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Kategorie: Viele Wege führen ins Kino – Absolventin Christina Nitsch-Fitz

Viele Wege führen ins Kino – Absolventin Christina Nitsch-Fitz

Ich bin seit 2021, gemeinsam mit meinem Kollegen, Kinobetreiberin der Breitenseer Lichtspiele, dem mittlerweile ältesten Kino in Wien.

In den letzten Jahren habe ich mich für das kleine, charmante Kino engagiert, Filmreihen umgesetzt und begonnen es schrittweise zu renovieren.
Die Kinowelt war schon immer in der Familie präsent. Schon meine Großmutter leitete das Nussdorferkino im 19. Bezirk, später übernahm meine Tante die Breitenseer Lichtspiele und konnte diese bis heute mit viel persönlichem Einsatz erhalten. Es war lange Zeit unklar, was mit dem Kino in Zeiten des Streamings passieren sollte. Irgendwann stellte sich die Frage jedoch nicht mehr, schließlich ist mir der Ort ans Herz gewachsen und so habe ich beschlossen das Kino weiterzuführen mit dem Ziel es zu beleben.

Viele Wege führen ins Kino.

Durch meine Ausbildung in der berufsbildenden Höheren Lehranstalt für Tourismus sind mir Veranstaltungen und Marketing vertraut. Während einem zweijährigen Aufenthalt auf Sizilien konnte ich Einblicke in die Videoproduktion gewinnen.
Später war ich viele, viele Jahre als Kindergartenpädagogin tätig. Ein Berufsfeld, in dem enge Teamarbeit, Kreativität, Spontanität, Kommunikation, die ständige Reflexion und auch intuitives Handeln im Vordergrund stehen. Ich schätze die Erfahrungen aus dieser Zeit für die Arbeit im Kino ganz besonders.

Es hat mich immer wieder zum Kulturbereich hingezogen und dass ich die Möglichkeit bekommen habe, Ideen in einem Kino umzusetzen und einfach auszuprobieren, sehe ich als großes Geschenk. Die Kult Kino Reihe, das sind Filmabende mit Gästen aus Kunst und Kultur wie Hermes Phettberg, Voodoo Jürgens, Erni Mangold und Hubsi Kramar sowie kleinere Veranstaltungen wie etwa Lesungen oder Konzerte mit Film waren mein Beginn im Kinobereich aktiv zu sein.

Nach und nach mehr Aufgaben zu übernehmen bedeutet auch immer mehr Verantwortung. Um dafür gerüstet zu sein habe ich den Lehrgang für Kulturmanagement am Institut für Kulturkonzepte besucht.

Besonders praxisnah zu lernen, statt sich in der Theorie zu verfangen und Einblicke in andere spannende Kulturprojekte zu bekommen, war für mich ganz besonders wertvoll. So bietet der Lehrgang auch eine wirklich gute Gelegenheit sich zu vernetzen. Von Fair Pay im Kulturbereich bis hin zu Projektmanagement, Pressearbeit und Sponsoring, jeder Inhalt war für mich relevant und sofort umsetzbar.

Mein Abschlussprojekt ist ein Kinoprojekt für ganz junge Kinder. Ein live vertontes, kurzweiliges Animationsfilmprogramm.

Als lebendiges Kinoerlebnis wird es seinen festen Platz im Programm des kommenden Jahres finden und hoffentlich viele junge Besucher für den Ort Kino begeistern. Entstandene Kooperationen mit Musikern und Puppenspieler:innen werden dieses Projekt bereichern.

Tatsächlich umfasst meine Arbeit alle Bereiche im Kino. Die gesamte Organisation, Zusammenarbeit mit Filmverleihen, Finanzierung von Projekten, Zusammenstellung des Filmprogramms, Social Media, Filmgespräche führen, auch mal Filmvorführen und einfach schauen, dass alles passt. Ganz wichtig ist dabei das kleine, feine Team, die gute Stimmung und die Freude an diesem Ort zu sein.

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Foto: Christina Nitsch-Fitz © Thomas Gobauer
Kategorie: Ich habe nicht nur meine Kenntnisse sondern auch mein Netzwerk erweitert – Romana Jakovcic, MusicaFemina

Ich habe nicht nur meine Kenntnisse sondern auch mein Netzwerk erweitert – Romana Jakovcic, MusicaFemina

Ich bin geboren in Kroatien, aufgewachsen in München und 2009 nach Wien zum studieren gezogen. Musik war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens, deshalb entschied ich mich für das Musikwissenschaft Studium an der Uni Wien. Als Master wollte ich noch etwas mit Sprache und Kultur machen und schrieb mich für das damalige neue Studium Austrian Studies an der Germanistik ein. 2 Praktika waren unter anderem verpflichtend und ich ging für ein Monat nach Belgrad an die Österreich Bibliothek sowie ein Monat in die Musiksammlung in der Wienbibliothek. Alle meine Studentenjobs hatten etwas mit Kultur zu tun, z.B. Arbeiten in Museen, auf Konzerten und oder anderen Veranstaltungen. Ich wollte jedes Mal irgendwie einen Weg finden, mich noch mehr zu integrieren.

