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Ein Beitrag von Christian Henner-Fehr
Nicht zum ersten Mal ist Google mit seinem Versuch gescheitert, ein Social Network aufzubauen. Vielleicht erinnern Sie sich noch an Orkut, das vor allem in Südamerika erfolgreich war, aber dennoch 2014 abgeschaltet wurde. Oder an Google Buzz, das schon 2011 das Zeitliche segnete – nach nicht einmal zwei Jahren Laufzeit.
Nun trifft es also Google +, das Netzwerk, mit dem der Konzern Facebook Konkurrenz machen wollte. Vordergründig wird ein Datenleck als Grund für das Ende genannt. Die Daten von rund 500.000 Nutzerinnen und Nutzern seien öffentlich abrufbar gewesen sein, heißt es in einem am 8. Oktober auf dem Google-Blog erschienenen Beitrag. Warum man diese Panne so lange verschwiegen hat, geht aus dem Beitrag nicht hervor. Zwar habe sich niemand unberechtigterweise der Daten bemächtigt, heißt es darin, aber es ist von „signifikanten Herausforderungen“ die Rede, die das Unternehmen nun dazu veranlassen, das Netzwerk bis August 2019 abzuschalten.
Auf Google + ist mittlerweile nichts mehr los.
Würde das Netzwerk wunderbar funktionieren, wäre man sicher anders vorgegangen. Aber los ist dort schon lange nichts. Der Trick, dass jeder Google-Useraccount automatisch auch ein Google +-Profil erhält, hat zwar daraus das weltweit zweitgrößte Netzwerk werden lassen, aber rund 90 Prozent dieser Profile haben nicht ein einziges Posting veröffentlicht; die durchschnittliche Verweildauer liegt mittlerweile bei unter 5 Sekunden.
Ich selbst habe Google + vor allem anfangs sehr gerne und regelmäßig genutzt. Speziell die Idee, die eigenen Netzwerke mit Hilfe von Kreisen zu bilden, fand ich originell. Aber gerade die Kreise sorgten auch für Unsicherheit, viele wussten nicht, wie sichtbar ihre Postings nun wirklich waren. Auch die Verbindung mit Google Hangouts war spannend und sorgte dafür, dass man sich schnell für Onlinebesprechungen zusammenfinden konnte.
Aber irgendwie wurde das Netzwerk trotzdem nicht wirklich angenommen, auch wenn es darin sehr aktive Gruppen von beachtlicher Größe gab und vermutlich auch heute noch gibt. Ich muss gestehen, ich gehöre zu denen, die in solchen Netzwerken ganz gerne in die Vergangenheit „zurückgehen“ und sich alte Postings durchlesen. Deshalb hätte ich es bedauert, wenn all diese Postings spätestens im nächsten August sang- und klanglos verschwinden würden.
Wie Sie Ihre Daten aus Google + exportieren und archivieren können.
Zum Glück gibt es aber die Möglichkeit, die Daten zu exportieren, zu archivieren und bei Bedarf einzusehen. Im Search Engine Journal ist als Reaktion auf die Google-Entscheidung eine Anleitung veröffentlicht worden, wie Sie Ihre Daten sichern können.
- Google bietet Ihnen über die Seite https://takeout.google.com die Möglichkeit, alle Ihre Daten der Tools, die Sie bei Google verwenden, herunterzuladen. Bei mir sieht diese Seite oben so aus:
- Ausgewählt habe ich folgende Datensets:
- Google +1
- Google + Communities
- Google + Kreise
- Hangouts
- Hangouts on Air
- Stream in Google +
- Bevor Sie auf << weiter >> klicken, können Sie bei manchen Datensets das gewünschte Format einstellen, in dem die Daten abgespeichert werden sollen. Wenn Sie links neben dem On/Off-Button auf den kleinen Pfeil klicken, öffnet sich das Untermenü.Bei den Kontaktdaten der Google + Kreise hängt die Auswahl davon ab, ob und in welcher Form Sie die Daten weiterverarbeiten wollen.
- Anschließend klicken Sie auf << weiter >> und wählen
- das Dateiformat (die Voreinstellung ZIP passt für mich) und die Größe des Archivs aus. Ich habe mich für die Minimalvariante 1GB entschieden, weil das Suchen leichter fällt, wenn die Datei nicht so groß ist. Hoffe ich zumindest.
- Bleibt noch die Frage, wie Sie zu ihren Daten kommen und wo sie abgespeichert werden sollen.Ich lasse mir den Downloadlink zuschicken und lade das Archiv in meine eigene Speicherlösung.
- Zu guter Letzt klicken Sie auf << Archiv erstellen >> und der Archivierungsprozess ist abgeschlossen.
Christian Henner-Fehr lebt und arbeitet als Kulturberater in Wien. Er betreibt das Kulturmanagement Blog und beschäftigt sich aktuell mit den Themen Content Marketing, Social Media und der digitalen Transformation von Organisationen in den Bereichen Kultur und Tourismus. Außerdem entwickelt er Digitalisierungskonzepte für Städte und Regionen. Am Institut für Kulturkonzepte unterrichtet er unter anderem in zwei Seminaren zum Thema Onlinemarketing – im Seminar Social Media für KulturmanagerInnen und im Seminar Online Marketing im Kulturbereich.