ist ein Art Space, der sich auf das in Wien noch weitgehend unbearbeitete Konzept junger zeitgenössischer urbaner Kultur mit einem besonderen Fokus auf Street Art spezialisiert hat.
Die INOPERAbLE Galerie wurde als Projekt und Atelier im Januar 2006 gegründet; nach der Übersiedlung und Neueröffnung im September 2008 in der Burggasse 24, 1070 Wien hat sie über 100 lokale und international renommierte KünstlerInnen des Genres wie C215, Martha Cooper, Jana und Js, Amose, Collin van der Sluijs, Nychos, Christian Eisenberger, Aryz, Zoé Byland und viele andere präsentiert.
Neben der Präsentation und dem Verkauf von Originalwerken, limitierten Editionen sowie Büchern und merchandising Artikeln der Street Art Künstler fungiert INOPERAbLE als Informations- und Kontaktplattform innerhalb der Szene. Sie vermitteln ihre KünstlerInnen auch für Kooperationsprojekte mit Wirtschafts- und Kulturinstitutionen (z.B. Kunsthalle Wien, Kunsthalle Krems). Das INOPERAbLE Team Nathalie Halgand und 401RUSH aka Nicholas Platzer berät, konzipiert, stellt aus, organisiert und verkauft.
Mit ihren Aktivitäten will INOPERAbLE zu einer breiteren Aufmerksamkeit und Bewusstseinsentwicklung für die Bedeutung dieser international bereits anerkannten Kunstform in Wien beitragen.
Wir sprechen mit den GalerieleiterInnen Nathalie Halgand und Nicholas Platzer.
Im November 1932 legten der Schauspieler Stefan Wagner und der Realschuldirektor Hans Zwanzger den Grundstein für das Theater der Jugend.
Ziel war es, jungen Menschen die Schwellenangst vor Kultur zu nehmen und sie emotional an das Medium Theater heranzuführen. Ein Auftrag, den das Theater der Jugend in seiner nunmehr achtzigsten Saison erfolgreich erfüllt.
Der künstlerische Leiter Thomas Birkmeir und sein Team sorgen für lebendiges, vielfältiges, und innovatives Theater. Gemeinsam mit der Kaufmännischen Direktorin Sonja Fretzer legt Birkmeir ein besonderes Augenmerk auf die Gestaltung des Spielplans auf Ur- und Erstaufführungen. Ein zweiter Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Förderung junger Talente, die neben altgedienten Theaterstars auf der Bühne des Theaters der Jugend stehen. Die an den beiden Häusern (Renaissancetheater und Theater im Zentrum) entwickelten Stücke wurden und werden in vielen Ländern erfolgreich nachgespielt, so dass das Theater der Jugend weit über die Grenzen der Stadt hinaus wirkt und Bekanntheit erlangt hat.
Acht bis zwölf Produktionen zeigt das Theater der Jugend pro Saison seinen fast 47.000 AbonnentInnen. Fast 300.000 verkaufte Theaterkarten und eine Auslastung von ~ 95% sprechen für sich: Das Theater der Jugend ist seit achtzig Jahren brandaktuell.
Wir diskutieren mit Marketingassistenin Alexandra Wimmer.
Kategorie: Agnes Wiesbauer – Absolventin der Sommerakademie – ›Kultur- und Personalmanagement‹
Agnes Wiesbauer – Absolventin der Sommerakademie – ›Kultur- und Personalmanagement‹
Studiert habe ich Theaterwissenschaft und Wirtschaft, ergänzend dazu Geschichte und Germanistik in Wien und Zürich. Wobei mich nicht nur die Inhalte von Kultur, sondern auch deren unterschiedliche Erscheinungsformen fasziniert haben. Wie und warum funktionieren Kulturinstitutionen? – diese Frage steht immer noch im Zentrum meines Interesses. (mehr …)
Agnes Wiesbauer
Kategorie: Junge Kulturmanager|Innen unterwegs – Teil I
Junge Kulturmanager|Innen unterwegs – Teil I
Am Montag startet die Winterakademie für Kulturmanagement 2013. In der ersten Woche ›Modern Times‹ gehen StudentInnen und junge AkademikerInnen der Frage nach, welche Tätigkeitsbereiche es im Kulturbetrieb gibt, welche Voraussetzungen man mitbringen muss und wie man den Einstieg in die Berufswelt schaffen kann.
Dabei ist der Praxisbezug natürlich sehr wichtig! Exkursionen zu drei Wiener Kulturorganisationen bieten einen speziellen Einblick in das Berufsfeld, ein besseres Verständnis für das entsprechende Berufsbild und erste Vernetzungsmöglichkeiten. (mehr …)
Rainer Sturm | pixelio.de
Kategorie: Melina Schneider – Absolventin der Sommerakademie – vertritt die Interessen der österreichischen Kreativwirtschaft in Brüssel
Melina Schneider – Absolventin der Sommerakademie – vertritt die Interessen der österreichischen Kreativwirtschaft in Brüssel
Melina Schneider
Mein Name ist Melina Schneider, ich bin Absolventin der Sommerakademie „Do The Right Thing – Grundlagen internationalen Kulturmanagements“.