Ich habe dann 2017 als persönliche Assistentin von Dr. Irene Suchy begonnen, die zu einer der renommiertesten Musikjournalistinnen des Landes gehört und vor allem durch ihre Ö1 Sendungen bekannt ist. Seitdem arbeite ich für ihren Verein maezenatentum.at, sowie am MusicaFemina Projekt, welches sich dem Sichtbarmachen von Komponistinnen widmet. Zu unseren bisherigen Arbeiten gehört die zweimonatige Ausstellung MusicaFemina – Aus dem Schatten ans Licht, die im Sommer 2018 in der Pflanzenorangerie in Schönbrunn stattfand, das zweijährige EU Creative Europe Projekt MusicaFemina – women made music das wir als Leadpartner gemeinsam mit PartnerInnen aus Slowenien und Ungarn geleitet haben. Daraus resultierten weitere Einladungen, Ausstellungen und Installationen im Bildraum am Bodensee, dem Österreichischen Kulturforum in Washington oder EU @ SXSW in Austin.

Da ich immer mehr Verantwortung im Verwalten von Projekten übernommen habe, wollte ich mir mehr Basiswissen aneignen und entschied mich nach jahrelangem überlegen für den Lehrgang Kulturmanagement, den ich aufgrund von Corona komplett Online besucht habe. Besonders Projektplanung, Projektfinanzierung, BWL für Kultur, Kultursponsoring und Online-Marketing waren wichtige Seminare, in denen ich das Know-How der Kulturarbeit genauer erlernen konnte. Das Gute daran war, dass wir parallel zu meinem Lehrgang mit unserer neuen Ausstellung mitten in der Planung waren und ich vieles aus den Seminaren mit in die Ausstellungsvorbereitungen einbringen konnte. So konnte ich auch eine kleine Kooperation mit Bianca Lugmayr aus einem der Seminare eingehen, die für unsere Ausstellung wunderschöne Textilporträts von Komponistinnen gestickt hat.

MusicaFemina Leopoldstadt Titelbild zur Ausstellung Fritzi Massary portraitiert von Bianca Lugmayr

Diese Ausstellung, die ich Schritt für Schritt auch in meiner Abschlussarbeit präsentiert habe, eröffnet am 1. September 2021 im Bezirksmuseum Leopoldstadt. Dazu wird es ein Rahmenprogramm geben u.a. mit CD- und Buchpräsentationen und Konzerten. In Kürze folgt auch eine MusicaFemina App, mit der Wohn- und Wirkungsstätten von einst in Wien lebenden und arbeitenden Komponistinnen auf eigens konzipierten Stadtspaziergängen besucht werden können.

Meiner Erfahrung nach ist es ziemlich schwierig allein von Kulturarbeit zu leben und ein Zweitjob ist noch notwendig (diese Erfahrung habe ich vor allem auch als Musikerin gemacht). Subventionen decken meistens nur die künstlerische Arbeit, nicht jedoch die komplette Organisation und Verwaltung, die dahinter steckt, die vielen Stunden Recherche, Planung, Vorbereitungen, ein gut bezahlter 20 Stunden Job in einem Verein ist daher noch fast utopisch. Plattformen wie die IG Kultur machen aber längst darauf aufmerksam, dass Kulturarbeit noch sehr unterbezahlt ist.

Ich habe durch den Lehrgang Kulturmanagement nicht nur meine Kenntnisse, sondern auch mein Netzwerk erweitert, und mittlerweile mit einer Kollegin, Lena Steiner,  einen Kunst- und Kultur Verein gegründet, mit dem wir eigene Ideen und Projekte in Wien künftig umsetzen wollen.

www.hüsnundchampagner.at

Foto: Romana Jakovcic (c) Louise Lotzing
Foto: Romana Jakovcic (c) Louise Lotzing
Kategorie: „KulturmanagerInnen schaffen Freiräume“ – Susanne Kappeler-Niederwieser, Lehrgangsleiterin

„KulturmanagerInnen schaffen Freiräume“ – Susanne Kappeler-Niederwieser, Lehrgangsleiterin

Susanne Kappeler-Niederwieser ist Unternehmensberaterin, Coach und Supervisorin. Gemeinsam mit Wolfgang Niederwieser unterstützt sie mit ihrem Unternehmen Kultursupport Einzelpersonen, Vereine und Institutionen bei der Realisierung von Kulturprojekten. Am Institut für Kulturkonzepte ist sie die Leiterin des Lehrgangs Kulturmanagement, hält die Seminare Strukturen des Kulturbetriebs und Projektpraxis, und coacht LehrgangsteilnehmerInnen.

Kappeler-Niederwieser Susanne
Foto: Archiv

Was machen KulturmanagerInnen und warum sind sie für einen gut funktionierenden Kulturbetrieb so wichtig?

KulturmanagerInnen schaffen die Rahmenbedingungen für die Umsetzung künstlerischer und kultureller Inhalte. Sie sorgen für die Schaffung und Sicherstellung der Ressourcen struktureller, finanzieller, zeitlicher und personeller Art. Sie steuern und koordinieren auch die Maßnahmen für einen erfolgreichen Marketingauftritt und die PR. Sie behalten in allen Situationen den Blick aufs Ganze und schaffen damit Freiraum für künstlerische Prozesse.

Welche Skills kann man sich im Lehrgang Kulturmanagement aneignen?

Die Skills um all das zu gewährleisten: Beginnend bei den Hard-Skills: Wie ist der Kultursektor strukturiert? Wie plane ich ein Projekt? Wie funktioniert die Finanzierung? Über Kompetenzen im Marketing: Wie verfasse ich einen erfolgreichen Text? Welche Möglichkeiten bietet mir Social Media? Bis hin zu den Soft-Skills erfolgreiches Präsentieren, Zeit- und Selbstmanagement, aber auch Umgang mit Konflikten.

Warum ist der Lehrgang für die Karriereentwicklung im Bereich Kulturmanagement förderlich?

Die TeilnehmerInnen können sich orientieren und somit selbst besser am Arbeitsmarkt positionieren. Während des Lehrgangs knüpfen sie Kontakte für ihr eigenes Netzwerk. Zahlreiche AbsolventInnen des Lehrgangs Kulturmanagement besetzen mittlerweile – zum Teil leitende – Positionen im Kunst- und Kulturbereich. Und das Netzwerk des Instituts für Kulturkonzepte wächst kontinuierlich weiter – auch davon profitieren unsere AbsolventInnen.

Am 22. April 2020 findet unsere kostenlosen Informationsveranstaltung zum Basiszertifikat Kulturmanagement statt.
Auf unserer Website finden Sie alle Informationen zum Lehrgang Kulturmanagement sowie das Bewerbungsformular. Wenn Sie sich für den Lehrgang Kulturvermittlung interessieren, können Sie ebenfalls auf unserem Blog das Interview mit der Lehrgangsleiterin Andrea Zsutty lesen.
Susanne Kappeler-Niederwieser
Foto: Sandra Rindler
Kategorie: Die Sommerakademie 2019 ist vorüber – das Netzwerk bleibt

Die Sommerakademie 2019 ist vorüber – das Netzwerk bleibt

Ein Beitrag von Verena Schmid

„Was ist Kultur in Österreich?“ ­– gute Frage

Den gesamten Kultursektor in zwei Tagen zu beleuchten ist eine fast unmögliche Aufgabe, vor allem weil es in den ersten beiden Tagen der Sommerakademie für Kulturmanagement zusätzlich um Rechtliches, Praktisches, unsere vielen Fragen und das Weitergeben vieler, in der Praxis erprobter, Kniffe und Tricks ging. All das hat die erste Vortragende des Modul 1 „Jobs & BewerbungSusanne Kappeler-Niederwieser,  Inhaberin von k+ kultursupport, gut unter einen Hut gebracht.

Der Start in die erste Sommerakademie-Woche, die von 8. – 12. Juli 2019 in den Räumen der IG Architektur stattfand, war geprägt von hoher Motivation auf allen Seiten, großer Wissbegierde und vielen beispielhaften Erfahrungsberichten von Susanne Kappeler-Niederwieser. Die TeilnehmerInnen, Studierende und junge BerufseinsteigerInnen, waren ebenso aktiv: vom Kennenlernen durch Elevator Pitches, über kurze Flipchart Präsentationen, bis hin zu einer spontanen, individuellen Coaching-Übung mit einer mutigen Teilnehmerin.