Am Ende meines Studiums der Internationalen Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Cultural Studies habe ich die einwöchige Sommerakademie absolviert, um einen ersten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten im Bereich des Internationalen Kulturmanagements zu bekommen. Schnell stand für mich der Wunsch fest die europäischen Ebene eines Tages aus erster Hand kennenzulernen. 2008 habe ich das EU-Trainee-Programm der Wirtschaftskammer Österreich begonnen, welches mich im Europarecht fit gemacht und optimal auf meine Arbeit in Brüssel vorbereitet hat.
Seit Anfang 2009 arbeite ich nun an der Ständigen Vertretung Österreichs bei der EU in Brüssel. Als Referentin im EU-Büro der Wirtschaftskammer Österreich vertrete ich in Brüssel die Interessen der österreichischen Unternehmen. Hierbei bin ich für die Bereiche der Regional-, Bildungs-, Forschungs- und Innovationspolitik, EU-Förderungen, EU-Budget, EU-Außenhilfe und für die Kreativwirtschaft zuständig. In all diesen Bereichen laufen EU-Förderprogramme. Teil meiner Arbeit ist es, Unternehmen direkt über europäische Fördermöglichkeiten und derzeit offene Ausschreibungen zu beraten. Andererseits verfolge ich aktiv auf politischer Ebene das Entstehen der neuen europäischen Förderprogramme ab 2014.
Speziell im Bereich der Kreativwirtschaft sind in den letzten Jahren bedeutende Initiativen auf europäischer Ebene gewachsen. 2012 wurde die „European Creative Industries Alliance“ gegründet, welche eine gemeinsame europäische Agenda für die Kreativbranche ausarbeiten wird. Das europäische Förderprogramm „Kreatives Europa“ für die Jahre 2014 – 2020 schafft ein neues Finanzierungsinstrument für die Kreativwirtschaft, das in Form eines Garantiefonds einen vereinfachten Zugang zu Darlehen ermöglichen soll.
Kategorie: 29.11. Jobchancen im Kulturbetrieb nützen – Kostenloser Workshop
29.11. Jobchancen im Kulturbetrieb nützen – Kostenloser Workshop
Markus Lang | www.faktor:f.at
Der Kulturbetrieb ist für viele Studierende und JungakademikerInnen ein attraktives Berufsfeld: interessante Inhalte, kreative Menschen und ein abwechslungsreicher Arbeitsalltag. Damit man im Kulturmanagement aber wirklich erfolgreich ist, bedarf es einer sehr genauen und umsichtigen Planung. Bis man an dem oben genannten Punkt ankommt, heißt es auch viel arbeiten für wenig Geld und eine Menge an Erfahrungen in unterschiedlichen Kontexten sammeln.
Dieser kostenlose Workshop ermöglicht einen praxisorientierten Einblick in das Kulturmanagement und beantwortet Fragen zur persönlichen Karriereplanung. Er dient zusätzlich als Entscheidungshilfe für den Besuch der Winterakademie, die an zwei Wochen im Februar 2013 stattfinden wird.
PROGRAMM
15.00 – 16.30 Impulsvortrag Karin Wolf „Umwege erhöhen die Ortskenntnis“ Karrieren im Kultursektor verlaufen selten geradlinig: typisch sind „bunte“ Lebensläufe, QuereinsteigerInnen und Zick-Zack-Verläufe. Es ist von Vorteil, zu Beginn unterschiedliche Berufserfahrungen zu sammeln und sich ein gewisses Generalistentum anzueignen. Es darf aber der Punkt nicht übersehen werden, an dem eine Fokussierung und Spezialisierung der eigenen Kompetenzen und Qualifikationen stattfindet. Karin Wolf schildert erfolgversprechende Strategien für den Berufsstart.
16.30 – 19.00 „Meine Karriere in der Kultur“ Die TeilnehmerInnen haben die Gelegenheit, das Thema Karriereplanung zu reflektieren und zu diskutieren. In Form von konkreten Aufgabenstellungen, Kleingruppenübungen und Diskussionen vertiefen sie das Thema und erhalten Antworten auf ihre individuellen Fragen. Sie erhalten ausgewählte Arbeitsunterlagen und Webtipps und lernen die Methoden und den Stil der Sommerakademie für Kulturmanagement kennen.
TERMIN 29. November 2012, 15.00 bis 19.00 Uhr ORT IGA RAUM (IG Architektur) 1060 Wien, Gumpendorfer Straße 63b