Foto: Verena Schmid

Der Abschluss des ersten Teiles bestand in der Vorbereitung der bevorstehenden Exkursionen und einer Feedbackrunde, in der wir fast alle unserer zu Beginn formulierten Fragen und Wünsche von der „To-do-Wand“ nehmen konnten. Die Unklarheiten in Bezug auf Berufsfelder und Anstellungsverhältnisse in der breit gefächerten österreichischen Kulturlandschaft waren geklärt und der Wunsch nach Zeit und Gelegenheiten zum Netzwerken erfüllt.

Raus in die SzeneN

Was haben die Albertina und das WUK gemeinsam? Eine Gruppe junger, interessierter Menschen besuchte beide Institutionen am 10. Juli 2019 im Zuge der Sommerakademie, um mehr über ihre potenziellen zukünftigen ArbeitgeberInnen zu erfahren.

In der Albertina nahm sich Kulturvermittlerin Friederike Lassy-Beelitz Zeit über die Strukturen, Aufgaben und Ziele des Hauses zu berichten und uns alle Fragen zu Jobchancen, Karrierewege und Arbeitsalltag im Museumsbereich zu beantworten. Um gleich das richtige Feeling zu bekommen, fand das Gespräch in einem der Vermittlungsräume statt, auf Hockern in Kindergröße und umgeben von Farben, Stiften, Papier und halb fertigen Kunstwerken – sehr authentisch!

Foto: Verena Schmid

Nach einem kurzen Spaziergang durch den ersten Bezirk, der wieder Zeit zum Netzwerken untereinander bot, ging’s weiter zum WUK. Vielen als Konzerthalle bekannt, wurde schnell klar, dass im WUK noch viele Überraschungen warten. Astrid Exner, ab Herbst 2019 Leiterin der Marketingabteilung des Hauses, führte uns neben den Konzertsälen auch durch unbekannte Teile des Gebäudes. Kindergarten, Ateliers, Werkstätten, Backstagebereich, Büros, Gastronomie, Galerie, Veranstaltungsräume und Konzerthalle – ein echt vielfältiges Angebot, wie nach der Tour alle einstimmig meinten. Auch Astrid stand uns danach noch Rede und Antwort und versuchte einen Einblick in den komplexen Aufbau des WUKs zu geben. Dass sie selbst aus der Musikbranche kommt, nutzten viele, um auch gezielt Fragen zu ihrem Karriereweg zu stellen.

Foto: Kathrin Figerl

Um alle Eindrücke zu teilen, startete der Donnerstag mit einer Nachbesprechung der beiden Kulturbetriebsbesuche. Die Gespräche wurden als äußerst spannend und motivierend empfunden, und die Einblicke in die Institutionen sind für BerufseinsteigerInnen sehr wertvoll. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an Friederike Lassy-Beelitz und Astrid Exner für ihre Zeit und die unzähligen Antworten!

Jobs, Jobs, Jobs

„Tipps für den Lebenslauf, Ausschreibungen richtig lesen und ein Bewerbungstraining? Das höre ich jetzt zum fünften Mal.“ – dachten sich einige Sommerakademie-TeilnhemerInnen beim Blick auf das Programm, doch weit gefehlt: wichtiges Hintergrundwissen war das Motto des ersten Tages mit Daniela Unterholzner, Geschäftsführerin von neunerhaus. Wie sind Kulturinstitutionen aufgebaut? In welchen Sektoren können sie angesiedelt sein? Welche Beschäftigungsverhältnisse sind möglich? Basics, die in der Praxis den Unterschied machen.

Am Nachmittag waren alle aktiv gefordert zu analysieren, reflektieren und anzuwenden. Die Information, dass sich Männer bewerben, wenn sie 40% der Anforderungen erfüllen, Frauen aber erst bei über 60%, hat vielen von uns Selbstvertrauen für die nächste Bewerbung gegeben. Das Learning by Doing gipfelte am Freitag in der Simulation von Bewerbungsgesprächen. Dabei sollten wir immer im Hinterkopf behalten, dass es sich nicht um eine Prüfung, sondern um einen Dialog handelt. Sehr aufregend und sehr lehrreich!

Neue Woche, neue DozentInnen, neue Energie

Dass ein Projekt gut geplant sein will und was das im Detail bedeutet, erklärte Diana Costa, Projektmanagerin und Kulturvermittlerin, am ersten Tag des zweiten Moduls „Planung & Finanzierung“. Dabei helfen einem Tools wie Projektstrukturpläne, Zeitpläne und diverse Checklisten. Unvorhergesehenes kann jedoch immer passieren, weiß auch Diana Costa aus eigener Erfahrung: Eines ihrer Projekte hätte beinahe nicht stattgefunden, da alle Daten aufgrund eines Hackerangriffs nicht mehr abrufbar waren. Durch gute Planung und analoge Improvisationskunst konnte das Projekt doch über die Bühne gebracht werden.

 „Es geht fast immer gut aus.“

Das ist auch die Erfahrung von Thomas Heher, Initiator des Waves Vienna Festivals. Der umtriebige Musiker, Labelbetreiber, Kurator und Berater gründete Comrades und einige Zeitschriften wie The Gap. Gemeinsam mit seiner Kollegin Susanna Fellner begrüßte er uns am Mittwoch in ihrem Büro im 5. Bezirk. Auch die beiden nahmen sich Zeit für uns und unsere Fragen. Wir bekamen den Ratschlag, dass man einfach loslegen solle, aber natürlich nicht komplett ins Blaue hinein. Zusätzlich nahmen viele von uns noch den Wunsch mit, im September 2019 beim Waves Vienna als Volunteer dabei zu sein – Teil dieses Teams zu sein klingt wirklich verlockend!

Foto: Verena Schmid

Das zweite Exkursionsziel war die Österreichische Nationalbibliothek. Zur Erleichterung aller ging es in die kühlen Gemäuer des traditionsreichen Hauses, das 2018 das 650-Jahr-Jubiläum feierte. Irmgard Harrer, Leiterin der Abteilung Partner und Sponsoren, erwartete uns im Van Swieten-Saal. Mit viel Anschauungsmaterial ausgerüstet erzählte sie uns von erfolgreichen Beispielen der PartnerInnenbindung, unter anderem durch die Aktion Buchpatenschaft, die es mittlerweile schon 30 Jahre gibt.

Der schnöde Mammon

Für das Thema Kulturfinanzierung, das von Studierenden oft zu Unrecht als notwendiges Übel betrachtet wird, war Georg Steker, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer der Musiktheatertage Wien, zuständig. Dass die Finanzierung eines Projektes aber eine kreative Arbeit ist, wurde schnell klar. Es gilt den richtigen Mix aus Förderungen, Sponsorengeldern und Sachleistungen zu finden und auch die Geldgeber vom Projekt zu überzeugen. Da wir die Möglichkeit bekamen, diese Fragen an eigenen (oder eigens dafür entwickelten) Projekten zu diskutieren, konnten wir intensiv zusammenarbeiten und unterschiedlichste Herangehensweisen und Lösungsansätze testen. Wir erhielten dadurch neben dem Wissen rund ums Finanzieren auch eine große Perspektivenvielfalt und die Aussicht, dass das eine oder andere Projekt tatsächlich realisiert wird. Möglicherweise bereichern nächstes Jahr Veranstaltungen wie das „Picknick mit Renoir“ oder das „Melange Festival für junge österreichische Kunst“ das Kulturprogramm Österreichs.

Foto: Kathrin Figerl

Netzwerken kann ich nicht – DOCH!

Für mich war die Sommerakademie eine intensive, vielfältige und erkenntnisreiche Zeit. Sehr wertvoll war die Einführung ins Projektmanagement, da ich nun in der Lage bin selbstständig Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen.

Den größten Benefit sehe ich für mich aber im Zusammentreffen mit all den jungen Menschen, die sich in einer ähnlichen beruflichen Situation befinden wie ich, aber aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen. Diese vielen offenen, motivierten und herzlichen TeilnehmerInnen kennengelernt zu haben, bedeutet ein großes Netzwerk zu haben, das ich ein (Berufs)Leben lang pflegen werde. Danke für diese gemeinsame Zeit und hoffentlich auf baldige Zusammenarbeit!

Die AbsolventInnen der Sommerakademie 2019
Die AbsolventInnen der Sommerakademie 2019; Foto: Corinna Eigner
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Foto: Verena Schmid
Kategorie: 16. Mai 2019: Infofrühstück zum Thema Kulturfinanzierung

16. Mai 2019: Infofrühstück zum Thema Kulturfinanzierung

16. Mai 2019: Das Kulturkonzepte Infofrühstück #1 2019 – Kulturfinanzierung

Infofrühstück Kulturfinanzierung

Praktische Tipps vom Experten zur Finanzierung für Kunst und Kultur!

Am 16. Mai dreht sich in unserer Infofrühstücksreihe bei Kaffee und Kuchen alles um das Thema Kulturfinanzierung und Förderungen für Kulturprojekte.

Georg Steker ist seit fünf Jahren Künstlerischer Leiter und Geschäftsführer des internationalen Festivals MUSIKTHEATERTAGE WIEN und weiß aus eigener Erfahrung, wie professionelle Finanzpläne und Förderanträge aussehen. Beim 1. Kulturkonzepte Infofrühstück in diesem Jahr teilt er sein Know-how mit euch und beantwortet alle Fragen rund um das Thema Kulturfinanzierung.

Lernt uns kennen!

Georg Steker unterrichtet neben seiner Festival-Tätigkeit am Institut für Kulturkonzepte. In seinem Seminar Projektfinanzierung und Förderungen gibt er den TeilnehmerInnen einen umfassenden Einblick in diese Felder und hilfreiche Anregungen für eigene Kulturprojekte.

Das Kulturkonzepte-Team lernt ihr beim Infofrühstück auch kennen und ihr erfahrt mehr über die Seminare und Lehrgänge zu Kulturmanagement und Kulturvermittlung.

Wir freuen uns auf euch!

WANN

Donnerstag, 16. Mai 2019
9.30-11.00 Uhr

WO

Institut für Kulturkonzepte
Gumpendorfer Straße 9/10, 1060 Wien

JETZT ZUM INFOFRÜHSTÜCK ANMELDEN

Unkostenbeitrag: 5 Euro

Sichert euch gleich euer Ticket, denn die Platzanzahl ist begrenzt!

Service: Ihr habt auch die Möglichkeit, den Unkostenbeitrag von 5 Euro direkt am Tag des Infofrühstücks beim Einlass in bar zu zahlen (keine Kartenzahlung; bitte möglichst genau bereithalten). Für diese Art der Anmeldung schreibt bitte ein Email mit eurem vollen Namen an office@kulturkonzepte.at und meldet euch so verbindlich an.

 

Das nächste Infofrühstück findet am 12. Dezember 2019 mit Christian Henner-Fehr zum Thema Online Marketing statt. Den Link zur Anmeldung finden Sie ab November 2019 auf unserer Startseite und hier auf unserem Blog.

Infofrühstück Kulturfinanzierung
Foto: Carolina Bonito | Unsplash
Kategorie: „Einfach mal machen“ – Die Sommerakademie für Kulturmanagement 2018

„Einfach mal machen“ – Die Sommerakademie für Kulturmanagement 2018

Ein Beitrag von Sandra Rindler

Die eigene Karriere planen und Projektideen realisieren – das stand im Juli am Institut für Kulturkonzepte für viele junge BerufseinsteigerInnen auf dem Plan. Ihre Gemeinsamkeit: das Ziel einer beruflichen Zukunft im Kunst- und Kulturbereich. In zwei Wochen der Sommerakademie für Kulturmanagement planten die TeilnehmerInnen ihre nächsten Karriereschritte und eigneten sich das Know-how für die Umsetzung eigener Projekte an. Sandra Rindler, Assistentin im Institut für Kulturkonzepte und Modulbegleiterin der Sommerakademie fasst in diesem Artikel ihre Eindrücke und die wichtigsten Learnings der zwei Wochen zusammen:

In der ersten Woche drehte sich alles um Jobs und Bewerbungen

Ein Überblick über die Breite an Berufsfeldern im Kunst- und Kulturbereich sowie die unterschiedlichen Arbeitsverträge waren der Start in das erste Sommerakademie-Modul. Dozentin Daniela Unterholzner, Geschäftsführerin von neunerhaus, zeigte, dass ein linearer Lebenslauf nicht immer wichtig ist und es auch kein Universalrezept für den perfekten Lebenslauf gibt. Idealerweise unterstützt der eigene Lebenslauf das Motivationsschreiben mit Fakten und ist auf die jeweilige ausgeschriebene Stelle oder die Institution abgestimmt. Beim Analysieren von Stellenausschreibungen gab Daniela Unterholzner den Hinweis, sich von den Anforderungsprofilen nicht einschüchtern zu lassen – man muss selten alle Kriterien erfüllen und sollte sie eher als Wunschliste der Personalsuchenden lesen.

Für die Karriereplanung steht die eigne Motivation im Vordergrund. Getreu nach dem Motto „Wir ernten, was wir sähen“ empfiehlt Dozent Leo Hemetsberger, Philosoph, Lebensberater und Coach, sich kurz-, mittel- und langfristige Ziele zu setzen – und das „SMART“: spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminisiert. So kann die eigene Motivation aufrecht erhalten bleiben. Die Simulation von Bewerbungsgesprächen, ein individueller CV-Check und Übungen zur Selbstpräsentation rundeten die Workshop-Tage ab.

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Foto: Sandra Rindler

Stichwort „Networking“ und „Digitalisierung“ – Die Exkursion im ersten Modul

Die TeilnehmerInnen der Sommerakademie besuchen in jedem Modul jeweils zwei Institutionen aus dem Kunst- und Kulturbereich. Bei der SpringerIn – Hefte für Gegenwartskunst, sprach Herausgeberin Hedwig Saxenhuber über das Arbeitsfeld Kulturjournalismus und dessen Herausforderungen im kulturpolitischen Kontext. „Kunst und Kultur nicht als Ware, sondern als Denkräume sehen“ sei dabei die Quintessenz. Im Kulturjournalismus ist hohe Selbstständigkeit gefragt. Selbstständige Projekte zu starten hilft dabei, das eigene Netzwerk zu erweitern und auf sich aufmerksam zu machen. Das Stichwort „Networking“ ist auch im Belvedere bei Personalmanagerin Anna Waid gefallen. Dabei kann auch ein Praktikum im Ausland helfen. Internationale BewerberInnen sowie QuereinsteigerInnen sind immer mehr gefragt. Das Thema Digitalisierung macht auch in Kulturbetrieben nicht halt. Über Trends und Modelle Bescheid zu wissen, ist mittlerweile essentiell – darüber sind sich die beiden ExpertInnen einig.

5 Learnings von Modul 1 „Jobs & Bewerbung“:

  • je klassischer die Institution, desto klassischer sollte der Lebenslauf sein
  • Anforderungsprofile bei Stellenausschreibungen als Wunschzettel lesen
  • sich selbst SMARTe Ziele zu setzen hilft bei der Karriereplanung
  • selbstständig Projekte aufziehen und Netzwerken
  • die Digitalisierung im Kunst- und Kulturbereich im Auge behalten
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Foto: Sandra Rindler

Projektplanung und Finanzierung im zweiten Modul

Am Beginn der zweiten Sommerakademiewoche stellte Dozentin Susanne Kappeler-Niederwieser, Leiterin des Lehrgangs Kulturmanagement am Institut, den Kultursektor in Österreich vor. Dieser besteht aus Kulturinitiativen, Vereinen, Stiftungen, Interessengemeinschaften und vielem mehr. All diese Anlaufstellen können für die eigene Projektplanung und -finanzierung hilfreich sein.

Nach dem Überblick ging es weiter zum Thema Projektplanung. Diese umfasst 4 unterschiedliche Phasen: Konzeptphase, Definitionsphase, Realisierungsphase, Anschluss- und Kontrollphase. In Kleingruppen beschäftigten wir uns mit der Ideenfindung innerhalb der Konzeptphase. Dabei arbeiteten wir die W-Fragen zu eigenen Projektideen aus und präsentierten sie im Plenum.

Wie finanziert man nun diese Projektideen? Dozent Georg Steker, künstlerischer Leiter und Geschäftsführer der MUSIKTHEATERTAGE WIEN, erarbeitete mit uns die Projektkalkulation und -finanzierung. Sie dient als Realisierungstool für die eigene Projektidee. Wichtig ist dabei, niemals die Kosten zu unterschätzen. Nach der Projektkalkulation kann man sagen, ob die Projektidee am Markt eine echte Chance hat und wie viel Budget nun aufgestellt werden muss. Bei der Finanzierung von Kulturprojekten gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Angefangen bei Sponsoring und Fundraising über Eigenmittel bis hin zu öffentlichen Förderungen. Um finanzielle Unterstützung zu bekommen, benötigt man eine gut durchdachte, realistische Projektkalkulation und eine Projektmappe mit allen Infos zum Projekt. Der Clou dabei: überzeugend sein und seine Idee auf den Punkt bringen. Das trainierten wir am letzten Workshop-Tag mit dem Elevator Pitch.

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Foto: Sandra Rindler

Mut zum Tun – Fazit der zweiten Exkursion

Am begrünten Dach vom Kunst Haus Wien erzählte Ausstellungsmanagerin Sophie Haslinger über ihren Arbeitsalltag im 10-köpfigen-Team und die Stiftungszusammenarbeit. Dabei sind Hands-On-Mentalität und ein enger Austausch im Team gefragt. Sophie Haslinger hat selbst immer wieder nebenbei privat eigene Projektideen verwirklicht und empfiehlt: „einfach mal machen“. Im Wiener Konzerthaus gewährte uns Günter Tröbinger, Leiter Personal, Controlling und Finanzierung, Einblicke hinter die Kulissen des Hauses. Hier arbeiten über 100 Menschen für den reibungslosen Ablauf von Konzerten. Dabei sind Selbständigkeit und Teamfähigkeit wichtige Eigenschaften, die man mitbringen soll. Zum Abschluss der Führung nahm uns Günter Tröbinger noch mit auf das Dach und zeigte uns dort die Wiener Konzerthaus Bienenstöcke – der Honig ist übrigens sehr lecker.

5 Learnings von Modul 2 „Projektplanung & Finanzierung“:

  • Kulturinitiativen, Vereine, IGs und Co als Kooperationspartner oder Hilfestellen sehen
  • Zeit- und Kostenplanung niemals unterschätzen – Puffer einplanen
  • Projektkalkulation als Realisierungstool für das eigene Projekt anwenden
  • Überzeugungskraft und Selbstpräsentation mithilfe des Elevator Pitches trainieren
  • „Einfach mal machen“ – ist das große Zauberwort für die Projektdurchführung
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Foto: Sandra Rindler

Ich durfte zwei erlebnis- und lehrreiche Wochen der Sommerakademie begleiten und dabei gleichgesinnte und interessierte junge Menschen kennenlernen. Dass die TeilnehmerInnen aus den unterschiedlichsten Richtungen kommen, macht die Sommerakademie vielfältig und spannend. Ich weiß, dass ich in Zukunft jederzeit auf das Netzwerk zurückgreifen kann und mich über Themen austauschen oder ProjektpartnerInnen finden kann. Was mir am besten gefallen hat? In motivierender und entspannter Atmosphäre Ideen entwickeln und an vielen Aha-Momenten wachsen. Die Neugier und der Durst nach Wissen hielt vom ersten bis zum letzten Tag an.

Wir bedanken uns noch einmal herzlich bei unseren Exkursionspartnern SpringerIn, Belvedere, Kunst Haus Wien und Wiener Konzerthaus für die Gastfreundschaft und das große Engagement und freuen uns schon jetzt auf die nächste Sommerakademie 2019!

Fotos: Sandra Rindler

Sommerakademie Exkursion
Foto: Sandra Rindler
Kategorie: Vom Atelier in die Sammlung

Vom Atelier in die Sammlung

VERMARKTUNGS-STRATEGIEN IN DER BILDENDEN KUNST

Subjektiv betrachtet bewegt sich viel in der Kunstlandschaft: Immer mehr Galerien, Kulturvereine und art spaces eröffnen und einige Institutionen und Firmen nehmen die Gelegenheit wahr, in ihren Räumen Kunst zu präsentieren. Das bedeutet: Es gibt viele Möglichkeiten kreativ zu arbeiten.

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Kategorie: Jahrbuch für Management

Jahrbuch für Management

IN NONPROFIT-ORGANISATIONEN 2012

Die Bedeutung des Nonprofit-Sektors nimmt international immer weiter zu. Daher ist es wichtig über aktuelle Trends, Diskussionen und Perspektiven auf dem Laufenden zu sein. Womit beschäftigen sich KollegInnen aus Wissenschaft und Praxis? (mehr …)

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Kategorie: 50 – 80% Kursförderung in Niederösterreich

50 – 80% Kursförderung in Niederösterreich

Am 13. Dezember 2013 startet zum zweiten Mal der Lehrgang ›Professionelle Kulturarbeit. Kulturvereine erfolgreich führen‹ in Krems. Diesen Lehrgang führen wir in Kooperation mit dem Museumsmanagement und der Volkskultur Niederösterreich durch.

In sechs kompakten Modulen vermitteln unsere DozentInnen, wie Projekte geplant, finanziert, vermarktet und präsentiert werden können. Ein weiterer Fokus liegt auf Teamarbeit und den Besonderheiten regionaler Projekte, die oft mit sehr knappen Ressourcen und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen realisiert werden.  (mehr …)

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Kategorie: #get_it | DAS POTENTIAL VON CROWDFUNDING

#get_it | DAS POTENTIAL VON CROWDFUNDING

Der Kunst- und Kulturbetrieb ist geprägt durch innovatives Arbeiten und Denken. Besonders in diesem Bereich, in dem Erneuerungen, Veränderungen und Adaptionen von Bestehendem zum Alltag gehören, ist es nahe liegend sich mit dem Begriff ›Innovation‹ auseinander zu setzen. Was ist innovatives Management im Kulturbetrieb? Wie können Strukturen und Prozesse auf sich verändernde Bedürfnisse der Gesellschaft adaptiert werden? Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit Innovationen sprießen können? (mehr …)

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LieC | pixelio.de

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